Nordische Kombination: Riiber erneut vorn, Geiger Dritter

Jarl Magnus Riiber (NOR) gewinnt zum fünften Mal in Folge. © Sandra Volk

Jarl Riiber kann derzeit machen was er will: Die Konkurrenz kommt näher, aber (noch) nicht heran. Auch im fünften Weltcup der Saison siegte der Norweger vor seinem Landsmann Joergen Graabak. Vinzenz Geiger wurde Dritter, gefolgt von zwei weiteren Deutschen.

Norwegen stark, Rehrl hält mit

Große Schwierigkeiten bei der Landung: Jarl Riiber (NOR)

Trotz Schneefalls entwickelte sich ein Springen, das spannender war, als man aufgrund der norwegischen Dominanz hätte erwarten können. Für die ersten Topweiten sorgten der junge Norweger Kasper Moen Flatla mit 132 Metern, sowie Yoshito Watabe (Japan) mit 136,5 Metern. Für die zehn vorqualifizierten Athleten verkürzte die Jury den Anlauf. In der Folge erhielten die Athleten Bonuspunkte, um den Geschwindigkeitsnachteil auszugleichen. Die größte Weite erzielte Espen Bjoernstad (NOR) mit 142 Metern. Dies reichte dennoch nur zum dritten Zwischenrang, da Franz-Josef Rehrl (AUT) bei seinem Sprung leichten Rückenwind hatte. Die Punktemodifikation brachte ihn trotz geringerer Weite (139,5 m) vor Bjoernstad. Dann kam der große Überflieger. Als einziger startete er aus Luke 16 und damit noch eine Luke tiefer als Rehrl. Er sprang ebenfalls 139,5 Meter, wackelte aber bei der Landung erheblich, weshalb er nur vier Sekunden Vorsprung auf Rehrl herausholen konnte. „Die Landung war schwierig heute,“ spielte er auf den Neuschnee in der Landezone an.

Geiger und Rießle in Schlagdistanz

Fabian Riessle (GER), Eric Frenzel und Vinzenz Geiger bei der Aufholjagd © Sandra Volk

Für Team D ging es am heutigen Sonntag einen weiteren Schritt in die richtige Richtung. Mit Vinzenz Geiger (8., 130 m/ +1:20 min) und Fabian Rießle (9., 128,5 m/ +1:24 min) lagen gleich zwei DSV-Adler nach dem Springen in aussichtsreicher Position. Auch für Terence Weber (11., 132,5 m/ +1:33 min), Eric Frenzel (15., 130,5 m/ +1:40 min) und Julian Schmid (17., 130,5 m/ +1:52 min) lief es erfreulich. Weniger zufrieden mit ihren Zwischenergebnissen dürften dagegen Manuel Faißt als 24. (123 m), David Mach (41., 115 m/ +3:32 min) und Johannes Rydzek sein. Für den Oberstdorfer sprangen nur 113,5 Meter und damit der 45. Zwischenrang (+4:03 min) heraus. Beide verzichteten denn auch auf einen Start beim Langlaufrennen.

Riiber wird gejagt

Mit dem bislang knappsten Vorsprung der Saison startete Riiber in die zehn Kilometer. Rehrl gelang es auch, innerhalb einer Runde die Lücke zu schließen. Doch für den Österreicher war Riibers Tempo heute doch zu viel. Während er bereits bei Halbzeit des Rennens wieder auf 9,4 Sekunden Rückstand zurückgefallen war, machte dahinter ein norwegisches Trio Tempo. Graabak, Bjoernstad und Jens Oftebro liefen kurzzeitig zusammen, doch Graabak gelang es, sich abzusetzen. Bereits in der dritten Runde hatte er Rehrl überholt und machte sich an die Verfolgung Riibers. Dieser jedoch hatte die Lage im Griff und siegte schließlich mit 20,2 Sekunden Vorsprung auf seinen Landsmann.

Deutsches Trio kämpft ums Podium

Vinzenz Geiger (GER) erobert den Podestplatz. © Sandra Volk

Das laufstarke Duo Geiger/ Rießle führte dahinter eine Verfolgergruppe an. Gemeinsam mit Eric Frenzel und Thomas Jöbstl (AUT) schlossen sie zu Oftebro und Bjoernstad auf. Am Ende war es Geiger, der die meisten Reserven hatte. Es gelang ihm, sich leicht von seiner Gruppe abzusetzen. 47,9 Sekunden nach Riiber lief er als Dritter ins Ziel, gefolgt von Rießle und Frenzel. Jens Oftebro wurde Sechster, Bjoernstad Siebter, Jöbstl Achter. Ilkka Herola (FIN) lief dank bester Laufzeit von Rang 26 vor auf Platz neun. Damit eroberte er auch das blaue Trikot des besten Läufers. Martin Fritz (AUT) komplettierte die Top Ten, während Rehrl auf Rang 11 zurückfiel. Die verbliebenen weiteren Deutschen beendeten das Rennen auf den Rängen 17 (Terence Weber), 20 (Manuel Faißt) und 21 (Julian Schmid).

Aufwärtstrend beim DSV-Team

Vinzenz Geiger (GER), Fabian Rießle (l-r) © Sandra Volk

„Heute war ein guter Tag für mich,“ bilanzierte Vinzenz Geiger. „Ich hoffe, dass ich in Zukunft noch bessere Sprünge machen kann. Wir kommen näher heran an die Norweger, aber wir haben als Team in den nächsten Wochen noch viel Arbeit auf der Schanze vor uns. Ich denke, dass wir bald um Siege mitkämpfen können.“ Dies sieht auch Jarl Riiber so: „Ich denke nicht, dass ich unschlagbar bin,“ sagte der 22-Jährige bescheiden. „Ich denke, dass wir schon in Ramsau einen harten Kampf zwischen Deutschland und Norwegen sehen werden. Auf der kleinen Schanze werden wir geringere Abstände haben. Daher werde ich mich in den nächsten Wochen auf das Langlauftraining konzentrieren, um mein Potential besser ausschöpfen zu können.“ Dafür haben die Kombinierer zwei Wochen Zeit, denn am nächsten Wochenende ist Weltcup-Pause. Am Wochenende vor Weihnachten geht es dann ins österreichische Ramsau am Dachstein.

Zwischenstand Springen

Endergebnis

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