Nordische Kombination: Riiber gewinnt das Triple

Das zweite Triple in Folge für Jarl Riiber. © Volk/NordicFocus

Jarl Magnus Riiber aus Norwegen hat zum zweiten Mal in Folge das Nordic Combined Triple im österreichischen Seefeld gewonnen. Mit dem dritten Tagessieg siegte er vor Ilkka Herola aus Finnland und Akito Watabe aus Japan. Die Athleten des DSV präsentierten sich ebenfalls stark.

Riiber hält Führung nach dem Springen

Laurent Mühlethaler landete den weitesten Sprung des Tages. © Volk/NordicFocus

Entgegen aller ungünstigen Wetterprognosen entwickelte sich am Finaltag ein tolles Springen. Die Bedingungen passten, die Anlauflänge auch, und so bot sich den Athleten die Gelegenheit, ihr Können unter Beweis zu stellen. Nur sechs Springer blieben unter der 100-Meter-Marke, fast alle ballten unten jubelnd die Fäuste. Besonders Laurent Mühlethaler (Frankreich) konnte sich freuen. Mit 110,5 Metern, eineinhalb Meter über Hillsize, gelang ihm der beste Sprung des Tages. Doch auch Riiber ließ sich nicht lumpen und legte 108 Meter nach. Aufgrund der Vortagesergebnisse bewahrte er sich damit die zwischenzeitliche Führung beim Triple.

Herola auf Angriff

Ilkka Herola (FIN) verschaffte sich eine hervorragende Ausgangsposition. © Volk/NordicFocus

Hinter Riiber behauptete sich Watabe mit 105 Metern auf dem zweiten Rang, 38 Sekunden hinter Riiber. Auch auf Platz drei änderte sich im Vergleich zum Vortag nichts. Auch Herola gelang ein toller Sprung, allerdings keine Telemarklandung, was ihn einige Punkte und damit Sekunden kostete. Dennoch bedeutete ein Rückstand von 1:08 Minuten beim heutigen 15-Kilometer-Rennen für den starken Läufer eine vielversprechende Ausgangsposition. Auch Johannes Lamparter war mit 1:25 Minuten Rückstand (104 m) noch gut im Spiel. Auf den Rängen fünf bis sieben folgte wieder einmal ein deutscher Dreierpack. Eric Frenzel und Vinzenz Geiger sprangen beide 100,5 Meter und gingen zeitgleich in die Loipe (+1:54 min). Auch Fabian Rießle (99,5 m/+2:05 min) war nicht weit von seinen Teamkollegen entfernt. Hinter Mühlethaler auf Rang acht komplettierten Terence Weber und Espen Andersen die Top Ten.

Riiber muss um den Sieg sprinten

Riiber sprintet zum Sieg. © Volk/NordicFocus

Das Rennen begann wie erwartet. Riiber zog mit großem Vorsprung seine Kreise. Dahinter lief Watabe ebenfalls sein Tempo. Herola jedoch, der am Vortag „eines der schlechtesten Rennen der letzten Jahre“ erlebt hatte, fand zurück zu gewohnter Stärke. Schnell schloss er zu Watabe auf und holte diesen bei Kilometer 3,6 ein. Wie schon am Vortag gingen beide gemeinsam auf die Jagd nach Riiber. Bei Kilometer zehn wurde deutlich, dass Riiber nicht alleine durchkommen würde. Also sparte er Kräfte und bereitete sich auf einen Sprint um den Sieg vor. In der fünften Runde schlossen Watabe und Herola zu Riiber auf. Riiber hielt das Tempo niedrig. Am letzten Anstieg hoch zum Stadion attackierte er und gewann einen kleinen Vorsprung von zwei bis drei Metern. Sowohl Herola als auch Watabe waren zu erschöpft, um ihm etwas entgegenzusetzen. Dennoch betrug Riibers Vorsprung auf Herola am Ende lediglich 1,3 Sekunden, Watabe folgte weitere 0,9 Sekunden später.

Starkes Rennen der Deutschen

Eric Frenzel war der stärkste DSV-Läufer heute. © Volk/NordicFocus

Auch hinter der Spitzengruppe lief das Rennen wie erwartet. Rießle lief schnell zu Geiger und Frenzel auf, und zu dritt holten sie bald Johannes Lamparter ein. Fortan ging es als Vierergruppe weiter, doch der Rückstand auf die Spitze wurde nur langsam geringer. Schnell wurde deutlich, dass erneut Geiger und vor allem Frenzel die stärksten Läufer dieser Gruppe waren. Insbesondere Frenzel leistete viel Führungsarbeit und hielt das Tempo hoch. Rießle hatte die meisten Schwierigkeiten dranzubleiben. Doch auch Lamparter konnte dem starken Finale der beiden Deutschen nichts mehr entgegensetzen. Frenzel sprintete schließlich Geiger nieder und beendete das Rennen 47,7 Sekunden hinter dem Sieger. Geiger wurde Fünfter, Lamparter kam als Sechster ins Ziel (+54,1 sec), und Rießle wurde Siebter (+1:24.2 min). Die schnellste Laufzeit ging erneut an Joergen Graabak (Norwegen), der Achter wurde. Johannes Rydzek lief auf Rang neun, gefolgt von Espen Andersen (Norwegen). Terence Weber wurde 16., Manuel Faißt kam auf Rang 20 ins Ziel. Julian Schmid war zum Lauf nicht angetreten. Die weiteren Platzierungen der Österreicher: 11. Lukas Greiderer, 12. Lukas Klapfer, 14. Martin Fritz, 19. Stefan Rettenegger, 24. Philipp Orter, 25. Thomas Jöbstl, 31. Manuel Einkemmer.

Stimmen zum Wettkampf:

Überglücklich über sein Wochenende: Ilkka Herola. © Volk/NordicFocus

Jarl Riiber: „Ich bin so glücklich, dieses Triple gewinnen zu können, zum zweiten Mal in Folge. Das gibt mir ein gutes Gefühl für Klingenthal und auch für die WM.“

Ilkka Herola: „Das war heute ein normalerer Tag auf der Laufstrecke. Das ist eine gewisse Erleichterung. Das hat mir einiges Selbstvertrauen zurückgegeben, dass ich nicht in schlechter Form bin, zumindest noch nicht. Natürlich war das eine großartige Woche. Meine Sprünge waren alle auf einem guten Level. Die einzige Sache, die ich ändern würde, wäre eine bessere Telemarklandung. Ansonsten war es ein perfektes Wochenende für mich und ich bin froh, auf so einem Level Leistung zu zeigen. Ich freue mich auf die nächsten Wetbewerbe.“

Akito Watabe: „Es war ein harter Tag, mit Ilkka zu laufen. Er ist einer der besten Läufer der Nordischen Kombination. Am Ende waren meine Beine komplett leer. Ich war nicht mehr in der Lage, im Sprint zu kämpfen. Aber ich bin froh, heute auf dem Triple-Podium zu stehen. Dieses Jahr war hier nicht mein Jahr, aber ich werde mein Bestes geben. Vielleicht klappt es im nächsten Jahr wieder.“

Zwischenstand SprungEndergebnis

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