Jarl Riiber (Norwegen) hat seinen Triumph vom Vortag wiederholt und auch den zweiten Wettbewerb der Nordischen Kombination in Planica gewonnen. Er siegte vor Antoine Gérard (FRA) und Jens Oftebro (NOR).
Norweger dominieren die Schanze
Es hatte sich über das Wochenende angedeutet: Die Norweger haben definitiv nichts verlernt. Nachdem Espen Bjoernstad am Freitag bereits den provisorischen Wettkampfdurchgang für sich entscheiden konnte, sicherte er sich im letzten Sprunglauf des Sommers ebenfalls die Spitzenposition. 135 Meter aus Luke 16 bescherten ihm Bonuspunkte, da der Großteil der übrigen Starter aus Luke 17 sprang. 30 Sekunden Vorsprung vor seinem jungen Landsmann Jens Oftebro standen für ihn zu Buche. Auf Platz 3 klassierte sich Lukas Greiderer (AUT), 38 Sekunden hinter Bjoernstad. Und auch die weiteren Norweger blieben in Schlagdistanz: Espen Andersen (4., + 39 sec), Vortagessieger Jarl Riiber (8., + 49 sec) sowie Joergen Graabak (14., + 1:13 min) sind allesamt starke Läufer.
Frenzel und Schmid verbessert
Bester Deutscher im Sprungdurchgang war Eric Frenzel (Geyer), der sich steigern konnte. 131 Meter brachten ihn auf den elften Zwischenrang, punkt- und zeitgleich mit Julian Schmid (Oberstdorf). Beide starteten 1:07 Minuten nach Bjoernstad ins Rennen. Auf den Plätzen 25, 26 und 28 landeten Jonas Maier, Fabian Rießle und David Mach, allerdings bereits fast mit zwei Minuten Rückstand. Die übrigen Deutschen landeten noch weiter hinten. Doch auch der Österreicher Franz-Josef Rehrl, dessen Gesamtsieg bereits vor dem Wettkampf feststand, landete nur auf dem 16. Zwischenrang, 1:21 Minuten hinter Bjoernstad. Freude dagegen bei Antoine Gérard. Der Franzose, dessen Hauptziel des Sommers war, sich auf der Schanze zu steigern, war hörbar zufrieden mit seinen 132 Metern, die ihn auf den 9. Platz brachten. Mit knapp einer Minute Rückstand war auch für ihn noch einiges möglich.
Norwegen vorn
Zu Beginn des Skirollerrennens konnte Espen Bjoernstad von seinem Startvorsprung profitieren, doch dahinter hatten sich bereits nach einem Kilometer Greiderer, Andersen und Riiber zusammengeschlossen, mit Oftebro bereits in Sichtweite vor ihnen. Auch Gérard wollte es nach seiner Disqualifikation am Vortag noch einmal wissen und machte Tempo. Nach nicht einmal drei Kilometern hatte die Dreiergruppe Oftebro eingeholt. Auch Gérard konnte aufschließen. Gegen die geballte Laufkraft hinter ihm konnte Bjoernstad alleine nichts ausrichten, und so schloss sich bereits zur Halbzeit des Rennens eine Sechsergruppe an der Spitze zusammen. Hier taktierten insbesondere die Norweger, um sich in eine gute Ausgangsposition für den Zieleinlauf zu bringen.
Rießle kämpft vergeblich um Rot
Dahinter ein gewohntes Bild: eine größere Gruppe, die von Fabian Rießle angeführt wurde. Der Schwarzwälder, im roten Trikot des besten Läufers an den Start gegangen, versuchte dieses gegen Raffaele Buzzi (ITA) zu verteidigen. Der Italiener war ihm zwar nicht auf der Strecke, aber in der Punktewertung dicht auf den Fersen. Buzzi, nach dem Springen nur 50., gab seinerseits alles und lieferte Rießle ein spannendes Fernduell. Die schnellste Laufzeit (23:50.0 min) bescherte ihm die begehrte Trophäe. Rießles zweitbeste Laufzeit, nur 5,7 Sekunden langsamer als Buzzi, war am heutigen Tag nicht genug.
Gérard verhindert norwegischen Dreifachsieg
Während sich vorne Jarl Riiber erneut kurz vor dem Ziel absetzen und seinen Vortagessieg wiederholen konnte, verhinderte Gérard mit einem starken Finish den totalen norwegischen Triumph. Denn nur eine Sekunde hinter ihm rang Jens Oftebro Andersen im Zielsprint nieder. Für Greiderer und Bjoernstad blieben nur die Plätze fünf und sechs, gefolgt von Rießle auf Rang sieben.
Rehrl gewinnt Gesamtwertung
Und Franz-Josef Rehrl? Der Österreicher, der bereits vor dem Wettkampf als Gesamtsieger festgestanden hatte, schenkte sich nach seinem durchwachsenen Sprung den Lauf und trat erst gar nicht an. Außerdem gewann er die Wertung des besten Skispringers. Mit dem Sieg in der Gesamtwertung folgt er auf Mario Seidl, der den Titel im letzten Jahr gewonnen hatte. Auf den Rängen zwei und drei folgten Samuel Costa (ITA) sowie Gérard.
Frenzel im Pech
Insgesamt verlief der Tag weniger erfolgreich für die deutschen Athleten. Julian Schmid konnte seinen elften Rang nach dem Sprung zwar erfolgreich verteidigen und sorgte für das zweitbeste deutsche Ergebnis. Pech hatte dagegen Eric Frenzel: Durch einen Stockbruch verlor er wertvolle Zeit und viele Plätze und beendete das Rennen auf dem 21. Platz. David Mach verlor das Foto-Finish gegen Lukas Runggaldier und wurde 29., sammelte damit jedoch erneut Punkte. Martin Hahn hatte mit Rückenproblemen zu kämpfen und musste das Rennen vorzeitig aufgeben. Simon Hüttel (34.), Jonas Maier (37.) und Luis Lehnert (45.) landeten außerhalb der Punkteränge.
Mario Seidl erfolgreich operiert
Ein Update gibt es zum Gesundheitszustand von Mario Seidl. Der Österreicher, der sich am Freitag beim zweiten Trainingssprung erneut am Knie verletzt hatte, wurde noch am Samstag erfolgreich operiert. Der befürchtete Riss des vorderen Kreuzbandes hat sich leider bestätigt, außerdem trug er eine Meniskusverletzung davon. Der 26-Jährige wird damit für die komplette kommende Saison ausfallen. Wir wünschen an dieser Stelle schnelle und erfolgreiche Heilung!
Ergebnis Sprung
Endergebnis Einzelwettkampf Planica
Endstand Sommer Grand Prix
Best Jumper Trophy
Best Skier Trophy
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