Nordische Kombination: Riiber siegt und sichert sich Gesamtweltcup

Wieder einmal der Beste: Jarl Riiber. © Volk/NordicFocus

Jarl Magnus Riiber heißt der große Gewinner des Tages beim Weltcup der Nordischen Kombination im sächsischen Klingenthal. Nach Platz eins nach dem Sprung und dem Sieg im Weltcup sicherte sich der Norweger zum dritten Mal in Folge auch die Gesamtwertung. Zweiter wurde Akito Watabe aus Japan vor Weltmeister Johannes Lamparter aus Österreich. Manuel Faißt wurde als bester Deutscher Vierter.

Turbulentes Springen

Der Wind sorgte für viele Unterbrechungen und weite Sprünge. © Volk/NordicFocus

Die Athleten hatten einen langen Arbeitstag auf der Schanze. Nachdem am gestrigen Freitag aufgrund wechselnder Windverhältnisse überhaupt kein Springen möglich gewesen war, begann der Tag früh mit einem Trainingsdurchgang. Danach fand ein neu angesetzter Provisorischer Wertungsdurchgang statt. Da es auch hier immer wieder zu windbedingten Pausen kam, brach die Jury den Durchgang jedoch nach rund der Hälfte der Springer ab. Auch der Wettkampfdurchgang war vom Wind beeinflusst, so dass nicht alle Athleten ähnlich gute Verhältnisse hatten. Auch die Anlauflänge musste zwischendurch verkürzt werden. Zu guter Letzt bestritten die Athleten nach ihrem Wettkampfdurchgang noch einen weiteren provisorischen Wertungsdurchgang, der als Reserve für den Abschlusswettkampf am Sonntag dient, sollte dann erneut kein Springen möglich sein.

Rekordweiten in Serie

Schanzenrekord, aber die Landung... kritischer Blick von Ryota Yamamoto. © Volk/NordicFocus

Auch wenn einige der tollen Sprünge, die zu bestaunen waren, sicherlich vom Wind begünstigt waren, traf es dennoch auch nicht völlig die Falschen. Denn diejenigen, die am Ende vorne platziert waren, sind auch durchweg gute Springer, welche die sich bietenden Möglichkeiten zu nutzen wussten. Zuerst trumpfte der Franzose Laurent Mühlethaler auf. 140 Meter und somit Hillsize brachten ihn in Führung. Diese hielt allerdings nicht lange, denn bereits der nächste Springer überbot ihn: Mario Seidl (AUT), der sich in seiner ersten Saison nach Kreuzbandriss erst wieder an sein früheres Niveau heranarbeitet, sprang drei Meter weiter. Auch Norwegens Espen Andersen zauberte einen tollen Sprung ins Tal und landete bei 146 Metern. Er profitierte allerdings auch deutlich vom stärksten Aufwind des ganzen Feldes. Doch das war noch längst nicht alles. Der Japaner Ryota Yamamoto, bekannt für seine Flugkünste, landete bei sagenhaften 149 Metern – Schanzenrekord. Akito Watabes 138,5 Meter sahen dagegen beinahe kurz aus. Doch dank besserer Haltungsnoten setzte er sich vor seinen jungen Landsmann. Riiber segelte auf 143 Meter. Da er mehr Abzüge bekam als Watabe, lag er allerdings nur um sechs Sekunden vorn.

Riiber auf der Pole Position

Auch Espen Andersen konnte sich über einen tollen Sprung freuen. © Volk/NordicFocus

Hinter Riiber, Akito Watabe, Yamamoto, Seidl und Mühlethaler platzierte sich Manuel Faißt als bester Deutscher auf dem sechsten Zwischenrang, noch vor Andersen und dem jungen Franzosen Marco Heinis, der mit 131 Metern bei weniger guten Bedingungen überraschte. Lamparter, der ebenfalls vergleichsweise ungünstige Windbedingungen erwischt hatte, lag beim Start bereits 1:26 Minuten zurück auf Rang neun, gefolgt vom Norweger Jens Oftebro und dem punktgleichen Terence Weber. Lukas Klapfer folgte auf Rang 12 vor Johannes Rydzek, der sich mit seinem Sprung zufrieden zeigte. Eric Frenzel (15.), Fabian Rießle (17.) und Vinzenz Geiger (21.) lagen dagegen nach dem Springen bereits zu weit zurück, um im Kampf um die vorderen Plätze noch eine Rolle spielen zu können.

Führungsduo ungefährdet

Akito Watabe führt vor Jarl Magnus Riiber. © Volk/NordicFocus

Diese waren ohnehin schon nach dem Springen vergeben. Zu stark waren sowohl Riiber als auch Watabe in der Loipe unterwegs. Während Riiber während der ersten beiden der nur 1,6 Kilometer kurzen Runden noch vorne lag, überließ er danach Watabe die Führungsarbeit. Dieser zog das Duo kontinuierlich weiter, so dass die beiden ihren Vorsprung auf am Ende über eine Minute ausbauen konnten. Erst in der letzten Runde attackierte Riiber. Watabe versuchte, seine Position zu verteidigen, musste sich aber geschlagen geben. „Das Rennen war ok. Ich habe zu viel für Jarl gearbeitet“, sagte er mit einem kleinen Lachen.

Lamparter und Rydzek stark

Johannes Lamparter lief nach einem starken Rennen auf Platz drei. © Volk/NordicFocus

Hinter den beiden wurde es noch einmal spannend. Lamparter hatte sich mit Oftebro zusammengetan, um die Lücke zu den vor ihnen laufenden Athleten zu schließen. Waren sie bei Halbzeit des Rennens noch gut 25 Sekunden hinter Andersen auf Rang sieben, setzte sich Lamparter im dritten Viertel von Oftebro ab und schloss zur Gruppe um Andersen auf, in der sich auch Faißt befand. Im Schlussspurt war es dann ebenfalls der Österreicher, der sich am stärksten präsentierte. 1:05,3 Minuten hinter Riiber, aber eine Sekunde vor Faißt sicherte er sich den dritten Rang. Faißt wurde Vierter vor Andersen. Johannes Rydzek, der sich ebenfalls von Rang 13 stark nach vorne gearbeitet hatte, lag am Ende nur noch drei Sekunden hinter Andersen. Rydzek wurde Sechster, während Yamamoto Rang sieben erreichte. Seidl wurde Achter vor Rießle und Frenzel, die ebenfalls noch in die Top Ten liefen. Die schnellste Laufzeit ging an Ilkka Herola (FIN), der heute nur 14. wurde, aber das rote Trikot des besten Läufers wieder von Joergen Graabak (NOR) übernahm.

Morgen Finale

Am Sonntag findet der Wettkampf der Saison statt. Anstelle des üblichen Weltcupfinales (zwei Sprünge, 15 Kilometer nur für die besten 30) findet der Wettbewerb als einfacher Gundersen-Wettbewerb statt. Somit dürfen alle 53 gemeldeten Athleten zur Qualifikation antreten. Sollte diese nicht stattfinden können, kommt der heute ausgetragene PCR zum Einsatz. Diesen gewann Riiber ebenfalls – und stellte dabei Yamamotos neuen Schanzenrekord gleich wieder ein.

Zwischenstand Sprung
Endergebnis

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