Jarl Riiber ließ der Konkurrenz auch am dritten Wettkampftag in Ruka keine Chance. Er siegte vor seinen Landsmännern Joergen Graabak und Jens Oftebro. Manuel Faißt wurde guter Achter.
Springen abgebrochen, PCR zählt
Der heutige Wettkampftag gestaltete sich für die Kombinierer in verkürzter Form. Schon früh am Morgen zeigte sich das Wetter eher skispringerunfreundlich. Starker Wind sorgte denn auch dafür, dass zunächst die Qualifikation abgesagt wurde. Der Wettkampfsprunglauf wurde zwar gestartet, aber nach nur wenigen Springern aus Sicherheitsgründen abgebrochen. Somit wurde das Langlaufrennen entsprechend des Ergebnisses des provisorischen Wertungsdurchgangs (PCR) vom Donnerstag gestartet.
Norwegen im Vorteil
Das Ergebnis des PCR dürfte insbesondere den Norwegern geschmeckt haben. Denn bereits am Donnerstag zeigte sich ihre derzeitige Dominanz. Riiber lag nach einem weiten Sprung auf 144 Meter klar in Führung. Sein Vorsprung auf den Zweitplatzierten Jens Oftebro (138 Meter) betrug 1:04 Minuten. Nur zwei Sekunden hinter ihm startete Österreichs Franz-Josef Rehrl (137 Meter). Sogar einen halben Meter weiter als Rehrl war Joergen Graabak gesprungen. Aufgrund größerer Abzüge für bessere Windverhältnisse betrug sein Rückstand auf Riiber aber 1:31 Minuten. Dahinter rangierte Jens Oftebros älterer Bruder Einar (131,5 m) vor Ryota Yamamoto (JPN, 130,0 m) und dem nächsten Norweger, Espen Bjoernstad (131,5 m, +1:56 min). Aus deutscher Sicht Anlass zur Hoffnung bot Manuel Faißt, der als Neunter hinter Go Yamamoto (JPN) mit genau zwei Minuten Rückstand auf Riiber ebenfalls Chancen auf eine gute Platzierung hatte. Dagegen verzichteten einige Athleten, darunter Johannes Rydzek und Terence Weber, auf einen Start. Beide hatten fast acht Minuten Rückstand auf den Führenden.
Riiber mit Start-Ziel-Sieg
Wer auf den Sieger des heutigen Rennens gewettet hätte, hätte wohl keinen hohen Gewinn gemacht. Zu klar war Riibers Dominanz das ganze Wochenende über. Auch heute lief er von Beginn an an der Spitze und vergrößerte seinen Vorsprung auf über zwei Minuten. Dahinter entwickelte sich jedoch ein spannender Wettkampf um die restlichen Podiumsplätze. Graabak, 25 Sekunden nach Rehrl gestartet, hatte einen klaren Plan. „Für mich ging es darum, zunächst mein eigenes Tempo zu laufen und zur Gruppe vor mir aufzuschließen, das ist mir gelungen,“ beschrieb er seine Taktik.
Zielsprint um Platz zwei
In der Dreiergruppe mit Rehrl und Jens Oftebro versuchte Graabak dann, „im Zielanstieg eine gute Position zu finden“. Dies gelang ihm nur bedingt, aber in der Zwischenzeit hatte Oftebro Rehrl um zwei Meter abgehängt und Graabak konnte ihm folgen. Während Rehrl nur zuschauen konnte, lieferten sich Oftebro und Graabak einen engen Zielsprint, mit dem glücklicheren Ende für Graabak. Oftebro war damit erneut im Zielsprint um nur 0,1 Sekunde geschlagen. Dennoch zeigte er sich „einfach nur happy“ mit seinem Wochenende. Seine ersten drei Podestplätze an drei aufeinanderfolgenden Tagen – „Das ist ein fantastischer Start in die Saison und weit über meinen Erwartungen,“ bilanzierte der 19-Jährige strahlend. Komplettiert wurde das gute Familienergebnis durch den fünften Platz von Bruder Einar. Mit Espen Bjoernstad landete der fünfte Norweger unter den Top 6.
Faißt bester Deutscher
Manuel Faißt kam als bester Deutscher auf Rang acht ins Ziel. Auch die anderen Deutschen konnten die Bilanz des Wochenendes etwas aufbessern. Rang zehn und elf für Vinzenz Geiger und Fabian Rießle mit der jeweils besten und zweiten Laufzeit, dazu Julian Schmid auf Platz 16 und Eric Frenzel mit der drittbesten Laufzeit auf Platz 20 stimmt zumindest hoffnungsvoll. Klappt es auf der Schanze, müssen sich die DSV-Adler wohl eher keine Sorgen um gute Platzierungen machen. Am kommenden Wochenende in Lillehammer haben sie eine neue Chance.
Norwegischer Triumph bei der Ruka-Tour
Die Top 3 des heutigen Wettkampfes waren auch die Top 3 der Ruka-Tour. Wenn auch in abgewandelter Reihenfolge: Riiber siegte vor Jens Oftebro und Graabak. Riiber trägt dank dreier Siege zum Auftakt das gelbe Trikot des Gesamtführenden. Außerdem führt er die Wertung des besten Springers an. Das blaue Trikot des besten Läufers eroberte Vinzenz Geiger durch den Startverzicht von Eero Hirvonen.