Johannes Rydzek (GER) hat beim Saisonfinale der Nordischen Kombination in Trondheim (NOR) das Podium nur ganz knapp verpasst. Beim österreichischen Doppelsieg durch Johannes Lamparter und Stefan Rettenegger wurde der Oberstdorfer starker Vierter. Bei den Damen lief Lisa Hirner (AUT) als Zweite aufs Podest, Nathalie Armbruster wurde als beste Deutsche Fünfte.
Hansen vor Hirner
Bereits die Damen zeigten am Abschlusstag weite Sprünge von der Normalschanze (HS 105). Besonders Gyda Westvold Hansen (NOR), die beste Springerin des Winters, wurde ihrem Ruf gerecht. Sie startete mit drei Luken weniger Anlauf als der Rest des Feldes, und dennoch erzielte sie mit 101 Metern die zweitgrößte Weite. Diese teilte sie sich mit Lisa Hirner (AUT), die zwar mit mehr Anlauf, dafür aber weniger günstigen Windverhältnissen ebenfalls 101 Meter sprang und sich lediglich neun Sekunden hinter Hansen auf Rang zwei positionierte. Dritte nach dem Springen war die Japanerin Haruka Kasai mit 99 Metern und 30 Sekunden Rückstand auf Hansen. Den weitesten Sprung des Tages zeigte jedoch die beste Läuferin des Feldes, Ida Marie Hagen. 102 Meter bedeuteten den vierten Zwischenrang; 32 Sekunden Rückstand auf Hansen waren jedoch durchaus akzeptabel für die schnelle Gesamtsiegerin. Hinter Hagen teilten sich gleich drei Athletinnen die fünfte Position: Nathalie Armbruster (GER), Jenny Nowak (GER) und Ema Volavsek (SLO) lagen alle gleichauf, 1:23 Minuten hinter der Führenden. Aufgrund des großen Abstandes und der starken Läuferinnen vor ihnen war das Podium jedoch bereits nach dem Springen fast außer Reichweite.
Österreich dominiert das Springen
Das Springen der Herren auf der Großschanze (HS 138) wurde in Abwesenheit von Jarl Magnus Riiber (NOR) zur rein österreichischen Angelegenheit. Zunächst hatte sich der Japaner Ryota Yamamoto mit einem weiten Sprung auf 133,5 Meter an die Spitze gesetzt. Doch schon bald wurde er abgelöst von Franz-Josef Rehrl. Der Österreicher setzte noch einen Meter drauf und übernahm die Führung. Kristjan Ilves (EST) sprang ebenfalls 134,5 Meter, landete aber um eine Sekunde hinter Rehrl. Dann schlug die Stunde der beiden stärksten Österreicher. Johannes Lamparter legte vor und landete bei 140 Metern. Die klare Führung, doch diese sollte nicht lange halten. Denn Stefan Rettenegger sprang bei ähnlichen Verhältnissen sogar noch einen Meter weiter. Stefan Rettenegger fünf Sekunden vor Lamparter, Rehrl 36 Sekunden hinter der Spitze, so lautete die Reihenfolge nach dem Springen.
Mach bester DSV-Athlet
Mit David Mach auf Rang sieben (132,5 m/ + 1:03 min) und Johannes Rydzek auf Rang acht (128,5 m/ + 1:06 min) platzierten sich auch zwei Athleten des Deutschen Skiverbandes in den Top Ten. Sie rangierten sich hinter Ilves, Yamamoto und Thomas Rettenegger (AUT) ein. Erst auf den folgenden Plätzen landeten mit Espen Bjoernstad, Simen Tiller und Joergen Graabak die besten Norweger. Für die übrigen Deutschen lief es durchwachsen. Terence Weber (13.), Julian Schmid (14.) und Wendelin Thannheimer (19.) platzierten sich im oberen Mittelfeld, hatten jedoch bereits beträchtliche Rückstände von um die zwei Minuten. Gar nicht gut funktionierte der Wettkampf für Manuel Faißt, Vinzenz Geiger und Tristan Sommerfeldt. Der an sich starke Springer Faißt wurde nur 34. und lag bereits 2:49 Minuten zurück. 16 Sekunden hinter ihm landete Geiger (36.), und Sommerfeldt wurde zwischenzeitlicher 44. Weitere Platzierungen der Österreicher: 12. Lukas Greiderer, 18. Martin Fritz, 25. Paul Walcher, 27. Fabio Obermeyr. Der Schweizer Pascal Müller sprang auf Rang 41.
Lamparter setzt sich durch
Die beiden Österreicher an der Spitze des Feldes machten den Tagessieg von Beginn an unter sich aus. Bis in die letzte Runde liefen sie ihr Rennen gemeinsam und stellten sicher, dass keiner der Verfolger herankam. Die Gefahr bestand allerdings nicht. Zwar gelang es einer größeren Gruppe um Johannes Rydzek, zu dem Duo Ilves und Rehrl aufzuschließen. Jedoch verlegten sich die Verfolger in der zweiten Rennhälfte darauf, sich gegenseitig zu belauern, anstatt sich nach vorne zu orientieren. So war der Weg frei für die beiden Österreicher. Die Frage, ob Stefan Rettenegger würde endlich seinen ersten Weltcupsieg feiern können, erledigte sich allerdings in der letzten Runde. Am Schlussanstieg setzte Lamparter seine Attacke. Gegen den starken Antritt hatte Rettenegger keine Chance, und so sicherte sich Lamparter ungefährdet seinen vierten Saisonsieg. Rettenegger wurde Zweiter, womit sich Österreich zugleich auch die Nationenwertung bei den Herren sicherte.
Rydzek kämpft ums Podium
Hinter den beiden Führenden konnten Ilves und Rehrl zunächst einen Abstand zu den nachfolgenden Athleten wahren. Dieser schrumpfte jedoch zusehends, und eine Runde vor Schluss hatte sich eine neunköpfige Verfolgergruppe zusammengeschlossen. In dieser befanden sich unter anderem Rehrl, Ilves, Rydzek, Mach und Thomas Rettenegger. Rydzek versuchte auf den letzten Metern, sich ein wenig abzusetzen, und ging als Erster auf die Zielgeraden. Doch Kristjan Ilves hielt dagegen und kämpfte sich wieder heran. Im Zielsprint gelang es dem Esten, sich minimal vor Rydzek zu schieben. So verpasste Rydzek trotz starkem Kampf seine erste (und einzige) Podestplatzierung der Saison. Jens Luraas Oftebro (NOR) wurde weniger als eine Sekunde hinter Rydzek Fünfter, gefolgt von Ilkka Herola (FIN), Ryota Yamamoto, Lukas Greiderer, Julian Schmid, Franz-Josef Rehrl und David Mach.
Hirner Zweite zum Abschluss
Im abschließenden Rennen der Damen eroberte Ida Marie Hagen bereits auf den ersten Metern aus dem Stadion hinaus die dritte Position von Haruka Kasai und machte sich an die Verfolgung der beiden Führenden. Nach einer Runde war sie an der Spitze bei Hirner und Westvold Hansen angelangt. Einen weiteren Stadiondurchlauf später lag Hagen bereits 22,4 Sekunden vor Hirner, die ihrerseits in der letzten Runde angriff und sich von Westvold Hansen absetzte. Auf der Zielgeraden ließ Hagen sich für ihren insgesamt zehnten Weltcupsieg der Saison feiern. Lisa Hirner egalisierte als Zweite ihr bislang bestes Resultat; Gyda Westvold Hansen wurde Dritte vor Haruka Kasai. Beste DSV-Athletin wurde Nathalie Armbruster, die ihre fünfte Position hielt. Marte Leinan Lund (NOR) verbesserte sich Rang 13 auf sechs und ließ dabei Yuna Kasai (JPN), Ema Volavsek (SLO), Jenny Nowak und Minja Korhonen (FIN) hinter sich. Maria Gerboth (GER) wurde 13., Svenja Würth (GER) 16. vor Ronja Loh (GER), Claudia Purker (AUT) 23., Annalena Slamik (AUT) 26.
Österreich gewinnt Nationenwertung der Herren
Während die Nationenwertung bei den Damen fest in norwegischer Hand lag, blieb es bei den Herren bis zuletzt spannend. Am Ende sicherte sich Österreich den Titel vor Norwegen mit 327 Punkten Vorsprung. Bereits länger feststanden ebenfalls die Gesamtsieger sowie die Sieger des Sprintweltcups. Beide Kategorien sicherten sich Ida Marie Hagen und Jarl Magnus Riiber. Die Plätze zwei und drei des Gesamtweltcups belegten Stefan Rettenegger und Johannes Lamparter bei den Herren. Bei den Damen wurde Westvold Hansen Zweite vor Mari Leinan Lund. Letztere konnte an der abschließenden Siegerehrung nicht teilnehmen, da sie sich am Freitag schwer am Knie verletzt hatte und das Wochenende vorzeitig beenden musste. Beste Springer wurden Westvold Hansen und Riiber; beste Läufer Hagen und Vinzenz Geiger (GER).
Zwischenstand Sprung Damen
Endergebnis Damen
Gesamtweltcup Damen
Best Jumper Damen
Best Skier Damen
Nationencup Damen
Zwischenstand Sprung Herren
Endergebnis Herren
Gesamtweltcup Herren
Best Jumper Herren
Best Skier Herren
Nationencup Herren