Die Nordische Kombination ist mit einem norwegischen Dreifachsieg in die neue Saison gestartet. Im Compact-Format siegte Jens Luraas Oftebro vor Jarl Magnus Riiber und Joergen Graabak. Johannes Rydzek wurde starker Vierter.
Riiber mit Schulterverletzung am Start
Das Wochenende begann für einige der Hauptakteure eher turbulent. Zunächst reiste Eero Hirvonen (FIN) aus familiären Gründen am Mittwoch wieder ab und es war nicht klar, ob er zurückkehren und starten würde. Schließlich tat er eben dies, und präsentierte sich in starker Form. Auch für Norwegens Riiber begann das Wettkampfwochenende mit einem gehörigen Schrecken, verbunden mit ordentlichen Schmerzen. Wie genau es passierte, wusste er hinterher nicht einmal selbst. Doch als er sich im provisorischen Wertungsdurchgang mit der Tagesbestweite von 145 Metern den Sieg sicherte, kugelte er sich bei der Landung die linke Schulter aus. Zwar renkte er sie sich selbst auch direkt wieder ein, doch der Frust war gewaltig. „Da war ich kurz davor, die Ski an die Wand zu stellen und nach Hause zu fahren“, so Riiber, der vor Jahren bereits ähnliche Probleme an der anderen Schulter gehabt hatte. Nachdem der Teamarzt dann feststellte, die Schulter sei „in so schlechtem Zustand, dass ich es genauso gut probieren könnte“, so Riiber, trat der Norweger an.
Lamparter mit Sprungsieg
Den Sprungsieg am ersten Wettkampftag sicherte sich der Johannes Lamparter. Der Gesamtsieger der letzten Saison sprang mit 141 Metern deutlich die Tagesbestweite. Rang zwei sicherte sich Riiber vor Hirvonen, der mit einem starken Sprung auf 140,5 Metern lange in Führung gelegen hatte. Graabak wurde Vierter vor Oftebro und Kristjan Ilves (EST). Terence Weber kam mit 139,5 Metern als bester Deutscher auf Rang sieben. Auch Manuel Faißt (GER) platzierte sich zwischen Stefan und Thomas Rettenegger (AUT) noch in den Top 10. Mit Rydzek (12.) und David Mach (14.) waren zwei weitere DSV-Athleten aussichtsreich platziert, während Julian Schmid (GER) nur auf Rang 25 kam. Da im Compact-Format das Sprungergebnis jedoch nur über die Startreihenfolge im Langlauf entscheidet, die Abstände jedoch festgelegt und zwischen Erstem und Letztem maximal 1:30 Minuten betragen, hatten selbst Vinzenz Geiger (29.) und Tristan Sommerfeldt (31.) noch Chancen auf einige Punkte.
Enges und taktisches Rennen
Nachdem zwischen dem Ersten und dem Dritten beim Start nur 12 Sekunden lagen und die Startabstände weiter hinten im Feld immer kürzer wurden, bildete sich schnell eine größere Spitzengruppe. Lamparter legte los wie die Feuerwehr, doch Riiber hatte ihn nach einem Kilometer bereits eingeholt. Bei knapp Halbzeit war die Vierergruppe mit Graabak, Hirvonen, Oftebro und Ilves herangelaufen. Fortan wollte keiner mehr so recht die Führungsarbeit leisten. Vom langsamen Tempo an der Spitze profitierten die nachfolgenden Läufer, allen voran Rydzek, der knapp eineinhalb Kilometer vor Schluss gemeinsam mit Faißt, Stefan Rettenegger und Ilkka Herola (FIN) ebenfalls Anschluss an die Spitzengruppe gefunden hatte.
Norwegischer Angriff führt zum Erfolg
Am letzten Anstieg schließlich warfen die Norweger alles in eine Waagschale. Oftebro griff als Erster an, Riiber konnte folgen. Schließlich riss auch Graabak eine kleine Lücke zu den übrigen Athleten, und die drei Norweger machten den Sieg unter sich aus. Oftebro gelang es, die Führung bis ins Ziel zu retten. Riiber kam 0,4 Sekunden dahinter auf Rang zwei, gefolgt von Graabak (+1,1 sec). Rydzek (+3,1 sec) behauptete Platz vier gegen Hirvonen (+3,4 sec). Mit kleinem, Abstand folgten Lamparter, Faißt, Stefan Rettenegger, Ilves und Herola.
Sommerfeldt mit persönlicher Bestleistung
Einmal mehr präsentierten sich die DSV-Athleten mit starken Laufleistungen. Der Schnellste des Rennens war Julian Schmid (18:41.9 min), der sich damit bis auf Platz elf nach vorne schob. Rydzek war Zweitschnellster. Mach und Weber wurden 12. und 14., Geiger 16. Einen schönen Erfolg konnte auch Tristan Sommerfeldt verbuchen. Der 18-Jährige belegte einen starken 18. Platz und erzielte damit sein bislang bestes Weltcupergebnis. Wendelin Thannheimer (GER), im Springen nur 43., machte 14 Plätze gut und sammelte als 29. noch einige Punkte.
Rehrl verzichtet auf Start, Müller dabei
Einer der ÖSV-Athleten fehlte bei der Premiere. Franz-Josef Rehrl plagte sich mit einem grippalen Infekt und Halsweh herum, hoffte aber, für die beiden restlichen Wettkampftage fit genug zu werden. Die übrigen Österreicher platzierten sich wie folgt: 17. Martin Fritz, 28. Thomas Rettenegger, 37. Florian Kolb, 45. Paul Walcher. Zudem gab es Langem einmal wieder einen Schweizer Weltcupstarter: Pascal Müller, sonst überwiegend im Continental-Cup zuhause, wurde in Ruka zum Auftakt 42. auf der Schanze und 48. im Endergebnis.
Zwischenstand SprungEndergebnis Individual Compact
Bildergalerie