Beim Finale des Sommer Grand Prix der Nordischen Kombination in Villach konnten Nathalie Armbruster und Svenja Würth beim Sieg von Ema Volavsek (SLO) ein deutsches Doppelpodium feiern. Bei den Herren siegte Ilkka Herola (FIN) vor Stefan und Thomas Rettenegger aus Österreich.
Happy End für Würth
Nachdem sie am Vortag auf der Schanze noch gestürzt und wegen Schmerzen am Ellbogen nicht beim Lauf angetreten war, stand auch am Sonntagmorgen noch nicht fest, ob sie am finalen Lauf würde teilnehmen können. Am Ende konnte sie, und es sollte sich lohnen. Bereits den Sprungdurchgang konnte sie in Abwesenheit von Gyda Westvold Hansen (NOR), die auf einen Start verzichtete, für sich entscheiden. 87 Meter, gesprungen mit zwei Luken weniger Anlauf als der Rest des Feldes, brachten sie hauchdünn vor Volavsek, die mit der größten Weite von 91,5 Metern Zweite wurde, lediglich zwei Sekunden hinter Würth. Dritte auf der Schanze wurde Nathalie Armbruster vor den beiden Österreicherinnen Lisa Hirner und Claudia Purker. Jenny Nowak (GER) wurde zwischenzeitliche Sechste, lag aber bereits eine knappe Minute hinter der Führenden. Im Lauf ließ Volavsek nichts anbrennen und übernahm bereits nach wenigen Metern die Führung, die sie bis ins Ziel nicht mehr abgab. Armbruster brachte ungefährdet Platz zwei nach Hause, und Würth konnte ihren ersten Podestplatz im Grand Prix feiern. Ida Marie Hagen (NOR) wurde Vierte vor Nowak, Hirner, Daniela Dejori (ITA), Léna Brocard (FRA), Veronica Gianmoena (ITA) und Purker. Die weiteren deutschen Platzierungen: 12. Maria Gerboth, 15. Magdalena Burger, 16. Sophia Maurus, 20. Ronja Loh, 22. Marie Naehring, 24. Anne Haeckel. Clara Mentil (AUT) wurde in ihrer Heimatstadt 21.
Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis Damen
Happy End auch für Herola und Rettenegger
Auch bei den Männern gab es ein Happy End. Nachdem Ilkka Herola (FIN) und Stefan Rettenegger (AUT) am Vortag wegen Verlassens der Rennstrecke auf Platz eins und zwei liegend disqualifiziert worden waren, machten sie es am Sonntag richtig. Bereits nach dem Springen lagen die beiden wieder in Front, mit Stefan Rettenegger auf Platz eins vor seinem älteren Bruder Thomas. Auf Rang drei dann bereits der Finne, der lediglich acht Sekunden Rückstand auf Stefan Rettenegger in Kauf nehmen musste. Bestplatzierter deutscher Athlet bei den Herren war Terence Weber auf Rang sieben. Johannes Rydzek kam nur auf Rang zwölf mit 1:04 Minuten Rückstand auf die Spitze. Im Rennen wiederholte sich dann das Bild des Vortags: Herola und die beiden Retteneggers bildeten über weite Teile des Rennens ein ungefährdetes Führungstrio. Erst in der letzten Runde musste Thomas Rettenegger abreißen lassen und kam schließlich als Dritter ins Ziel. Herola und Stefan Rettenegger lieferten sich erneut ein Duell um Platz eins, welches der Finne wiederum mit 0,5 Sekunden vor dem Österreicher für sich entscheiden konnte. Herola konnte anschließend immerhin über sich selbst schmunzeln: „Heute habe ich mich gut vorbereitet und die Karte angeschaut, damit das von gestern nicht wieder passiert.“ Dahinter war es wiederum Rydzek, der mit Laufbestzeit eine größere Gruppe ins Ziel führte. Er sicherte sich den vierten Platz vor Martin Fritz (AUT), Weber sowie den Norwegern Espen Andersen, Espen Bjoernstad und Jens Luraas Oftebro. Laurent Mühlethaler (FRA) komplettierte die Top 10. David Mach (GER) wurde Elfter.
Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis Herren
Gesamtsieg für Rydzek vor Rehrl und Weber
Für die Gesamtwertung sowie die Wertungen des besten Springer und Läufer kamen jeweils nur die vier Einzel-wettbewerbe von Oberwiesenthal, Oberstdorf und zweimal Villach in die Wertung. Bei den Herren sicherte sich Johannes Rydzek den Gesamtsieg – ein wenig zu seiner eigenen Überraschung: „Ich bin im Sommer meistens gut dabei, aber dieses Jahr hatte ich in den Wochen vor dem Sommer Grand Prix auf der Schanze ziemlich zu kämpfen. Da war ich selbst erstaunt, dass ich zu Beginn in Oberwiesenthal so gut reinkam. Ich bin super happy. Selbst wenn ich in der Vergangenheit viel gewonnen habe, ist es für mich etwas Besonderes, auf dem Podium zu stehen“, bilanzierte der glückliche Oberstdorfer. Auf Rang zwei in der Gesamtwertung landete Franz-Josef Rehrl (AUT) vor Terence Weber. Danach folgten mit David Mach, Wendelin Thannheimer und Simon Mach drei weitere DSV-Athleten. Schönes Ergebnis auch für Tristan Sommerfeldt: Der 18-Jährige aus Oberwiesenthal sammelte fleißig Punkte und kam auf den neunten Gesamtrang.
Volavsek vor Armbruster und Hagen
In der Gesamtwertung der Damen sicherte sich wie bereits im Vorjahr die Slowenin Ema Volavsek den Gesamtsieg. Auf Rang zwei kam Nathalie Armbruster vor Ida Marie Hagen (NOR). Jenny Nowak und Svenja Würth wurden Vierte und Fünfte. Weltcup-Gesamtsiegerin Westvold Hansen war nur bei drei Wettkämpfen gestartet und kam daher nicht in die Gesamtwertung. Mit Gianmoena und Dejori aus Italien auf den Rängen sechs und sieben, Gerboth (GER) auf acht, Anju Nakamura (JPN) auf neun und Joanna Kil aus Polen auf Rang zehn kamen Athletinnen aus sechs verschiedenen Nationen in die Top Ten der Gesamtwertung. Auch Österreich und die USA nahmen teil.
Beste Springer und beste Läufer
Die besten Läufer des Sommers waren Ida Marie Hagen (NOR) und Johannes Rydzek. Der Sieg Hagens in dieser Kategorie kam wenig überraschend, hatte sie doch auch im vergangenen Winter in jedem einzelnen Weltcup die beste Laufzeit erreicht. Im Sommer gelang ihr dies in drei von vier Wettkämpfen. Zweite und Dritte wurden Ema Volavsek und Daniela Dejori. Bei den Herren ging der Sieg hier ebenfalls an Johannes Rydzek. Der Oberstdorfer setzte sich gegen Eero Hirvonen durch, der Zweiter wurde, obwohl der Finne in Oberwiesenthal nicht am Start gewesen war. Samuel Costa aus Italien wurde Dritter vor Fabio Obermeyr (AUT). Bemerkenswert: Fabian Rießle, der in Villach nicht am Start war, kam dennoch auf den fünften Rang in der Laufwertung. In der Wertung der besten Springer ging es eng zu. Bei den Damen siegte Svenja Würth knapp mit zehn Punkten Vorsprung vor Armbruster; Hansen und Volavsek lagen punktgleich weitere zehn Punkte dahinter. Bei den Herren setzte sich Christian Deuschl (AUT) mit 17 Punkten Vorsprung gegen seinen Landsmann Rehrl durch, Rydzek wurde Dritter.
Für die Nordischen Kombinierer ist die kurze Saison der Sommerwettkämpfe damit bereits wieder beendet. Die Wintersaison beginnt Ende November in Ruka. Zuvor finden unter anderem noch die Deutschen Meisterschaften in Klingenthal statt. Näheres dazu in Kürze.
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