In der Nordischen Kombination steht ein besonderes Wochenende bevor. Das Seefeld Triple ist neben den Weltmeisterschaften in Oberstdorf sicherlich das Highlight dieses Winters. An drei Tagen werden die Athleten in einem besonderen Modus um die begehrte Triple Trophy kämpfen.
Seefeld, der WM-Ort und Frenzels „Wohnzimmer“
Seefeld in Tirol ist eine knapp 3500 Einwohner umfassende Gemeinde nahe Innsbruck, auf einer Hochebene zwischen Karwendel und Wettersteingebirge gelegen. Aufgrund seiner Lage gilt es als äußerst schneesicher, weshalb Seefeld bereits mehrfach Austragungsort von olympischen Spielen und Weltmeisterschaften war. Wie zuletzt 2019, als die deutschen Athleten, angeführt von Eric Frenzel, gleich mehrfach Medaillen gewannen. So siegte Frenzel gemeinsam mit Fabian Rießle im Teamsprint. Silber holte die deutsche Mannschaft in der Staffel, und nicht zuletzt gelang Frenzel ein überragender Sieg beim Wettbewerb von der Großschanze. Überhaupt, Frenzel und Seefeld, das passte schon immer. 16 Podestplätze, davon allein 13 Siege, konnte der Sachse hier im Weltcup bereits feiern. Und auch das Triple war lange Zeit fest in seiner Hand : Von 2014 bis 2018 siegte Frenzel fünf Mal in Folge.
Der Modus
Besonders macht das Triple, neben der traumhaften Kulisse und dem besonderen Seefeld-Flair, auch der Wettkampfmodus. Beim Triple finden drei Wettbewerbe innerhalb von drei Tagen statt, an deren Ende ein Gesamtsieger geehrt wird. Am Freitag beginnen alle gemeldeten Athleten mit einem Gundersen bestehend aus einem Sprung und fünf Kilometern Langlauf. Die Top 50 treten am Samstag in einem „klassischen“ Gundersen-Wettkampf an : sie bestreiten einen Sprung und zehn Kilometer Langlauf, wobei die Zeitrückstände des Vortages in Form von Minuspunkten in das Springen mitgenommen werden. Am Finaltag schließlich gehen die besten 40 über einen Sprung und 15 Kilometer Langlauf ins Rennen. Auch hier werden die Rückstände mitgenommen. Und wer als Erster ins Ziel läuft, darf sich Triple Sieger 2021 nennen.
Die Favoriten
Der Kreis der Favoriten dürfte in diesem Jahr so groß wie noch nie beim Triple sein. Neben Weltcupspitzenreiter Jarl Magnus Riiber aus Norwegen und Eric Frenzel kommt auch Akito Watabe aus Japan immer wieder gerne nach Seefeld. Er war der erste, der Frenzel in seinem „Wohnzimmer“ beim Triple besiegen konnte. Mit seinem Sieg am letzten Sonntag in Lahti dürfte der Japaner zudem ordentlich Selbstvertrauen getankt haben. Aus Sicht der Gastgeber dürften sicherlich Johannes Lamparter und Lukas Greiderer die besten Chancen haben. Doch auch der DSV darf sich Hoffnung machen. Auf der Toni-Seelos-Schanze, die mit 109 Metern Hillsize zu den Normalschanzen gehört, dürften sich Defizite im Springen weniger stark auswirken als auf Großschanzen. Johannes Rydzek bewies mit seinem vierten Platz in Lahti aufsteigende Form, und mit Vinzenz Geiger ist ohnehin zu rechnen. Doch auch der laufstarke Finne Ilkka Herola sollte hier wieder besser zurechtkommen als zuletzt in der finnischen Heimat.
Die Aufgebote des DSV und ÖSV
Beim DSV bleibt alles beim Alten, was die Weltcupstarter angeht. Mit Eric Frenzel, Vinzenz Geiger, Johannes Rydzek, Fabian Rießle, Terence Weber, Manuel Faißt und Julian Schmid werden sieben Athleten des Deutschen Skiverbands an den Start gehen. Bundestrainer Hermann Weinbuch ist optimistisch. „Wir wollen immer um einen Stockerlplatz oder gar um den Sieg mitkämpfen“, gibt er die Devise vor. Johannes Rydzek bringt es auf den Punkt : „Das Seefeld-Triple ist schon etwas Besonderes für uns – weil es mit den drei Wettkämpfen, die auch noch zusammen gewertet werden, immer ein anderer Rhythmus ist. Seefeld ist eine coole Location, auch wenn es dieses Jahr ohne die Zuschauer nicht das Flair der letzten Jahre haben wird. Aber trotzdem freue ich mich auf drei coole Wettkämpfe – hoffen wir, dass das Wetter mitspielt, die Prognose sieht aktuell recht spannend aus.“ Gleich mit elf Athleten wird der DSV an den Start gehen. Dies sind neben den üblichen Weltcupstartern Johannes Lamparter, Lukas Greiderer, Mario Seidl, Martin Fritz, Lukas Klapfer und Thomas Jöbstl auch Manuel Einkemmer, Christian Deuschl, Stefan Rettenegger, Marc-Luis Rainer und Philipp Orter.
Bernhard Gruber auf dem Weg der Besserung
Ein Update zum Gesundheitszustand von Bernhard Gruber hat der ÖSV bekanntgegeben. Nachdem dem Routinier am Samstag in Lahti nach einer erneuten Herzkranzgefäßverengung zwei Stents eingesetzt werden mussten, wurde er bereits am Mittwoch nach Österreich ausgeflogen, wo er im Krankenhaus in Schwarzach voraussichtlich noch einige Tage zur Beobachtung bleiben muss. ÖSV-Teamärztin Dr. Ines Berger-Uckermann, die bei Gruber in Lahti geblieben war, bestätigt: „Bernhard ist soweit stabil und guter Dinge. Die Herz-Kreislauf Parameter haben sich stabilisiert und die Regeneration schreitet voran. »
Der Zeitplan
Donnerstag, 28.1.202110.00 Uhr: Offizielles Training HS 10912.30 Uhr: provisorischer Wertungsdurchgang HS 10914.00 Uhr: offizielles Langlauftraining
Freitag, 29.1.202112.15 Uhr: Probedurchgang HS 10913.30 Uhr: Wertungsdurchgang HS 10915.30 Uhr: Langlauf 5km
Samstag, 30.1.202112.30 Uhr: Probedurchgang HS 10913.30 Uhr: Wertungsdurchgang HS 10915.30 Uhr: Langlauf 10km
Sonntag, 31.1.202111.30 Uhr: Probedurchgang HS 10912.12 Uhr: Wertungsdurchgang HS 10915.30 Uhr: Langlauf 15km
Startliste Provisorischer Wettkampfdurchgang