Drei Tage lang war das österreichische Obertilliach Schauplatz spannender Rennen beim Dolomitenlauf. Internationale Sieger, zahlreiche Teilnehmer und perfekte Bedingungen bildeten den Rahmen für die 44. Auflage.
Französische Siege im Hauptlauf
Tief verschneit präsentierte sich Obertilliach zum 44. Dolomitenlauf. Am Start der Skating-Rennen standen neben Weltmeister Anders Gloeersen, Weltcupsiegern und ehemaligen Dolomitenlaufsiegern insgesamt 650 Teilnehmer aus 27 Nationen. Der Dolomitenlauf, der in der freien Technik über die Distanzen 42 oder 20 Kilometer gelaufen wird, bildete zudem den Auftakt zum FIS Worldloppet Cup. Im Hauptrennen über die 42 Kilometer bildete sich bald nach dem Start eine rund 15 Mann starke Spitzengruppe mit allen Favoriten. Kurz vor dem Ziel setzten sich die drei Franzosen Adrien Mougel, Gerard Agnellet und Benoit Chauvet ab. Mougel holte sich im Zielsprint schließlich souverän seinen ersten FIS Worldloppet Cup Sieg! „Es war ein toller Tag für uns Franzosen. Wir sind im Skating sehr stark und mir kam vor allem der Bergaufsprint entgegen“, freute sich Mougel in Obertilliach. Hinter Agnellet und Chauvet erzielte der ehemalige Dolomitenlaufsieger Bastien Poirrier vor Loic Guigonnet den vierten Platz. Als bester Nicht-Franzose holte mit dem Tschechen Petr Novak ein ehemaliger Triumphator beim Dolomitenlauf den sechsten Platz, gefolgt vom Teamweltmeister von 2015 Anders Gloersen aus Norwegen. Bester Deutscher war Dominic Schmuck auf Rang acht, bester Österreicher wurde Thomas Zlöbl als 21. Aurelie Dabudyk hat in den letzten beiden Saisonen bei den Damen alles gewonnen, was es zu gewinnen gab: Sie holte sich jeweils die Gesamtwertungen im FIS Worldloppet Cup und triumphierte auch bei den letzten beiden Dolomitenläufen. „Die Saison hat heute perfekt für mich begonnen. Aber das Rennen war durch den vielen Schnee extrem hart“, sagte sie im Ziel. Sie siegte 1:08 Minuten vor ihrer Landsfrau Roxane Lacroix und 1:21 Minuten vor der Schwedin Maria Gräfnings. Beste Schweizerin war Rahel Imoberdorf als Vierte, beste Deutsche Lisa Scheufele auf Rang sieben. Der norwegische Weltcup-Biathlet Vegard Gjermundshaug setzte sich im 20 Kilometer Rennen bei schwierigen Bedingungen rund vier Kilometer vor dem Ziel von einer kleinen Spitzengruppe ab. Er siegte mit einer Zeit von 59:06 Minuten 18 Sekunden vor dem Südtiroler Julian Brunner. Auf dem dritten Platz mit 1:53 Minuten Rückstand beendete der Steirer Harald Lemmerer das Rennen. Bei den Damen sorgte die Lokalmatadorin Renate Ganner aus Obertilliach für den ersten rot-weiß-roten Triumph an diesem Wochenende. Sie verwies ihre Landsfrau Lena Hainz und die Tschechin Sarka Stadlerova auf die weiteren Plätze.
Ferrari und Tuula Klassik-Sieger
Bei Traumwetter, Sonnenschein und knapp über 0 Grad Celsius fiel am Samstag um 10:00 Uhr der Startschuss zum Dolomiten-Classicrace. Zwei Distanzen über 42 und 20 Kilometer in der klassischen Technik warteten auf die rund 800 Teilnehmer aus 31 Nationen. Im Hauptrennen der Herren konnte sich kein Läufer bis zum Finale entscheidend absetzen. Beim Schlussanstieg nach Obertilliach hatte der Italiener Francesco Ferrari die größten Kraftreserven und gewann nach einer Laufzeit von 1:52,03 Stunden vor dem Franzosen Antoine Auger (plus 7 Sek.) und dem Vorarlberger Christian Baldauf (plus 33 Sek). „Gratulation an den Veranstalter, die Loipen waren in perfektem Zustand! Ich bin überglücklich über diesen Sieg und hatte im Finale die größten Reserven“, freute sich Ferrari. Auch der beste Österreich Baldauf strahlte mit der Sonne um die Wette: „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich mit meinen über 50 Jahren hier nochmals auf das Podium komme. Es war ein super Rennen!“ Bester Deutscher war Florian Rohde auf Rang sieben. Bei den Damen jubelte die Estin Reeda Tuula über den Sieg: „Ich war die ganze Woche krank und habe mit dem Sieg absolut nicht gerechnet!“ Zweite wurde die Norwegerin Marit Brondbo vor Amelie Heinrich (Deutschland). Im 20 Kilometer Rennen setzte sich der Tscheche Dusan Kozisek mit einer Zeit von 56:58 Minuten klar durch. Der Prager siegte 23 Sekunden vor dem Deutschen Toni Escher, ein ehemaliger Classicrace-Sieger. Auf den dritten Platz kam mit Johannes Pfab ebenfalls ein deutscher Athlet. Bester Österreicher wurde Christian Niederkofler als Siebenter mit einem Rückstand von knappen drei Minuten. Bei den Damen siegte mit Tereza Hujerova (1:10,20 Stunden) ebenfalls eine Tschechin. Sie distanzierte die Italienerin Federica Simeoni um 5:17 Minuten. Den dritten Platz erzielte Sarka Stadlerova aus Tschechien.
Dolomitensprint als traditionelle Eröffnung
Nach den acht Vorläufen mit je fünf Läufern konnten sich alle Favoriten für das Halbfinale qualifizieren. Mit dabei waren mit Klaus und Bernhard Leitinger sowie Harald Lemmerer auch drei ÖSV-Kaderathleten. Doch in das Finale der besten Sechs schafften es schließlich drei Franzosen, zwei Schweizer und der Italiener Enrico Nizzi. Der Läufer aus dem Fassatal war im Finale der dominierende Athlet und führte von Beginn an. Er siegte souverän vor den Franzosen Bastian Poirrier und Loic Guigonnat. „Es war ein perfektes Rennen für mich und ich danke den Organisatoren für diese tolle Veranstaltung“, freute sich der Italiener im Ziel. Der große Favorit Anders Gloeersen, Weltmeister von 2015 und Sprint-Weltcupsieger, scheiterte überraschenderweise im Halbfinale! Im Damenfinale lagen nach der ersten Runde die beiden Schweizerinnen Heidi Widmer und Rahel Imoberdorf in Führung. Widmer baute in der Schlussrunde ihren Vorsprung weiter aus und siegte überlegen vor Imoberdorf, die im Vorjahr Gesamtdritte im FIS Worldloppet Cup wurde. Rang drei holte sich beim Dolomitensprint die Polin Joanna Jakiela.
Alle Ergebnislisten findet ihr hier: Ergebnisse Dolomitenlauf Obertilliach (Österreich)