Der Engadin Skimarathon wird einmal mehr zum Duell zwischen der Schweizer Nationalmannschaft und einigen der weltbesten Langstrecklern sowie zur Revanche für die WM in Planica. Die zwischen St. Moritz und Pontresina geänderte Strecke wird 43,5 Kilometer lang.
Furger kann mit Giger gleichziehen
Die komplette Schweizer Nationalmannschaft und einige der wichtigsten Schweizer Nachwuchsleute bestreiten am Sonntag den Engadin Skimarathon. Wie immer treffen sie auf eine starke Auswahl französischer Spitzenleute und Langdistanz-Spezialisten, die nach der Weltmeisterschaft teilweise auf den Weltcup in Olso verzichten. Die Vorjahressieger Nadja Kälin und Roman Furger treten wieder an, wobei Furger gerade eine hartnäckige, fiebrige Erkältung hinter sich hat. Würde Furger gewinnen, wäre es sein fünfter Sieg am Engadiner. Nur der unvergessene Bertli Giger hatte das bisher geschafft. Die Hoffnung auf einen fünften Sieg hat wohl auch Dario Cologna noch nicht ganz aufgegeben. Auch er geht als vierfacher Sieger an den Start, trägt aber die Helmkamera und einen zweieinhalb Kilogramm schweren Rucksack für die Liveübertragung des Schweizer Fernsehens und über seine Fitness ist nach seinem Rücktritt vor einem Jahr nur wenig bekannt. Beda Klee und Jonas Baumann sind neben Furger die stärksten Swiss Ski Athleten und die jungen Engadiner Fabrizio Albasini und Niclas Steiger zeigten an den Junioren-Weltmeisterschaften sehr ansprechende Leistungen.
Kälin strebt Titelverteidigung an
Würde Nadja Kälin ihren Sieg vom Vorjahr wiederholen, wäre das eine grosße Bestätigung für die 22-jährige Einheimische, die 2022 überraschend gewonnen hatte. Sie blickt auf eine eher gemischte Saison zurück und könnte nach den mäßigen Weltmeisterschaften einen Erfolg gut gebrauchen. Ihre zwei Jahre jüngere Schwester Marina und die Zürcher Oberländerin Anja Weber gehören nach ihren beiden Bronzeplätzen bei den Juniorinnen/U23 Weltmeisterschaften zu den Mitfavoritinnen und Carla Wohler, die Siegerin des Engadin Frauenlaufs, hat eine Platzierung in den Top Ten als Ziel formuliert. Nicht dabei ist Nadine Fähnrich, die sich nach der WM für die letzten Weltcuprennen schont. Aus Frankreich werden bei den Frauen und bei den Männern wie gewohnt einige starke Athleten anreisen, aber für einen Erfolg führt sicher kein Weg an der starken Schweizer Equipe vorbei. Ein Entscheid dürfte dabei kurz nach St. Moritz fallen: Nach der Meierei am St. Moritzersee passiert das Feld einen Engpass und danach einen ruppigen Aufstieg. „Wer hier nicht in den ersten dreißig vorbeikommt, hat auf den Sieg kaum noch eine Chance“, sagt Rennleiter Adriano Iseppi.
Strecke und Startzeiten angepasst
Die aktuelle Schneelage und die hohen Temperaturen in den Alpen führen beim Engadin Skimarathon zu einigen Änderungen in der Streckenführung zwischen St. Moritz und Pontresina. Erstmals führt der Marathon über den St. Moritzersee und die Gesamtdistanz beträgt in diesem Jahr 43,5 Kilometer. Die angepasste Loipe durch den Stazerwald kann nicht überall so breit präpariert werden wie gewohnt. Um möglichen Rückstaus vorzubeugen, werden die einzelnen Wellen des Feldes mit mehr zeitlichem Abstand gestartet. Die Elite der Frauen eröffnet das Rennen deshalb bereits um 8:15 Uhr, die ersten Herren gehen drei Minuten später auf die Strecke. In Silvaplana wird die Spitze um 8:42 Uhr erwartet, etwa um 8:55 Uhr passiert sie den St. Moritzersee und um 9:08 Uhr Pontresina. La Punt erwartet sie ab 9:30 Uhr und um etwa 9:48 Uhr dürfte sie das Ziel in S-chanf erreichen. Die 28. und letzte Welle verlässt Maloja um 10:00 Uhr.
Die Organisation bittet alle Teilnehmenden, sich über ihre angepasste Startzeit zu informieren. Aktuelle Informationen zur Strecke und der Organisation des Engadin Skimarathon sind auf der Website www.engadin-skimaraton.ch jederzeit verfügbar.