Beim Marcialonga, dem Traditionsrennen über 70 Kilometer vom Val di Fassa ins Val di Fiemme, konnten sich mit Tore Bjoerseth Berdal und Kari Vikhagen Gjeitnes zwei Teamkollegen durchsetzen. Das Skimarathonrennen konnte mit vielen bekannten Namen glänzen.
Unerwarteter Sieger
Das Rennen der Herren war wie gewohnt schon früh von Attacken geprägt. Als Erste erhöhten Bob Impola und Joar Thele das Tempo. Am Wendepunkt in Canazei lagen sie dann gemeinsam mit Oskar Kardin, Oyvind Moen Fjeld und Stian Berg circa 30 Sekunden vor ihren Verfolgern. Aber nach 40 Kilometern wurden sie wieder eingeholt und in Predazzo war die Spitzengruppe deutlich angewachsen. Max Novak sicherte sich nach 46 Kilometern die Sprintwertung noch vor Berg und dem Sprint-Olympiasieger Nikita Kriukov. Elf Kilometer vor dem Ziel versuchte dann Andreas Nygaard zusammen Runar Skaug Mathiesen wegzukommen, was aber nicht gelang. Und so ging eine große Gruppe in den bekannten Cascata-Anstieg hinauf nach Cavalese. Schließlich konnten sich vier Mann absetzen. Neben den Teamkollegen Nygaard, Tord Asle Gjerdalen und Petter Eliassen war Tore Bjoerseth Berdal mit dabei. Der Norweger hatte am Ende des Anstiegs die meisten Körner übrig und sprintete zum Sieg vor Gjerdalen und Eliassen. „Es ist erstaunlich. Ich habe das tatsächlich nicht geglaubt. Ich hatte in dieser Saison überhaupt kein gutes Gefühl und konnte im Dezember nicht viel trainieren, da ich mich nicht gut fühlte. Aber heute hat alles geklickt, ich hatte perfekte Skier und mein Körper hat sich unglaublich angefühlt. Es ist verrückt, vor zwei Jahren hätte ich hier fast gewonnen, also musste ich mich revanchieren. Das war insgesamt ein erstaunlicher Tag für das Team“, so Berdal im Ziel. Nach dem 30 Kilometer Skiathlon beim Weltcup in Oberstdorf am Samstag waren Sjur Roethe (Norwegen) und Dario Cologna (Schweiz) kurzfristig angereist und konnten sich mit Rang neun und 25 im Feld der Spezialisten wacker schlagen. Bester Deutscher war Michael Kuisle auf Platz 56. Petter Northug musste sich am Ende mit Rang 99 begnügen.
Premierensieg für Gjeitnes
Die Damen waren zehn Minuten vor den Herren gestartet und als sie eingeholt wurden, setzten sich Lina Korsgren, Astrid Oeyre Slind, Kari Vikhagen Gjeitnes und Katerina Smutna in der Verfolgergruppe der Männer fest, nachdem sie von den Führenden überholt worden waren. Smutna konnte den anderen drei bald nicht mehr folgen. In Predazzo lag das Trio 45 Sekunden hinter den führenden Männern mit einem Vorsprung von mehr als zwei Minuten auf Smutna und Emilie Fleten. Als die Läuferinnen den Fuß des Cascata-Anstiegs erreichten, lag Lina Korsgren in Führung, gefolgt von Astrid Øyre Slind und Kari Vikhagen Gjeitnes. Korsgren konnte das Tempo nicht halten und am Ende war Gjeitnes mit sieben Sekunden Vorsprung auf Slind die Stärkste. Korsgren kam mit 57 Sekunden Rückstand auf dem dritten Platz ins Ziel. „Das war ein Traum für mich und es ist unglaublich, dass er wahr wird. Wir hatten heute wirklich gute Skier und konnten mit den Männern mitlaufen. Das hat uns sehr geholfen. Ich war um Predazzo herum etwas müde, aber dann ging es mir wieder besser und im Anstieg fühlte ich mich wirklich gut“, erklärte Vikhagen Gjeitnes nach ihrem allerersten Sieg bei einem Ski Classics Rennen. Beste Deutsche war Franziska Müller auf Rang 23.
Alle Ergebnislisten findet ihr hier: Ergebnisse Marcialonga (Italien)