Marcialonga: Dominante Siege von Persson und Smedas, Bing Achter

Marcialonga 2023: Emil Persson © Vanzetta/NordicFocus

Beim Marcialonga, dem siebten Rennen der Ski Classics in dieser Saison und dem ersten Grand Classics Event, konnten sich die Norwegerin Magni Smedas und der Schwede Emil Persson durchsetzen. Thomas Bing schaffte es auf einen starken achten Platz.

Persson nicht zu schlagen

Marcialonga 2023: Sieger © Vanzetta/NordicFocus

Die 50. Austragung des Marcialonga führte traditionell über 70 Kilometer von Moena im Val di Fassa nach Cavalese im Val di Fiemme. Das Rennen der Männer wurde um 8:00 Uhr von Marcialonga-Präsident Angelo Corradini gestartet. In Canazei, dem ersten Sprint-Kontrollpunkt bei Kilometer 18,6, überquerte Alfred Buskqvist als Erster die Linie gefolgt von Vebjørn Moen und Lorenzo Busin. Gleich nach der Sprintwertung versuchte Mauro Brigadoi sein Glück und konnte sich absetzen. 42 Kilometer vor dem Ziel in Pozza di Fassa betrug der Vorsprung auf die Verfolgergruppe bereits 37 Sekunden. Vor der zweiten Sprintwertung des Tages, etwa 32 Kilometer vor dem Ziel, lag Brigadoi immer noch in Führung, aber der Rückstand sank auf nur noch 10 Sekunden und schließlich wurde er eingeholt. Vebjørn Moen sicherte sich die maximale Punktzahl vor Karstein Johaug und Chris Andre Jespersen. 22 Kilometer vor dem Ziel begannen die Top-Favoriten, sich an die Spitze des Feldes zu setzen, um sich auf den schwierigen letzten Teil des Rennens vorzubereiten. Zwei Kilometer vor dem Ziel übernahm das Team Ragde Charge die Führung und als die Läufer den Tunnel vor dem Schlussanstieg erreichten, ging Oskar Kardin als erster in den Schlussanstieg. Auf dem letzten Kilometer kämpfte noch eine 19-köpfige Gruppe um den Sieg mit Morten Eide Pedersen an der Spitze und allen Favoriten knapp dahinter. Am Ende sprintete Emil Persson mit einem unwiderstehlichen Endspurt zum Marcialonga Sieg. Rang zwei ging an Tord Asle Gjerdalen mit einer Sekunde Rückstand. Andreas Nygaard komplettierte das Podium mit 2,1 Sekunden Rückstand auf Platz drei.

Bing mit starkem 8. Platz

Marcialonga 2023: Spitzengruppe © Vanzetta/NordicFocus

Von Beginn an konnte sich der deutsche Hoffnungsträger Thomas Bing vorne im Feld zeigen. Am Ende ging er mit der Spitzengruppe in den finalen Anstieg und kam nur knapp 17 Sekunden hinter dem Sieger auf Rang acht ins Ziel. Das ist die beste Platzierung eines deutschsprachigen Athleten seit Toni Livers viertem Platz 2011 (2017 war er zudem 9.) sowie Rang fünf durch Thomas Freimuth im Jahr 2009. Nach dem Rennen analysierte Bing sein Rennen gegenüber xc-ski.de: „Ich habe es zu Beginn ziemlich schnell geschafft, nach vorne zu kommen, was extrem wichtig war. Runterwärts waren die Bedingungen eher einfach, weswegen eine große Gruppe zusammengeblieben ist. Dadurch waren die ersten Kilometer hinter Canazei geprägt von Positionskämpfen und hoher Konzentration vor allem durch die Ortschaften durch. Fünf Kilometer vor der Wende in Molina habe ich mich dann nach vorne gearbeitet, musste aber viel vorne laufen, damit ich nicht nach hinten gespült werde. Dadurch hatte ich, als es in den Berg reinging ein kleines Tief gehabt und ein, zwei Plätze verloren. Oben raus, als ich mich wieder gefangen habe, habe ich nochmal draufgedrückt, ein paar Leute überholt, aber die Gruppe vorne nicht mehr erreichen können. Der Zug war leider zu Beginn des Anstiegs schon abgefahren.“ 

Smedas dominiert Frauen-Konkurrenz

Marcialonga 2023: Magni Smedas © Vanzetta/NordicFocus

Im Rennen der Frauen, das fünf Minuten nach den Männern gestartet wurde, bildete sich früh eine Spitzengruppe von etwa 15 Läuferinnen. Nicht mit dabei waren Astrid Øyre Slind (Weltcup Start) und Emilie Fletten (nach Krankheit), die beide auf einen Start verzichten mussten. Die erste Sprintwertung gewann Anniken Gjerde Alnæs gefolgt von Linn Sömskar und Ida Dahl. 43 Kilometer vor dem Ziel bildete sich eine vierköpfige Spitzengruppe mit Ida Dahl, Magni Smedås, Anniken Gjerde Alnæs und Jenny Larsson. Zwei weitere Läuferinnen, Linn Sömskar und Kati Roivas, kämpften um den Anschluss. Nach vier Kilometern konnte das Verfolgerduo zu den Führenden aufschließen. Etwa 30 Kilometer vor dem Ziel gab es wieder eine neue Entwicklung in der Spitzengruppe. Magni Smedås, Anniken Gjerde Alnæs und Jenny Larsson lagen an der Spitze, Ida Dahl folgte mit 15 Sekunden Rückstand. Eine weitere Verfolgergruppe,mit Linn Sömskar und Kati Roivas lag 17 Sekunden hinter Dahl. An der Sprintwertung in Predazzo nach 45 Kilometern übernahm Magni Smedås die Führung gefolgt von Anniken Gjerde Alnæs (2,7 Sekunden Rückstand) und Jenny Larsson mit 13,9 Sekunden Rückstand. Die Verfolgerinnen Dahl, Sömskar und Roivas erreichten den Sprint 1:10 Minuten nach der Führenden. Von da an kämpften nur noch zwei Läuferinnen um den Sieg: Smedås und Alnæs. Am Beginn der Cascata lag Smedås an der Spitze, gefolgt von Alnæs mit 6,2 Sekunden und Jenny Larsson mit 1:15 Minuten Rückstand. Bei der Hälfte des Anstiegs hatte Smedås einen Vorsprung von 35 Sekunden auf ihre nächste Verfolgerin und der Sieg war ihr nicht mehr zu nehmen. Letztendlich flog Smedås der Ziellinie entgegen und gewann den Marcialonga, ihr erstes Ski Classics Pro Tour Rennen, in einer Gesamtzeit von 3:14 Stunden. Alnæs wurde mit 1:05 Minuten Rückstand Zweite gefolgt von Jenny Larsson mit 2:04 Minuten Rückstand auf die Siegerin. Beste deutschsprachige Athletin war Giuliana Werro (Schweiz) auf Rang 23.

Alle Ergebnislisten findet ihr hier: Ergebnisse Marcialonga Moena-Cavalese (Italien)

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