Nygaard und Fleten gewinnen actionreichen Marcialonga

Emilie Fleten (NOR) und Andreas Nygaard (NOR) gewinnen Marcialonga 2025 © Vanzetta/Nordic Focus

Spannende Rennen mit jeweils vier Läuferinnen und Läufer, die um den Tagessieg kämpften, gab es bei der 52. Auflage des Marcialonga. Beim ersten Grand Classics Event der Ski Classics Saison XVI setzten sich mit Andreas Nygaard und Emilie Fleten zwei absolute Topfavoriten durch.

Plusgrade und Regen fordern Läufer und Strecke

Marcialonga 2025 © Vanzetta/Nordic Focus

Regen und Plusgrade im Val di Fass und Val di Fiemme forderten die Läuferinnen und Läufer beim 52. Marcialonga. Auch das 70 Kilometer lange Schneeband wurde vom Regen herausgefordert, hielt aber durch. Nach dem Start der Herren sowie fünf Minuten später bei den Damen zog sich das Feld auf der schnell schmaler werdenden Strecke sogleich in die Länge und verkleinerte sich an der Spitze insbesondere bei den Damen rasch. Der erste Checkpoint des Tages kam nach 19 Kilometern beim ersten Zwischensprint in Canazei. Vebjoern Moen (Team Eksjöhus) holte sich souverän die volle Punktzahl vor Anton Persson (Team Ramudden) im Trikot des besten Sprinters und Max Novak (Team Aker Daehlie) an dritter Position. Viel Action an der Spitze sorgte für eine Verkleinerung der Spitzengruppe und ein sehr hohes Tempo auf der teilweise trotz Regen schnellen Strecke. 33 Läufer liefen nach knapp der Hälfte des Rennens innerhalb von 45 Sekunden in einer lang gezogenen Gruppe durch die Zwischenzeit. Bei den Damen waren beim ersten Sprint des Tages nur mehr zehn Läuferinnen an der Spitze mit Anikken Gjerde Alnaes (Team Engcon) in Führung vor Silje Øyre Slind (Team Aker Daehlie) im Trikot der besten Sprinterin und Jenny Larsson (Lager 157 Ski Team) auf dem dritten Platz.

Vierergruppe kämpft um Tagessieg

Andreas Nygaard (NOR) gewinnt Marcialonga 2025 © Vanzetta/Nordic Focus

In der Verpflegungsstation vor dem zweiten Zwischensprint, also rund 30 Kilometer vor dem Ziel, entstand zwischen den ersten beiden Läufern, Mathias Aas Rolid (Team Ragde Charge) und Vebjoern Moen, und der restlichen Spitzengruppe eine kleine Lücke, die der Führende Rolid ausnutzte und zu einer Attacke ansetzte. Die beiden Läufer konnten einige Sekunden zwischen sich und den Rest des Hauptfeldes bringen. Beim zweiten Zwischensprint des Tages in Predazzo konnte sich Moen weitere sehr wichtige Punkte für das Grüne Trikot sichern und die Führung in dieser Wertung übernehmen. Mit rund 20 Sekunden Rückstand lief die 19-köpfige Verfolgergruppe durch Predazzo. Während Vebjoern Moen kurz darauf dem hohen Tempo von Mathias Aas Rolid nicht mehr folgen konnte, machten sich von hinten drei Läufer auf, um den Führenden einzuholen. Max Novak, Amund Hoel (Team Engcon) und Rolids Teamkollege Andreas Nygaard konnten den Führenden im Langlaufstadion Lago di Tesero, etwa 15 Kilometer vor dem Ziel, schließlich einholen. Diese sehr stark besetzte Führungsgruppe konnte den Abstand zu den Verfolgern schnell vergrößern und mit 1:45 Minuten Vorsprung sieben Kilometer vor dem Ziel schienen die ersten vier Plätze bereits vergeben. Gleich zu Beginn des 1,6 Kilometer langen Iconic Climb musste Rolid seiner frühen Attacke Tribut zollen und fiel ein paar Meter zurück. Die drei verbleibenden Läufer an der Spitze taktierten als Novak 500 Meter vor dem Ziel das Tempo heraus nahm. 200 Meter vor dem Ziel attackierte schließlich Nygaard, aber Novak konnte dagegen halten, während Hoel zurück fiel. Mit einem enormen Schlusssprint sprintete Andreas Nygaard 0,5 Sekunden vor Novak zu seinem ersten Sieg beim Marcialonga überhaupt. Mit elf Sekunden Rückstand komplettierte Amund Hoel das Podium. Mathias Aas Rolid verteidigte deinen vierten Rang vor Ole Jorgen Bruvoll (Team Engcon) und Johan Hoel (Team Ragde Charge) aus der heran nahenden Verfolgergruppe. Thomas Bing (eD system Vlatava Fund Team) wurde nach überstandener Erkältung auf Platz 25 bester Deutscher.

Fletens Comeback nach Sturz

Emilie Fleten (NOR) gewinnt Marcialonga 2025 © Vanzetta/Nordic Focus

An einem der kleinen Gegenanstiege auf dem Weg das Tal hinunter bekamen einige Läuferinnen der Spitzengruppe Probleme und fielen zurück. Auch Fleten hatte kurze Zeit später Probleme als sie abseits der Kameras stürzte. Silje Oyre Slind, Jenny Larsson und Anikken Gjerde Alnaes nutzten derweil die Gelegenheit und machten an der Spitze des Feldes weiter Tempo. Emilie Fleten /Team Ramudden) kämpfte rund 20 Sekunden hinter dem Führungstrio gemeinsam mit Hanna Lodin (Team Engcon) im Pinken Trikot um die Rückkehr in die Spitzengruppe. In Predazzo sicherte sich Alnaes die maximale Punktzahl beim zweiten Sprint des Tages. Auf dem Weg zum tiefsten Punkt der Strecke ließ Fleten Lodin zurück und machte sich auf die alleinige Aufholjagd zum Führungstrio. Diese Aufholjagd war auch erfolgreich und so gab es, wie schon bei den Männern zuvor, eine Vierergruppe die um den Tagessieg kämpfte. Vom ersten Meter des Schlussanstieges gab Emilie Fleten Vollgas und konnte eine Konkurrentin nach der anderen distanzieren. Am ehesten konnte noch Silje Oyre Slind folgen, während sich Jenny Larsson und Anikken Gjerde Alnaes dahinter um den dritten Platz duellierten. An der Spitze lief jedoch Fleten ungefährdet zum zweiten Sieg beim Marcialonga in Folge und übernahm damit auch die Führung in der Gesamtwertung von Alnaes, die sich hinter Slind gegen Larsson im Kampf um Platz Drei durchsetzen konnte. Hanna Lodin verteidigte als Fünftplatzierte das Pinke Trikot der besten Nachwuchsläuferin, Louise Lindström (Team Eksjöhus) lief auf Platz Sechs.

Zu den Ergebnisse des Marcialonga kommt ihr hier: Ergebnisse Marcialonga

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