
Als Grande Finale warteten heute beim Summit 2 Senja noch einmal 60 anspruchsvolle Kilometer auf die Läuferinnen und Läufer der Ski Classics Pro Tour. Ole Jørgen Bruvoll und Ebba Andersson präsentierten sich am entscheidenden Anstieg kletterfest und liefen zum Doppelsieg für das Team Engcon.
Erneut vom Start weg hohes Tempo
Das Wetter meinte es zum Abschluss der Saison besser mit den Läuferinnen und Läufern und so präsentierte sich Nordnorwegen mit Sonnenschein und perfekten Bedingungen. Bei den Herren bestimmten auf den ersten Kilometern vor allem Läufer des Team Ragde Charge das Tempo. Zunächst war es Johan Hoel, welcher nach dem Start das Feld etwas dezimierte. Nach ein paar ruhigeren Kilometern setzte sich Kasper Stadaas an die Spitze und erhöhte die Geschwindigkeit erneut. Darunter litten einige große Namen, wie Emil Persson (Lager 157 Ski Team) oder auch Stadaas‘ Teamkollege Andreas Nygaard. Vor der Sprintwertung übernahm das Team Ramudden die Tempoarbeit und sicherte sich dort mit Thomas Joly vor Truls Gisselman und Alfred Buskqvist einige Punkte für die Teamwertung. In der Sprintwertung gab es keine relevanten Änderungen mehr, da Vebjørn Moen (Team Eksjöhus) nach dem gestrigen Rennen nicht mehr einzuholen war. 44 Kilometer vor dem Ziel setzten sich schließlich Magnus Vesterheim (Team Aker Daehlie) und anschließend Torleif Syrstad (Team Engcon) an die Spitze und sorgten für die nächste Tempoerhöhung. Nach dieser waren nur mehr rund 15 Läufer teil der führenden Gruppe. Zur Halbzeit des Rennens hatte sich das Geschehen wieder etwas beruhigt und so liefen 18 Läufer innerhalb von acht Sekunden durch die Zeitnahme nach 32,1 Kilometern.
Bruvoll stürmt zum Tages- und Gesamtsieg
Bis zum Beginn des Magdaskaret, einem 4,6 Kilometer langen Anstieg mit 390 Höhenmetern und als Iconic Climb gekennzeichnet, gab es keine entscheidenden Vorkommnisse. Gleich zu Beginn des Anstieges brach jedoch der Stock von Max Novak (Team Aker Daehlie), was den Schweden um jegliche Chancen um den Tagessieg und eine Verbesserung in der Gesamtwertung brachte. An der Spitze des Feldes machte derweil Torleif Syrstad für Ole Jørgen Bruvoll im Gelben Trikot Tempoarbeit und nur Axel Jutterström (Team Eksjöhus) und Johan Hoel konnten zunächst folgen, während Johan Tjelle (Team Engcon) sowie Eirik Sverdrup Augdal (Team Eksjöhus) um den Anschluss kämpften. Etwas mehr als drei Kilometer vor der Bergwertung setzte sich Bruvoll selber an die Spitze und konnte sich leicht von den Läufern der verbliebenen Spitzengruppe absetzen. Einen Kilometer vor dem höchsten Punkt betrug der Abstand rund 20 Sekunden, an der Bergwertung selber waren es circa 24 Sekunden auf die ersten Verfolger Jutterström, welcher damit das Bergtrikot gewann, Syrstad, Johan Hoel, Augdal und Tjelle. Mit 1:21 Minuten Rückstand folgten die weiteren Verfolger Morten Eide Pedersen (Team Eksjöhus) und Magnus Vesterheim auf den Positionen Sieben und Acht. Auf der sehr technischen Abfahrt bis zum Ziel kamen die Verfolger noch einmal nah an den Führenden heran, doch Ole Jørgen Bruvoll verteidigte vier Sekunden gegenüber Johan Hoel und feierte damit nicht nur den Tagessieg sondern auch den Gesamtsieg in der Ski Classics Saison XVI. Eirik Sverdrup Augdal sprintete auf Platz Drei. Johan Tjelle wurde vor Axel Jutterström Vierter, Torleif Syrstad kam mit 18,5 Sekunden Rückstand auf Platz Sechs. Thomas Bing (eD system Vltava Fund Team) präsentierte sich in der zweiten Rennhälfte noch einmal in guter Form und lief von einem zwischenzeitlichen 37. Platz auf Platz 18 im Ziel.
Stina Nilsson reduziert die Spitzengruppe im Alleingang
Stina Nilsson (Team Ragde Charge) hatte sich nach dem enttäuschenden gestrigen Reistadløpet für das finale Rennen noch einmal einiges vorgenommen, denn die Schwedin sorgte von Beginn an für mehrere Kilometer für ein enorm hohes Tempo. Dies führte dazu, dass die Spitzengruppe nach nicht einmal vier Kilometern auf vier Läuferinnen reduziert war. Neben Nilsson waren noch die gestrige Siegerin Ebba Andersson (Team Engcon), Anikken Gjerde Alnaes (Team Engcon) im Gelben Trikot und Emilie Fleten (Team Ramudden) im Bergtrikot Teil der Spitzengruppe. Auch die Sprintwertung bei den Damen war vor dem Summit 2 Senja bereits zugunsten von Anikken Gjerde Alnaes entschieden, sodass es hier mehr um die Punkte für die Teamwertung ging. Stina Nilsson lief vor den beiden Läuferinnen des Team Engcon die Wertung, Fleten folgte auf Position Vier. Hanna Lodin (Team Engcon) lag als erste Verfolgerin rund 29 Sekunden zurück. Mit einer Minute Rückstand folgten Jenny Larsson (Lager 157 Ski Team) und Louise Lindström (Team Eksjöhus). Auf den folgenden 20 Kilometern bis zur nächsten Zeitnahme änderte sich an dieser Konstellation nichts, jedoch vergrößerte sich der Rückstand von Larsson und Lindström deutlich auf zweieinhalb Minuten. Lodin an vierter Position hingegen konnte ihren Rückstand von rund 30 Sekunden halten.
Andersson am Anstieg ein Klasse für sich
Durch einen Sturz verlor Hanna Lodin etwas an Boden und auch gegen die Tempoarbeit der Vierergruppe an der Spitze kam die Schwedin nicht an, sodass sich ihr Rückstand deutlich vergrößerte. Am Einstieg des Magdaskaret setzte sich Ebba Andersson, heute auch im reinen Doppelstock unterwegs, an die Spitze und sorgte damit für Probleme bei Fleten und Alnaes. Aber auch Stina Nilsson konnte dem Tempo ihrer Landsfrau nicht lange folgen und so dominierte Andersson das Rennen am Anstieg von vorne. 1:07 Minuten Vorsprung hatte Andersson an der Bergwertung auf Nilsson und Fleten, die gemeinsam in die Abfahrt gingen. Alnaes folgte mit rund 1:50 Minuten Rückstand auf die Führende an vierter Position. Mit diesem großen Vorsprung ging Ebba Andersson die schnelle und kurvige Abfahrt sehr vorsichtig an, sodass Stina Nilsson noch bis auf zehn Sekunden ran kam, ihr den Sieg jedoch nicht mehr streitig machte. Emilie Fleten komplettierte das Podium als Drittplatzierte. Anikken Gjerde Alnaes verteidigte mit dem heutigen vierten Platz ihre Führung in der Gesamtwertung und freute sich unter Tränen über ihren ersten Gesamtsieg in der Ski Classics Serie, welcher nach ihrem schweren Rollski-Unfall im Sommer besonders emotional war. Louise Lindström überholte auf den letzten Kilometern noch Hanna Lodin und sicherte sich damit endgültig das Pinke Trikot der besten Nachwuchsläuferin.
Die Ergebnisse des Summit 2 Senja findet ihr hier. Die genauen Ergebnisse der Gesamtwertung sowie der einzelnen Wertungstrikots folgen in den kommenden Tagen auf xc-ski.de.