Birkebeinerrennet: Ski Classics Pro Tour reist nach Norwegen zum vierten Grand Classics Event

Start Birkebeinerrennet 2024 © Reichert/NordicFocus

Nach dem Vasaloppet ist vor dem Birkebeinerrennet. Am kommenden Samstag, 15. März, geht es für die Ski Classics Pro Tour zum elften Saisonevent. Das traditionsreiche Rennen ist einerseits für die Pflicht zum Tragen eines Rucksacks sowie andererseits für seine zahlreichen Höhenmeter bekannt.

Historischer Rucksacklauf

Justyna Kowalczyk gewinnt das Birkebeinerrennet © Tom William Lindström

Mit der Erstaustragung im Jahr 1932 zählt der Birken zu den ältesten und traditionsreichsten Skimarathons der Welt. Bekannt ist er insbesondere dafür, dass alle Teilnehmenden während des Rennens einen Rucksack tragen müssen. Damit wird an die Rettung des späteren Königs Håkon IV. Håkonsson durch die sogenannten Birkebeiner im 13. Jahrhundert erinnert. Der Überlieferung nach retteten damals zwei mutige Soldaten dieser politischen Gruppierung den etwa eineinhalb Jahre alten Prinzen und liefen dabei die Strecke des heutigen Rennens. Das vorgeschriebene Mindestgewicht des Rucksacks von 3,5 Kilogramm symbolisiert das Gewicht des jungen Königssohns. Heute zählt das Birkebeinerrennet zu den vier Grand Classics Events der Ski Classics Pro Tour und bildet dort nach dem Marcialonga, dem Jizerska50 und dem Vasaloppet den Abschluss.

54 Kilometer und über 1000 Höhenmeter

Ski Classics Birkebeinerrennet 2024 © Reichert/NordicFocus

Start für das Rennen ist in Rena, im Südosten Norwegens. Gleich nach dem Start geht es erst einmal für fast 20 Kilometer nur bergauf. Auf dem Raudfjellet wartet schließlich die erste Bergwertung, wo es wertvolle Punkte für das Bergtrikot zu holen gibt. Da es sich hierbei um einen der vier Iconic Climbs der Saison handelt, gibt es für den/die Erstplatzierte 45 anstatt der üblichen 30 Punkte zu holen. Nach dieser Bergwertung führt die Strecke erst einmal etwas länger bergab bevor nach rund 28 gelaufenen Kilometern der nächste Anstieg auf das Feld wartet. Etwa sechs Kilometer geht es schließlich bergauf bis zum Midfjellet, wo die zweite und letzte Bergwertung des Tages ansteht. Wer nun auf einen entspannten restlichen Streckenverlauf hofft, wird enttäuscht. Nach der Vergabe der Bergpunkte verläuft die Strecke zunächst noch einmal circa sechs Kilometer weiter auf der Höhe des Midfjellet. Erst nach insgesamt etwa 40 gelaufenen Kilometern geht es bergab in Richtung Lillehammer. Nach 54 Kilometern und über 1000 Höhenmetern wartet im dortigen Olympiastadion das Ziel.

Ski Classics Saison geht in finale Phase – noch sind alle Wertungen offen

Anikken Gjerde Alnaes (NOR), Max Novak (SWE), (l-r) © Reichert/NordicFocus

Mit dem Birkebeinerrennet wird die finale Phase der Ski Classics Saison XVI eingeläutet. Alle vier verbleibenden Rennen finden in Norwegen statt. Nach dem Birken folgt eine Woche später der Marcialonga Bodø, gefolgt vom letzten Wochenende mit dem Reistadløpet und dem Grande Finale Summit 2 Senja. Der Kampf um die verschiedenen Wertungstrikots ist dabei spannend wie selten. In der Gesamtwertung der Herren liegen zwischen dem aktuell Führenden Max Novak (Team Aker Daehlie) und Ole Jørgen Bruvoll (Team Engcon) auf Platz Fünf nicht einmal 200 Punkte. Bei den Damen konnten sich Anikken Gjerde Alnaes (Team Engcon) und Emilie Fleten (Team Ramudden) zwar etwas vom Rest absetzen, der Rückstand von Fleten auf Alnaes beträgt jedoch nur 71 Punkte. In den Nachwuchswertungen haben mit Louise Lindström (Team Eksjöhus), Hanna Lodin (Team Engcon) und Karolina Hedenström (Lager 157 Ski Team) beziehungsweise Jeremy Royer (Team Eksjöhus), Amund Riege (Team Ramudden) sowie Alvar Myhlback (Lager 157 Ski Team) jeweils drei Athletinnen beziehungsweise Athleten alle Chancen auf den Gewinn des Pinken Trikots. Da in den folgenden Rennen noch zahlreiche Bergpunkte zu holen sind, geht es auch in der Bergwertung, aktuell angeführt durch Emilie Fleten und Oskar Kardin (Lager 157 Ski Team), spannend zu. Lediglich im Kampf um die Sprintwertung stehen die Chancen für Anikken Gjerde Alnaes sowie Vebjørn Moen (Team Eksjöhus) als aktuell Führende mit nur noch drei verbleibenden Sprintwertungen sehr gut.