Am Tag nach dem Drei Zinnen Ski Marathon ging es für die Ski Classics Profis im Vinschgau gleich weiter mit dem ITT Kapron-Melago über elf Kilometer. Die ersten neun Kilometer der Strecke verliefen nahezu nur bergauf, sodass die kletterstarken Läuferinnen und Läufer favorisiert waren. Emilie Fleten und Oskar Kardin erfüllten diese Rolle und gewannen Event Nummer Vier der Saison XVI.
Fleten schlägt zurück
Beim Kampf gegen die Uhr zeigte Emilie Fleten (Team Ramudden) von Beginn an, dass sie sich für das heutige Rennen viel vorgenommen hatte. An der ersten Zwischenzeit nach 1,8 Kilometern lag die Norwegerin bereits über sieben Sekunden vor Hedda Bångman (eD system Vltava Fund Team) und Stina Nilsson (Team Ragde Charge). Nach 6,4 Kilometern betrug Fletens Vorsprung bereits knapp 20 Sekunden. Dahinter entwickelte sich ein spannender Dreikampf um die zwei weiteren Podiumsplätze. Fast zeitgleich mit Stina Nilsson lagen auch Anikken Gjerde Alnaes (Team Engcon) und Jenny Larsson (Lager 157 Ski Team) rund 20 Sekunden hinter Fleten. An der Bergwertung und dem höchsten Punkt der Strecke nach 8,6 Kilometern führte Emilie Fleten weiterhin, 17,2 Sekunden vor Jenny Larsson. Nilsson und die Vortagessiegerin Gjerde Alnaes lagen direkt dahinter auf den Plätzen Drei und Vier. Auf den verbleibenden rund 2,5 Kilometern bis zum Ziel büßte die Führende weitere Sekunden ein, verteidigte jedoch einen Vorsprung von elf Sekunden auf die Verfolgerinnen. Stina Nilsson schob sich auf den letzten Metern im Fernduell noch einmal knapp an Larsson vorbei und belegte Platz Zwei hinter Fleten. 0,6 Sekunden hinter Stina Nilsson lief Jenny Larsson zu ihrem zweiten Podiumsplatz des Winters. Anikken Gjerde Alnaes verpasste als Viertplatzierte das Podium um nur 0,1 Sekunde, verteidigte aber ihre Führung in der Gesamtwertung. Silje Øyre Slind (Team Aker Dæhlie) wurde mit 23,9 Sekunden Rückstand Fünfte. Die Österreicherin Anna Schmidhofer (Team Internorm Trentino GSG) war auf Platz 22 die beste Läuferin aus den deutschsprachigen Ländern.
Kardin im Bergtrikot gewinnt Bergrennen
Auch bei den Herren entwickelte sich ein spannendes Rennen um die Plätze auf dem Podium, wobei Oskar Kardin (Lager 157 Ski Team) von Anfang an auf Podiumskurs lag. An der ersten Zeitnahme lag der Schwede rund drei beziehungsweise zwei Sekunden hinter Johan Tjelle (Team Engcon) und Thomas Ødegaarden (Team Eksjöhus) auf dem dritten Rang. Nach 6,6 Kilometern lagen gleich drei Athleten innerhalb von nur einer halben Sekunde. Haakon Holden (Team Næringsbanken Stora Enso) führte überraschend die Liste an, knapp gefolgt von Kardin und Alvar Myhlback (Lager 157 Ski Team). Oskar Kardin baute bei der Bergwertung seine Führung im Kampf um das Bergtrikot aus. Sechs Sekunden betrug dort sein Vorsprung auf Johan Tjelle und Myhlback weiterhin auf Platz Drei. Die letzten 2,5 Kilometer bis zum Ziel sorgten aber noch einmal für einige Änderungen im Klassement. Zwar verteidigte Oskar Kardin seine Führung und freute sich über den Tagessieg, auf Platz Zwei schob sich jedoch noch Max Novak (Team Aker Dæhlie), 4,1 Sekunden hinter Kardin. Johan Tjelle komplettierte das Podium mit 6,5 Sekunden Rückstand. Eine der Überraschungen des Tages gelang Haakon Holden, der auf Platz Vier sein mit Abstand bestes Ski Classics Ergebnis erlief. Emil Persson (Lager 157 Ski Team) verdrängte auf den letzten Metern noch seinen jungen Teamkollegen Alvar Myhlback von Platz Fünf. Deutschlands bester Skimarathonläufer, Thomas Bing (eD system Vltava Fund Team), wurde 22.
Ergebnisse La Venosta ITT Kapron-Melago
Novak und Gjerde Alnaes im Gelben Trikot
Nach vier Saisonrennen und nur wenige Tage vor La Diagonela als Event Nummer Fünf liegen Anikken Gjerde Alnaes und Max Novak in der Wertung um das Gelbe Trikot der Gesamtführenden vorne. Die beiden Tagesschnellsten, Emilie Fleten und Oskar Kardin, tragen das Trikot der besten Bergläufer, Fleten liegt zudem in der Sprintwertung um das Grüne Trikot in Führung. Amund Riege (Team Ramudden), verlor zwar gestern durch seine Disqualifikation die Führung in der Gesamtwertung, in der Nachwuchswertung liegt der Norweger jedoch weiter vorne. Bei den Damen wird das Trikot der besten Nachwuchsläuferin von Hanna Lodin (Team Engcon) getragen.