Mit zwei Favoritensiegen ist am Freitagabend die 15. Ausgabe des Südtiroler Langlaufklassikers zu Ende gegangen: Bei den Männern jubelte nach 30 km in der klassischen Technik Tord Asle Gjerdalen aus Norwegen, während bei den Frauen Justyna Kowalczyk aus Polen ihre Konkurrentinnen ausstach. Bei dem Event waren nach drei Jahren Zwangspause fast 300 Athleten aus 13 verschiedenen Nationen am Start.
Gute Bedingungen bei Vollmond
Um Punkt 20 Uhr fiel in Compatsch (auf der Seiser Alm in Südtirol) bei leichtem Wind mit Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt der Startschuss zum 15. Moonlight Classic Seiser Alm. Im hochkarätig besetzten Teilnehmerfeld befanden sich zahlreiche ehemalige Weltklasse-Langläufer wie der zweifache Olympiasieger und 13-malige Weltmeister Petter Northug aus Norwegen oder dessen Landsmann Tord Asle Gjerdalen, der im Laufe seiner Karriere vier WM-Medaillen geholt und vergangenes Wochenende bei der „Marcialonga“ den zweiten Platz belegt hat. Bei den Frauen waren alle Augen auf Titelverteidigerin Justyna Kowalczyk aus Polen gerichtet, ihres Zeichens zweifache Olympiasiegerin, zweimalige Weltmeisterin und viermalige Siegerin des Gesamtweltcups. Bei den Männern diktierte lange Zeit Mattia Armellini aus Italien das Rennen und sicherte sichauch die Sprintwertung nach 12 km. Doch dann setzte sich die norwegische Armada vom Rest des Feldes ab.
Gjerdalen hängt alle ab
Am Ende triumphierte Tord Asle Gjerdalen in 1:20.37 Stunden, der seinem Teamkollegen von XPND Fuel, Thomas Odegarden, um 52 Sekunden das Nachsehen gab. „Durch den leichten Schneefall war es ein wenig langsamer als gedacht. Aber es war eine wundervolle Erfahrung im Schein der Fackeln zu laufen, weshalb ich sicher wiederkommen werde“, analysierte Sieger Gjerdalen im Ziel. Rang drei belegte Magnus Vesterheim (Team Kaffebryggeriet), der das Moonlight Classic Seiser Alm im Jahr 2018 gewonnen hatte und dieses Mal rund eineinhalb Minuten auf Gjerdalen einbüßte. Thomas Bing war der beste Deutsche und beendete sein Rennen hinter den drei Norwegern auf dem vierten Platz. Petter Northug wurde Siebter.
Start-Ziel-Sieg für Kowalczyk
Bei den Frauen gab es einen Start-Ziel-Sieg durch Justyna Kowalczyk. Die 40-Jährige, die sich auch den Zwischensprint sicherte, überquerte die Ziellinie – mittlerweile bei leichtem Schneefall – nach 1:42.39 Stunden und wiederholte damit ihren Erfolg aus dem Jahr 2020. „Das Moonlight Classic Seiser Alm ist eines der schönsten Rennen der Welt. Deshalb komme ich nun schon zum zweiten Mal von Polen hierher. Es war sehr hart, die Gegnerinnen stark, aber ich danke meinem Team, dass ich so gutes Material hatte“, sagte Kowalczyk beim Siegerinterview. Platz zwei ging an die Norwegerin Oda Nerdrum, die eine Minute auf Kowalczyk einbüßte, Rang drei an die Schwedin Malin Boerjesjoe. Beste italienische Starterin war Elisa Brocard.
Dellagiacoma und Patscheider gewinnen über 15 km
Auf den 15 Kilometer setzte sich bei den Männern der Trentiner Tommaso Dellagiacoma durch. Die Italienerin Michaela Patscheider sorgte bei den Frauen für einen Heimsieg.
Ergebnisse Moonlight Classic Seiser Alm in Südtirol