Nur knapp 20 Stunden nach den anspruchsvollen 50 Kilometern beim Reistadløpet, waren die Ski Classics Athletinnen und Athleten über weitere herausfordernde 60 Kilometer im Rahmen des Summit 2 Senja gefordert. Martin Løwstrøm Nyenget gelang dabei mit einem Solosieg die Revanche zum Vortag. Im Damenrennen zeigte Magni Smedås ihre ganze Stärke, nachdem sie zwischenzeitlich schon vermeintlich abgehängt war.
Nyenget wiederholt Vorjahressieg
Um 09:00 Uhr, fünf Minuten vor dem Damenfeld, starteten die Herren in die zweite Auflage des Summit 2 Senja. Ein von Beginn an hohes Tempo sorgte schnell für mehrere Lücken im Feld. Den Zwischensprint nach 11,6 Kilometern gewann Ole Jørgen Bruvoll (Team Engcon) vor Kasper Stadaas und Johan Hoel (beide Team Ragde Charge). Auf den folgenden Kilometern fielen weitere Läufer dem hohen Tempo an der Spitze zum Opfer. Zunächst Magnus Vesterheim (Team Kaffebryggeriet) und später Amund Riege (Team Ramudden) diktierten das Tempo, wodurch auch Andreas Nygaard (Team Ragde Charge) aus der Spitzengruppe zurück fiel. Bis zur Hälfte des Rennens kontrollierte anschließend eine zehnköpfige Gruppe das Tempo bis Magnus Vesterheim zusammen mit Petter Stakston (Team Aker Daehlie) einen Ausreißversuch startete. Dieser war jedoch nicht erfolgreich, sodass beim Kilometer 32,5 zehn Läufer innerhalb von sechs Sekunden durch die Zeitnahme liefen. Die nächste Verfolgergruppe war hier bereits 54 Sekunden zurück. Mit Beginn des letzten Iconic Climb der Saison zeigte Max Novak (Team Aker Daehlie) seine Stärke mit einer Attacke, der zunächst niemand folgen konnte. Wie schon am Vortag war es entwickelte sich ein Kampf zwischen Läufern im Doppelstock, wie Max Novak, und Läufern mit Steigwachs, wie Nyenget sowie Eirik Sverdrup Augdal (Team Eksjöhus) als Verfolger des Schweden. Martin Løwstrøm Nyenget schaffte es jedoch den zwischenzeitlichen Rückstand von 28 Sekunden auf Novak in einen Vorsprung von zwölf Sekunden an der Bergwertung des Magdaskaret umzuwandeln. Auf dem Weg ins Ziel verteidigte Nyenget seinen Vorsprung und holte sich bei der zweiten Ausgabe des Rennens den zweiten Sieg. Max Novak wurde Zweiter, 14 Sekunden hinter dem Sieger, Eirik Sverdrup Augdal belegte erneut Rang Drei. Johan Hoel im Gelben Trikot kam auf den vierten Platz, Petter Stakston auf den fünften.
Beeindruckendes Comeback von Smedås
Das Rennen der Damen startete mit einem Schreckmoment für Emilie Fleten (Team Ramudden). Bereits auf dem ersten Kilometer stürzte die Norwegerin, wobei ihr ein Stock brach. Mit dem Ersatzstock gelang ihr aber schnell wieder die Rückkehr zur Spitzengruppe, die zu diesem Zeitpunkt noch 16 Läuferinnen umfasste. Aber bereits wenig später, nach sechs gelaufenen Kilometern, setzte sich ein Trio, bestehend aus Astrid Øyre Slind (Team Aker Daehlie), Magni Smedås (Team Eksjöhus) und Emilie Fleten, ab. Noch vor dem Sprint des Tages bei Kilometer 11,6, musste Magni Smedås ihre Mitläuferinnen ziehen lassen. 14 Sekunden Rückstand betrug ihr Rückstand bereits beim Zwischensprint, wo Fleten vor Slind über die Linie lief. Rund drei Kilometer später konnte Smedås doch wieder zum führenden Duo aufschließen, hatte dann jedoch erneut Probleme, das Tempo zu halten und fiel ein weiteres Mal zurück. Bei der Zwischenzeitnahme nach 32,5 Kilometern lag sie bereits 1:23 Minuten zurück. Von hinten drohte jedoch keine Gefahr, die nächsten Verfolgerinnen hatten sogar schon über vier Minuten Rückstand auf das Führungsduo. Knapp zehn Kilometer vor dem Ziel folgte jedoch noch die größte Herausforderung des Tages mit dem Magdaskaret Iconic Climb. Hier spielte nun Magni Smedås all ihre Stärke am Berg aus und schaffte es mit einem beeindruckenden Comeback, zu den beiden Führenden aufzuschließen. Doch damit nicht genug, kurz vor Ende des Anstieges setzte die Läuferin vom Team Eksjöhus sogar zur Attacke an und konnte sogleich einen Vorsprung heraus laufen. Sie überquerte mit 15 Sekunden Vorsprung die Bergwertung vor Fleten, weitere fünf Sekunden dahinter folgte Slind. In der kurvenreichen Abfahrt zum Ziel konnte Magni Smedås ihren Vorsprung immer weiter ausbauen, mit über einer Minute Vorsprung überquerte sie mit einem Freudenschrei als Erste die Ziellinie. Emilie Fleten zeigte in der Abfahrt, wie schon häufiger, Schwächen und wurde schnell von Astrid Øyre Slind ein- sowie überholt. Nach einem Sturz verspielte sie zudem ihre Chancen auf den zweiten Platz, wobei sie bis zum Ziel noch einmal fast zu Slind aufschließen konnte, da die Norwegerin scheinbar mit schlechtem Material unterwegs war, wie sie im Ziel andeutete. Mit bereits über neun Minuten Rückstand wurde Kati Roivas (Team Eksjöhus) Vierte vor Anikken Gjerde Alnaes (Team Ragde Charge).
Bing sichert sich Rang Drei in der Bergwertung
Victoria Carl konnte nach ihrem zweiten Platz vom Vortag heute nicht ganz an die Leistungen beim Reistadløpet anknüpfen. Dennoch zeigte die Thüringerin erneut ein gutes Rennen. In der ersten Rennhälfte war sie Teil der ersten großen Verfolgerinnengruppe. Am langen Anstieg nach Magdaskaret fiel sie jedoch etwas zurück. Das Ziel erreichte Carl als Elfte. Thomas Bing konnte auch im heutigen Rennen nicht mehr ganz an die Leistungen der ersten Saisonhälfte anknüpfen. Relativ schnell fiel er zurück, nach der Hälfte des Rennens lag er nur auf Platz 45. Auch wenn er das Bergtrikot heute nur vertretungsweise tragen durfte, zeigte Bing am Iconic Climb, seine Stärke am Berg und lief bis auf Rang 31 vor. Diese Platzierung verteidigte er auch bis ins Ziel. Chancen auf das Bergtrikot hat Thomas Bing nicht mehr, da beim Grande Finale am nächsten Wochenende keine weiteren Bergpunkte mehr vergeben werden, dennoch darf er sich über einen sehr guten dritten Platz in der Bergwertung freuen. Den Sieg sicherte sich Johan Hoel, bei den Damen führte Emilie Fleten diese Wertung bereits vor dem Wochenende uneinholbar an.