
Mit dem Birkebeinerrennet fand heute das vierte und letzte Grand Classics Event der laufenden Ski Classics Saison statt. Sowohl bei den Herren als auch bei den Damen war das Tempo von Beginn an sehr hoch. Andreas Nygaard und Stina Nilsson feierten dabei einen Doppelsieg für das Team Ragde Charge.
Nygaard zum Fünften
Das Rennen der Herren startete mit einem hohen Tempo. Da es vom Start an 20 Kilometer nahezu nur bergauf ging, gab es schnell Lücken im Feld und eine 13-köpfige Gruppe konnte sich nach rund sechs Kilometern absetzen. Die ersten Verfolger hatten schnell einen Rückstand von über 20 Sekunden. Bis zur ersten Bergwertung, dem Iconic Climb Raudfjellet, baute die Führungsgruppe ihren Abstand auf 1:46 Minuten aus. Ole Jørgen Bruvoll (Team Engcon) holte die maximale Punktzahl, gefolgt von Johan Hoel (Team Ragde Charge) und Runar Skaug Mathisen (Lager 157 Ski Team). Bis zur zweiten Bergwertung Midtfjellet nach rund 34 gelaufenen Kilometern hatte sich die Spitzengruppe weiter verkleinert. Eine Vierergruppe in der Reihenfolge Ole Jørgen Bruvoll, Axel Jutterström (Team Eksjöhus), Johan Hoel und dessen Teamkollege Andreas Nygaard überquerte die Bergwertung 11,7 Sekunden vor einer weiteren Vierergruppe. Die Verfolger um Max Novak (Team Aker Daehlie), Amund Hoel (Team Engcon), Eirik Sverdrup Augdal und Thomas Ødegaarden (beide Team Eksjöhus) schafften es auf dem Weg bergab in Richtung Lillehammer die Lücke wieder zu schließen. Die Entscheidung um den Tagessieg fiel schließlich aus dieser Achtergruppe im Zielsprint, wo Andreas Nygaard seine Sprintstärke ausspielte und zu seinem fünften Sieg beim Birkebeinerrennet, dem vierten Sieg in Folge, sprintete. Amund Hoel und Johan Hoel liefen auf Platz Zwei und Drei. Eirik Sverdrup Augdal und Axel Jutterström wurden Vierter beziehungsweise Fünfter. Ole Jørgen Bruvoll und Max Novak auf den Plätzen Sechs und Sieben brachten sich durch ein Verhaken zu Beginn der Zielgerade um jegliche Podiumschancen. Dies sorgte insbesondere bei Novak für großen Unmut, da dieser die Schuld bei Bruvoll sah. Thomas Bing (eD system Vltava Fund Team) wurde auf Platz 27, rund fünfeinhalb Minuten hinter der Spitze, bester Deutscher.
*Nachtrag: Aufgrund seiner Tätlichkeiten gegenüber Ole Jørgen Bruvoll im Ziel wurde Max Novak nachträglich disqualifiziert.
Ausreißersieg durch Nilsson, Fleten bricht ein
Auch das Tempo im Damenrennen war von Beginn an sehr hoch, sodass sich schnell sieben Läuferinnen absetzen konnten. Nach 14 Kilometern waren nur noch mehr fünf Läuferinnen mit Emilie Fleten (Team Ramudden) Stina Nilsson (Team Ragde Charge) Louise Lindström (Team Eksjöhus) sowie Anikken Gjerde Alnæs und Hanna Lodin (beide Team Engcon) an der Spitze. Silje Øyre Slind (Team Aker Dæhlie) und Karolina Hedenström (Lager 157 Ski Team) waren 16 Sekunden dahinter in der Verfolgung. Nilsson sicherte sich die 45 Bergpunkte am Raudfjellet, Alnæs und Fleten folgten dahinter. Auf dem Weg bergab bis zum Beginn des zweiten langen Anstieges des Tages konnten die beiden Verfolgerinnen wieder zur Spitze aufschließen. Bis kurz vor der Bergwertung liefen somit wieder sieben Läuferinnen an der Spitze des Rennens. Dann erhöhten Stina Nilsson und Emilie Fleten jedoch das Tempo und konnten sich leicht von ihren fünf Konkurrentinnen absetzen. Louise Lindström hatte beim Überqueren der Bergwertung als erste der Verfolgerinnen zehn Sekunden Rückstand. Rund zehn Kilometer vor dem Ziel attackierte Stina Nilsson erneut und setzte sich von Fleten ab, die daraufhin große Probleme bekam. Nach dem Sieg beim Vasaloppet vor zwei Wochen feierte Stina Nilsson nun ihren zweiten Sieg in der Ski Classics Serie. Emilie Fleten wurde völlig erschöpft auf den letzten Metern sogar noch von Anikken Gjerde Alnæs eingeholt und rettete sich auf den dritten Platz. Louise Lindström wurde einmal mehr Vierte und muss weiter auf ihren ersten Podiumsplatz warten. Jenny Larsson lief auf Platz Fünf. Laura Stichling (eD system Vltava Fund Team) wurde auf Platz 43 beste deutsche Läuferin.