Wie gewohnt etwas später als der Langlauf Weltcup, startet am 14.12.2024 die Ski Classics Serie in die neue Saison. Für die Langdistanzserie ist es Saison Nummer 16. Der etablierte Ablauf mit Rennen zunächst in Mitteleuropa und in der zweiten Saisonhälfte in Skandinavien setzt sich auch in diesem Winter fort. Alles Wichtige zu den Rennen, Favoritinnen und Favoriten sowie einigen Neuerungen erfahrt ihr im Folgenden…
In 14 Rennen von den Alpen bis zum Polarkreis
Zum dritten Mal in Folge bildet Bad Gastein mit einem Doppelrennwochenende am 14. und 15.12.2024 den Auftakt für eine Ski Classics Saison. Neu ist in diesem Jahr, dass zum Auftakt kein Teamprolog mehr stattfindet. Stattdessen wird es das erste von drei Einzelrennen (ITT) geben. Entgegen der Gewohnheit wird dieses jedoch größtenteils flach und nicht nur bergauf führen. Bereits aus den letzten Jahren bekannt ist das 36 Kilometer lange Gastein Kriterium, wo schließlich auch die ersten Sprint- und Bergpunkte vergeben werden. Nach dem Jahreswechsel geht es mit einem weiteren Doppelwochenende weiter. Der Drei Zinnen Skimarathon rund um Toblach über 60 Kilometer sowie das Venosta ITT über zwölf Kilometer stehen am 11. und 12.01.2025 auf dem Programm. Am Samstag darauf geht es für das einzige Rennen in die Schweiz – im Engadin wartet La Diagonela mit 55 Kilometern auf die Profis. Als letztes Rennen in den Alpen folgt am 26.01.2025 mit dem Marcialonga das erste von vier Grand Classics Events. Das zweite folgt knapp zwei Wochen später in Tschechien mit dem Jizerska50 und bildet den Abschluss des mitteleuropäischen Teils. Am 15. und 16.02.2025 steht im schwedischen Orsa Grönklitt ein weiteres Doppelwochenende an. Das Grönklitt Criterium über 61 Kilometer sowie ein weiteres ITT bilden die Saisonrennen Acht und Neun. Unweit von Orsa Grönklitt, in Mora, endet zwei Wochen später mit dem Vasaloppet über 90 Kilometer das wohl wichtigste Rennen des Jahres und Grand Classics Event Nummer Drei. Das vierte Event folgt nach einer weiteren Woche Pause in Norwegen mit dem Birkebeinerrennet über 54 Kilometer. Am 22.03.2025 findet das einzige komplett neue Rennen der Serie im nordnorwegischen Bodø statt, der Marcialonga Bodø mit einer Distanz von 50 Kilometern. Für die finalen zwei Rennen am letzten Wochenende bleibt der Ski Classics Tross im Norden Norwegens. Am 29. März findet der Reistadløpet als 13. Saisonevent über 46 Kilometer statt. Das Grande Finale folgt am Tag danach mit dem 60 Kilometer langen Summit 2 Senja von Bardufoss nach Finnsnes. Nach 663 Rennkilometern, aufgeteilt auf 14 Rennen in sechs verschiedenen Ländern werden schließlich die besten Läuferinnen und Läufer der Saison gekürt.
Das ist neu in der Saison XVI
Eine der größten Neuerungen in dieser Saison ist die Einführung von so genannten „Cub Athletes“ oder kurz „Cubs“. Das sind Nachwuchsläuferinnen und -läufer unter 22 Jahre, die zusätzlich zu den (maximal) zehn Athletinnen und Athleten eines Pro Teams an Rennen der Ski Classics Serie teilnehmen. Bis zu zwei Cubs pro Event, wobei bei jedem Event neue Cubs starten dürfen, können pro Team an den Start gehen. Damit soll der Nachwuchs langsam an die Langdistanzszene heran geführt werden, ohne etablierteren Läuferinnen oder Läufern einen Platz im Team weg zu nehmen. Ein Pro Team muss im Allgemeinen aus mindestens drei Athleten pro Geschlecht bestehen. Um die Dominanz der skandinavischen Länder etwas zu begrenzen, dürfen maximal acht Athletinnen und Athleten aus den so genannten „etablierten Nationen“ stammen. Diese sind in einem Index, welcher die Nationalität, Erfolge, Preisgelder, etc. zu finden. Länder mit einem Wert von mehr als zehn Prozent zählen dabei als „etabliert“ – in der vergangenen Saison fielen darunter Schweden und Norwegen. Erweitert wurde zudem die Punktevergabe, was besonders für kleinere Teams interessant ist. So gibt es nun bei „normalen“ Rennen, für ITTs und Grand Classics Events gelten andere Punktetabellen, bis zu Position 80 Punkte für die Gesamtwertung.
Diese Teams gehen an den Start
31 Teams aus zehn Nationen haben für die Saison XVI den Status eines Pro Teams. Deutschland ist mit dem xc-ski.de A|N Skimarathon Team sowie dem Bruse Sauerland Ski Team. Das Ski-Willy Marathon Team Austria aus Österreich sowie Team BSV Ibex aus der Schweiz ergänzen den deutschsprachigen Raum. Angeführt wird die Liste der Pro Teams jedoch von elf norwegischen Teams rund um das Team Ragde Charge oder Team Aker Daehlie. Sowie von sieben schwedischen Pro Teams, zu denen unter anderem mit dem Team Eksjöhus sowie dem Team Ramudden die zwei Erstplatzierten der vergangenen Teamwertung gehören. Ebenso aber auch das Team GS8 als eines von zwei neuen Pro Teams in dieser Saison. Das Zweite ist eines von drei italienischen Teams, Team Andiamo.
Favoritinnen, Favoriten und deutsche Hoffnungen
Wenig überraschend zählen auch im kommenden Winter die Spitzenläuferinnen und -läufer der vergangenen Jahre zu den Anwärtern auf die Wertungstrikots. Andreas Nygaard, Johan Hoel und Kasper Stadaas (alle Team Ragde Charge) sowie Emil Persson (Lager 157 Ski Team) oder Max Novak (Team Aker Daehlie) dürften insbesondere für die Gesamtwertung in Frage kommen. Bei den Damen gilt es Emilie Fleten (Team Ramudden) zu schlagen. Insbesondere da sich Astrid Øyre Slind wieder auf den Weltcup und die WM in Trondheim konzentrieren wird, was auch das Ziel von Magni Smedås (Team Eksjöhus) ist. Deren Teamkolleginnen Kati Roivas und Frida Erkers erwiesen sich im letzten Winter als stärkste Konkurrentinnen von Fleten. Spannend zu erwarten sein wird das Ski Classics Debüt von Stina Nilsson, die bereits im Sommer Emilie Fleten im Zielsprint nach 90 Kilometern beim Klarälvsloppet hinter sich lassen konnte. Auch Karolina Hedenström (Lager 157 Ski Team) dürfte nach wiederholten Siegen in der Nachwuchswertung ein Interesse an einem Podiumsplatz unter den Top Drei der Gesamtwertung haben. Selbiges gilt auf Seite der Herren für Thomas Ødegaarden und Axel Jutterström vom Team Eksjöhus. Wer sich wirklich für die Sprint- und Bergwertung interessiert, zeigt sich häufig erst im Verlauf der Saison. Thomas Bing könnte aber einer von ihnen sein. Der beste deutsche Langdistanzler belegte in dieser Wertung am Ende des vergangenen Winters Platz Drei. Abgesehen davon dürfte er auch in Einzelrennen Chancen auf gute Platzierungen und möglicherweise seinen zweiten Podiumsplatz haben. Victoria Carl steht in dieser Saison beim Team Ragde Charge unter Vertrag, wird aber wohl wieder nur nach dem Ende der Weltcup Saison in der Ski Classics Serie starten. Dass sie dort zu den Besten gehört, bewies die Deutsche mit Platz Zwei beim vergangenen Reistadløpet.