Skimarathon Zusammenfassungen: Janteloppet erfährt große Kritik nach Absage des Damenrennens, Fossavatnsgangan und Lapponia Ski Week

Remi Lindholm (FIN), Miro Karppanen (FIN), Thomas Maloney Westgaard (IRL), (l-r) © Heidi Lehikoinen

Auch im April finden noch einige Skimarathons und andere Langlaufrennen statt, die teilweise den Abschluss der Saison 2024/25 bilden oder sogar auch schon zur neuen Saison 2025/26 gehören. Wir fassen für euch hier die Ergebnisse des Janteloppet in Norwegen, des Fossavatnsgangan auf Island und der Lapponia Ski Week in Finnland zusammen. Das Damenrennen beim Janteloppet wurde jedoch kurzfristig abgesagt, was zu großer Kritik führte…

Moseby gewinnt Janteloppet der Herren

Nachdem im vergangenen Jahr das Ski Classics Finale im Rahmen des Janteloppet, dem von Petter Northug initiierten Rennen, bei einem 100 Kilometer Rennen ausgetragen wurde, fand in diesem Jahr neben dem Fun Race über 20 Kilometer ein 40 Kilometer langes Pro Race in der Freien Technik statt. Mit dabei waren zahlreiche norwegische, aber auch internationale Profis. Dementsprechend knapp fiel die Entscheidung bei den Herren aus. Håvard Moseby setzte sich im Sprint einer großen Gruppe mit zehn Läufern innerhalb von sechs Sekunden durch. Die Plätze Zwei bis Vier belegten die zeitgleichen Sivert Wiig, Einar Hedegart und Emil Iversen in dieser Reihenfolge, nur 0,4 Sekunden hinter Moseby. Martin Løwstrøm Nyenget wurde mit 0,6 Sekunden Rückstand Fünfter. Auch Johannes Høsflot Klæbo nahm am Rennen teil, nach der Rückkehr aus einem Strandurlaub reichte es jedoch nur für den 29. Platz, knapp drei Minuten hinter dem Sieger. Bester deutscher Starter wurde Korbinian Heiland als 42. 

Ergebnisse Janteloppet

Große Kritik an Janteloppet und Northug nach Absage des Frauenrennens

Während die Herren ihr Pro Race wie geplant durchführten, wurde das Rennen der Damen am Vorabend der Veranstaltung abgesagt.Die Entscheidung wurde wohl bereits eineinhalb Wochen vor dem Rennen getroffen, obwohl die Anmeldung bis zum Renntag offen war. Die Frauen erfuhren jedoch erst am Abend vor der Veranstaltung, dass ihr 40 Kilometer Rennen beim Janteloppet abgesagt worden war. Den angemeldeten Sportlerinnen wurde angeboten, das Startgeld zurückzuerstatten oder am 2o Kilometer Fun Race teilzunehmen. Der general manager des Janteloppet und ehemalige Weltcup-Läufer Pål Trøan Aune erklärt, dass das Eliterennen wegen zu geringer Anmeldungen und zu geringem Leistungsniveau der Angemeldeten abgesagt wurde. „Es waren nur 14 Frauen angemeldet und wir hatten ein Preisgeld für die ersten 20 vorgesehen. Die Organisation, der Eigentümer und die Jury beschlossen, dass dies für ein zu 100 % in Privatbesitz befindliches Unternehmen nicht tragbar war“, so Trøan Aune gegenüber NRK. „Unter den 14 gemeldeten Frauen waren mehrere, die nicht zur Elite gehörten. Wir mussten also eine Entscheidung treffen. Wir wollten nichts weiter als gleiche Klassen für Männer und Frauen – das haben wir 10 Monate lang versprochen. Aber das Interesse war nicht da. Im Nachhinein haben wir gehört, dass sich viele erst in letzter Minute anmelden wollten. Das ist bedauerlich, aber darauf konnten wir uns zu diesem Zeitpunkt nicht verlassen.“ In Folge dessen hagelt es nun Kritik von allen Seiten gegenüber dem Veranstalter und Petter Northug persönlich. Astrid Øyre Slind postete ein Video, wie sie ihre Startnummer verbrennt. „Das ist nicht annähernd das, was versprochen wurde. Sie schieben es auf die Beteiligung. Aber als Frau kann ich nicht dahinter stehen“, sagte Øyre Slind am Samstag gegenüber TV2. „Wir sind stinksauer.“ Petter Northugs Antwort auf die Frage, wie er auf die Kritik antworte, lautet „Welche Kritik?“. Auch Jostein Vinjerui, Trainer beim Team Aker Dæhlie und unter anderem für die Tschechin Katerina Janatova verantwortlich, reagierte bestürzt auf die Entscheidung. „Das ist völlig bizarr und unangebracht. Wir sind es gewohnt, dass wir immer gleich viel Geld bekommen. Bei anderen Rennen gibt es keine unterschiedliche Auszahlung je nach Teilnahme. Ich dachte, wir wären schon weiter als das – dass diese Art von Diskussion im Jahr 2025 nicht mehr nötig sein würde. Die Leute, die hinter dem Rennen stehen, sind sehr erfahren, daher ist es schade, dass sie sich für diese Haltung entschieden haben“, sagte er gegenüber Langrenn.com. Vinjerui weist auch die Behauptung zurück, das Niveau sei nicht hoch genug gewesen. Neben Øyre Slind und Janatova waren mehrere Weltcup-Langläuferinnen gemeldet, darunter Heidi Weng, Ebba Andersson und Nadja Kälin.
Der Janteloppet ist das Aushängeschild von Petter Northug. Er half bei der Etablierung des Rennens im Jahr 2018 mit Red Bull als Hauptsponsor. Als sich der umstrittene österreichische Energy-Drink-Gigant 2023 zurückzog, übernahm Northug die Veranstaltung vollständig. Anschließend führte er es mit einem neuen Konzept wieder ein – spektakulärer und inklusiver als jedes andere Skirennen. Im Jahr 2024 diente die Veranstaltung als Finale der Ski Classics Serie. In diesem Jahr zog Northug das Rennen jedoch aus der prestigeträchtigen Langstreckenserie zurück. Gemeinsam mit seinem reichen Investor Reda El Chaar hat Northug den Janteloppet wieder ins Leben gerufen und wirbt mit einem Preisgeld von insgesamt 1.000.000 NOK (86.000 Euro). Laut Langrenn.com wurde jedoch auch das Preisgeld in Höhe von 500.000 NOK (43.000 EUR) für die Damen zurückgezogen. Stattdessen boten die Organisatoren 60.000 NOK (5.160 EUR) für das 20-Kilometer-Rennen der Frauen an – 30.000 NOK (2.580 EUR) für den ersten Platz, 20.000 NOK (1.720 EUR) für den zweiten und 10.000 NOK (860 EUR) für den dritten.

Bing und Hannesdóttir gewinnen Fossavatnsgangan

Rickard Ericsson (SWE), Thomas Bing (GER), Snorri Einarsson (ISL), (l-r) © Fossavatnsgangan

Auf Island fand derweil zum 90. Mal das Ski Classics Challenger und Worldloppet Rennen Fossavatnsgangan statt. 50 Kilometer galt es beim Hauptrennen in der klassischen Technik zu absolvieren. Das Rennen ist häufig von starken Winden und schwierigen Wetterbedingungen geprägt. Nach Regen, Neuschnee und böigem Wind in den vergangenen Tagen präsentierte sich Island zum Rennen am Samstag jedoch bei perfekten Bedingungen. Nur der Schnee ließ etwas zu wünschen übrig, sodass zwei Runden à 25 Kilometer zu laufen waren. Nachdem anfangs eine etwa zehnköpfige Spitzengruppe das Feld anführte, sprengte Thomas Bing diese Gruppe durch eine Tempoverschärfung am langen Anstieg. Anschließend baute er einen großen Vorsprung von über fünf Minuten auf die ersten Verfolger aus. Der Schwede Rickard Ericsson wurde Zweiter vor dem weltcup-erfahrenen Isländer Snorri Einarsson. Bei den Damen gewann die Isländerin Linda Rós Hannnesdóttir mit einem noch deutlich größeren Vorsprung von 17:36 Minuten vor ihrer Landsfrau Edda Vésteinsdóttir. Beth Bernhardt aus den USA belegte Platz Drei.

Ergebnisse Fossavatnsgangan

Karppanen und Mäkäräinen gewinnen Lapponia Ski Week

Kaisa Mäkäräinen (FIN) © Heidi Lehikoinen

Drei Etappen mit 60, 50 und 80 Kilometern, alle in der Freien Technik, das ist die Lapponia Ski Week in Finnland. Auf der ersten Etappe setzte sich Thomas Maloney Westgaard ganz knapp gegen Miro Karppanen und Remi Lindholm durch. Auch die weiteren Etappen wurden nur in knappen Entscheidungen gewonnen. Lauri Vuorinen setzte sich an Tag Zwei mit 0,1 Sekunden Vorsprung gegen Markus Vuorela. Miro Karppanen wurde mit einer Sekunde Rückstand Dritter. Karppanen gewann schließlich die letzte Etappe und holte sich damit den Gesamtsieg. Thomas Maloney Westgaard und Remi Lindholm belegten die Plätze Zwei und Drei. Lindholm wurde in der Gesamtwertung mit sieben Sekunden Rückstand Zweiter, während Maloney Westgaard mit 3:21 Minuten Dritter wurde. Bei den Damen dominierte die ehemalige Biathletin Kaisa Mäkäräinen Etappe Eins und Zwei und damit auch die Gesamtwertung. An Tag Eins setzte sie sich mit über 20 Minuten Vorsprung gegen Jonna Vestenius sowie Tellervo Ylimartimo durch. Die zweite Etappe wurde von Anne Kyllönen gewonnen. Da Kyllönen jedoch nur an dieser Etappe teilnahm, kam sie nicht in die Gesamtwertung. Mäkäräinen wurde über 50 Kilometer Zweite, Eveliina Toivanen Dritte. Auf der Schlussetappe dominierte wieder Kaisa Mäkäräinen. Sie hatte erneut über 20 Minuten Vorsprung auf Jonna Vestenius sowie Terhi Pollari. Mäkäräinen gewann somit überlegen die Gesamtwertung vor Jonna Vestenius und Tellervo Ylimartimo.

Ergebnisse Lapponia Ski Week