Zwei Wochen nach dem Auftakt des Langlauf Weltcups starten am 09. Dezember im österreichischen Bad Gastein auch die Langdistanz-Profis in die Ski Classics Serie. Was in der Saison XV auf die Pro Teams, die Läuferinnen und Läufer sowie alle Fans zu kommt, erfahrt ihr hier.
Von Bad Gastein bis Hafjell: die 15 Rennen der Saison
Die fünfzehnte Ski Classics Saison ist grob in zwei Hälften einzuteilen. Einen ersten Teil mit Rennen in Mitteleuropa und den zweiten Teil ab Mitte Februar in Skandinavien. Der Auftakt findet zum nun zweiten Mal im österreichischen Bad Gastein statt. Als erstes Rennen der neuen Saison wird am 09.12.2023 hier das einzige Pro Team Tempo der Saison durchgeführt. Beim Bad Gastein Criterium über 35 Kilometer am Folgetag werden schließlich auch die ersten Sprint- sowie Bergpunkte vergeben. Eine Woche später, am 16. und 17. Dezember finden im Venostatal in Italien die nächsten zwei Rennen statt. Neben einem Massenstart über 35 Kilometer gibt es auch das erste von zwei Einzelrennen der Saison. Nach dem Jahreswechsel geht es in den Alpen zunächst mit dem Drei-Zinnen-Marathon, früher Pustertaler Skimarathon, über 62 Kilometer am 13.01.2024 sowie eine Woche später mit La Diagonela und 55 Kilometern durch das Engadin weiter. Mit dem 70 Kilometer langen Marcialonga folgt am letzten Sonntag im Januar das erste Grand Classics Event der Saison. Nach einer Woche Pause beschließt der Jizerska 50 in Tschechien als zweites Grand Classics Event die Rennen in Mitteleuropa. In Schweden zum Beginn der skandinavischen Saisonhälfte zwei Rennen in Orsa Grönklitt auf dem Programm. Neben dem 50 Kilometer Massenstart wird hier auch das zweite Einzelrennen über zwölf Kilometer ausgetragen. Nach einer Woche Pause dürfte am ersten Sonntag im März für die meisten Athletinnen und Athleten das wohl wichtigste Rennen der Saison anstehen. Der Vasalauf ist nicht nur ein weiteres Grand Classics Event, sondern bekommt in 2024 durch die 100. Austragung eine nochmals größere Bedeutung. Am 16. März gibt es mit dem Birkebeinerrennet über 54 Kilometer das letzte Grand Classics Event der Saison XV. Im April warten schließlich noch drei weitere Rennen auf die Pro Teams. Zunächst am 06. und 07. April der Reistadlopet sowie Summit 2 Senja über 40 beziehungsweise 60 Kilometer. Eine Woche später bildet der Janteloppet mit dem neu eingeführten 100 Kilometer langen Rennen den krönenden Abschluss der Saison. Insgesamt warten also 15 Rennen an elf Wochenenden auf die Pro Teams. Wer an allen Events teilnimmt, kommt am Ende der Saison somit auf 738 Rennkilometer in der Ski Classics Serie.
Fluorverbot und andere Neuigkeiten
Wie bei allen Rennen der FIS sowie der IBU, markiert auch in der Ski Classics Serie das Fluorverbot die größte Änderung zur Vorsaison. Die Ski können vor und/oder nach dem Rennen getestet werden. Positiv auf Fluor getestete Ski werden zum Einen mit einer Disqualifikation der Athletin oder des Athleten geahndet, zum Anderen werden dem jeweilig dazugehörigen Team 50 Punkte in der Pro Team Wertung abgezogen. Mit dem Janteloppet gibt es für die kommende Saison ein neues Rennen im Kalender. Dieses bildet mit seinen 100 Kilometer nicht nur das letzte sondern auch gleichzeitig das längste Rennen der Saison. Initiator Petter Northug wird mit seinem Team Janteloppet, in der letzten Saison noch als Team Northug Crucible, in seiner nun zweiten Saison an Rennen der Ski Classics Serie teilnehmen. Zudem gibt es zwei neue Pro Teams in der Serie, das i3 Ski Team sowie das Team Vercors Isère. Beide kommen aus Frankreich und gehen nur mit französischen Athletinnen und Athleten an den Start. Weiterhin von der Ski Classics Serie ausgeschlossen sind russische sowie belarussische Läuferinnen und Läufer beziehungsweise Teams. Solange der Angriffskrieg auf die Ukraine andauert, wird auch keine Änderung diesbezüglich zu erwarten sein.
Wertungstrikots und Favoriten
Im vergangenen Winter führte bei den Herren kaum ein Weg am Schweden Emil Persson vorbei. Er gewann nicht nur neun Rennen insgesamt und damit auch unangefochten die Gesamtwertung, sondern auch zum ersten Mal den Vasalauf. In der kommenden Saison wird also auch wieder mit ihm zu rechnen sein, ebenso wie mit den Zweit- und Drittplatzierten Andreas Nygaard und Max Novak. Mit Spannung zu erwarten wird das Auftreten des Thomas Joly sein. Der Franzose sorgte mit einigen starken Ergebnissen bei Rollskirennen, unter anderem dem Sieg beim Alliansloppet, für die ein oder andere Überraschung. Aus deutscher Sicht gilt es Thomas Bing zu beobachten. Der ehemalige Weltcup Läufer überraschte beim letztjährigen Auftakt in Bad Gastein die gesamte Skimarathon Elite mit seinem dritten Rang und sorgte auch danach für einige Top-Platzierungen. Bei den Damen wird abzuwarten sein, ob die Dominatorin des Sommers, Astrid Oyre Slind, sich auf den Weltcup oder die Ski Classics konzentrieren wird. Ansonsten dürfte es im Kampf um das gelbe Trikot der Gesamtwertung erneut eng zwischen Titelverteidigerin Ida Dahl sowie Magni Smedas und Emilie Fleten hergehen. Im Kampf um die Nachwuchswertung der unter 26-Jährigen sind die letztjährigen Sieger Amund Riege und Karolina Hedenström favorisiert. Während die Schwedin Hedenström als absolute Top-Favoritin gilt, könnte es bei den jungen Herren knapper zugehen. Der im Sommer beeindruckende Alvar Myhlback könnte als 17-Jähriger diese Wertung durchaus mit aufmischen. Die weiteren Wertungen sind die Bergwertung, wobei in der vergangenen Saison Ida Dahl sowie Johan Hoel erfolgreich waren. In der Veteranenwertung der punktbesten Athleten oder der punktbesten Athletin über 44 Jahre wird der Nachfolger von Anders Aukland gesucht.
Diese Teams gehen an den Start
Insgesamt gehen 35 Pro Teams aus elf verschiedenen Ländern an den Start. Mit elf Teams stellt Norwegen hierbei das größte Aufgebot, gefolgt von Schweden mit sechs Teams. Frankreich, Italien, Tschechien sowie Finnland sind jeweils mit drei Teams vertreten. Estland und Dänemark stellen jeweils ein Team. Aus dem deutschsprachigen Raum starten insgesamt vier Teams in der kommenden Ski Classics Saison. Mit dem xc-ski.de A|N Skimarathon Team sowie dem Bruse Sauerland Ski Team kommen zwei Pro Teams direkt aus Deutschland. Durch das Ski-Willy Marathon Team Austria sowie das Team BSV Ibex werden Österreich und die Schweiz durch jeweils ein Team vertreten. Favorisiert für die Teamwertung sind die Teams aus Schweden und Norwegen. Insbesondere die Vorjahressieger vom Team Aker Daehlie um Astrid Oyre Slind, Max Novak und weiteren sowie das schwedische Lager 157 Ski Team mit Emil Persson und Karolina Hedenström dürften schwer zu überbieten sein.