Biathlon WM 2025: Deutsche Single Mixed Staffel holt Bronze

Franziska Preuss (GER), Justus Strelow (GER), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Der Titel mit der Single Mixed Staffel bei der Biathlon Weltmeisterschaft in der Lenzerheide geht an Frankreich. Mit beeindruckender Laufleistung sichert Johannes Thingnes Boe Silber für Norwegen und Justus Strelow bringt die deutsche Staffel nach Nervenstärke am Schießstand auf dem Bronzerang ins Ziel. Die Schweiz schrammte auf Rang vier erneut knapp an der Medaille vorbei. 

Frankreichs Single Mixed Staffel ist Weltmeister

Johannes Thingnes Boe (NOR), Ragnhild Femsteinevik (NOR), Quentin Fillon Maillet (FRA), Julia Simon (FRA), Franziska Preuss (GER), Justus Strelow (GER), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

In dieser Saison wurden bisher zwei Single Mixed Bewerbe ausgetragen. Schweden mit Ella Halvarsson und Sebastian Samuelsson gewann zur Saisoneröffnung in Kontiolahti und dem Duo Suvi Minkkinen und Tero Seppala gelang in Oberhof ein historischer Erfolg, als Finnland erstmals einen Staffelerfolg im Weltcup feiern durfte. Beide Nationen haben es in der Lenzerheide nicht auf das Podest geschafft. Bei Welttitelkämpfen wurde die Single Mixed Staffel bisher fünf Mal ausgetragen, drei Mal gewann Norwegen und zwei Mal Frankreich. Julia Simon und Quentin Fillon Maillet haben heute den Single Mixed-Titel ein drittes Mal für Frankreich geholt. Frankreich erreichte bisher in allen WM-Bewerben in der Lenzerheide das Podest. Stets mit hervorragend präparierten Ski ausgestattet beherrschen die Damen und die Herren sowohl läuferisch als auch am Schießstand die WM-Rennen. Ihr Vorsprung auf die Norweger auf dem Silberrang betrug nach sieben Nachladern 5,7 Sekunden. Ragnhild Femsteinevik und Johannes Thingnes Boe benötigten zusammen 15 Nachladepatronen und Johannes Thingnes Boe schaffte es auf der nur 1,5 km-langen Schlussrunde seinen Rückstand von 18,5 Sekunden aufzuholen und die Ziellinie vor Deutschland auf dem Silberrang zu überqueren. Bei der Biathlon Weltmeisterschaft letzte Saison in Nove Mesto na Morave sichert sich Frankreich (Quentin Fillon Maillet und Lou Jeanmonnot) den Titel vor Italien (Tommaso Giacomel und Lisa Vittozzi) und Norwegen (J. T. Boe und Ingrid Landmark Tandrevold). Das deutsche Team mit Justus Strelow und Vanessa Voigt kam dort auf Rang sechs ins Ziel. 

 

Duo Preuß/Strelow gewinnt Bronze   

Franziska Preuss (GER), Justus Strelow (GER), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Franziska Preuß und Justus Strelow haben dem deutschen Team mit Bronze in der Single Mixed die vierte Medaille beschert. Nach dem besten Schießergebnis (4 Nachlader) aller Teilnehmer musste sich Justus Strelow in der Schlussrunde dem mit absoluter Laufbestzeit heranrauschenden Johannes Thingnes Boe geschlagen geben und sicherte schließlich nur 2,6 Sekunden dahinter die Bronzemedaille ab. Die Schweiz hat nach großem Kampf, vor allem nach einer herausragenden Schlussrunde von Niklas Hartweg erneut auf Rang vier das Podest haarscharf verpasst. Nach zehn Nachladern betrug der Rückstand auf Bronze nur 4,4 Sekunden. Die Schweden Ella Halvarsson und Sebastian Samuelsson wurden Fünfte (7 Nachlader) vor Slowenien (Lea Repinc und Jakov Fak) und Italien (Dorothea Wierer und Tommaso Giacomel). Österreichs Lisa Theresa Hauser und Simon Eder waren bis zu einer Strafrunde von Hauser im ersten Leg vorne dabei und kamen schließlich auf Rang acht ins Ziel (1 Strafrunde/6 Nachlader).   

Der Rennverlauf

Frankreich führt beim ersten Wechsel

Julia Simon (FRA), Quentin Fillon Maillet (FRA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Die Damen eröffneten das Rennen und die Herren hatten nach dem letzten Schießen eine Schlussrunde zu laufen und damit die Platzierung ins Ziel zu bringen. Das Tempo wurde in der ersten Runde hoch gehalten, Julia Simon und Franziska Preuß kamen fehlerfrei durch und liefen als erste in die zweite Runde während Norwegen mit Femsteinevik, die mit den ersten zum Anschlag kam, die Strafrunde mit drei Nachladern zwar vermied, aber auf den 20. Platz von 27 Staffeln zurückfiel. Richtung Stehendschießen übernahm Preuß weitestgehend die Führungsarbeit, auf Schießbahn eins stand schließlich Julia Simon und Franziska Preuß auf der drei. Die Französin räumte fehlerfrei ab, wechselte als Erste vor Finnland und Lettland. Franziska Preuß benötigte zwei Nachlader und übergab als Zehnte mit einem Rückstand von 22,1 Sekunden an Justus Strelow. 

Hartweg bringt Schweizer Staffel in Führung

Niklas Hartweg (SUI) © Manzoni/NordicFocus

Quentin Fillon Maillet hat seinen Vorsprung bis zu seinem ersten Schießen leicht ausgebaut und Jakov Fak war auf die zweite Position vorgerückt. Frankreich begann mit einem Fehler, Finnland mit zwei und auch bei Strelow verfehlte eine Patrone das Ziel, aber mit einem Nachlader räumte er ab. Lettland übernahm die Führung vor der Schweiz mit Niklas Hartweg und Simon Eder für Österreich. Fillon Maillet kam zusammen mit Justus Strelow 6,9 Sekunden hinter der Spitze aus dem Schießstand. Mit einem Nachlader hat J. T. Boe den Rückstand auf 11 Sekunden schmelzen lassen und war eingangs der nächsten Runde bereits Sechster. Der Schweizer Hartweg übernahm während der Runde die Führungsarbeit, räumte sicher ab und wechselte als Erster vor dem ebenso fehlerfrei gebliebenen Deutschen. Wenige Sekunden dahinter lag Österreich gefolgt von Frankreich, Slowenien und Italien. Der Abstand von J. T. Boe betrug nach zwei weiteren Nachladern 18,9 Sekunden auf dem siebten Rang.

Franziska Preuß erobert Spitzenposition mit zwei fehlerfreien Schießen zurück

Franziska Preuss (GER), Justus Strelow (GER), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Amy Baserga hielt die Führung bis zu ihrem nächsten Liegendanschlag nicht ganz, da Julia Simon beim Schießstandanlauf noch an der Schweizerin vorbeizog und auch den ersten Schuss setzte. Der letzte ging allerdings vorbei, aber mit einem schnellen Nachlader fiel auch diese Scheibe und nachdem Franziska Preuß sauber abräumte verließen Frankreich, Deutschland und Österreich den Schießstand zeitgleich. Preuß und Hauser blieben an den Skienden der führenden Französin und dieses Trio konnte sich in der Loipe leicht von den Verfolgerinnen lösen. Frankreich, Deutschland, Österreich war die Reihenfolge am Schießstand, und wieder blieb bei Simon der Letzte stehen. Simon benötigte zwei Reservepatronen und Franziska Preuß übergab in Führung liegend mit einem Vorsprung von 5,9 Sekunden auf Frankreich an Justus Strelow. Schweden kam 19,4 Sekunden hinter den beiden und Norwegen hatte aufgeschlossen. Dem hohen Tempo auf der Strecke geschuldet, reichten Lisa Theresa Hauser ihre Nachlader nicht aus und sie musste eine Extrarunde drehen. Auf Rang neun übergab sie an Simon Eder.

Frankreich holt den Weltmeistertitel

Quentin Fillon Maillet (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Mit guten Vorsprung kamen Frankreich und Deutschland zum letzten Liegendschießen. Justus Strelow arbeitete hervorragend schnell und fehlerfrei und hat mit diesen fünf Treffern die Grundlage für die Medaille gelegt. Fillon Maillet hielt sich auch schadlos und war 2,7 Sekunden hinter ihm zurück in der Strecke. Auf die dritte Position hat sich J. T. Boe mit nur einem Nachlader vorgearbeitet, gefolgt von Schweden und der Schweiz. Simon Eder ist durch ein fehlerfreies Schießen um einen Platz nach vorne gerückt und hatte auf Rang sieben nun den Finnen Seppala dicht hinter sich. Fillon Maillet schob sich auf der kurzen Runde wieder am Deutschen vorbei an die Spitze und hinter ihnen hat J. T. Boe und auch Sebastian Samuelsson den Rückstand halbiert. Boe kam an als Justus Strelow den ersten Schuss setzte. Unter höchster Anstrengung benötigte er und auch der Franzose einen Nachlader. „Ich wusste ich muss irgendwie treffen. Am Ende habe ich es mit einem Nachlader ganz gut gemacht,“ so Justus Strelow nach dem Rennen in der ARD. Franziska Preuß gab zu, dass Zuschauen für sie schlimmer war, als selbst zu laufen. Neben Strelow  hat J. T. Boe seine Chance auf den Titel mit zwei Fehlern, für die er dann auch noch drei Nachlader benötigte, vergeben. Allerdings musste der Schwede auch zwei Mal nachladen. Fillon Maillet bog 3,1 Sekunden vor dem Deutschen in die Schlussrunde und der Vorsprung von Justus Strelow auf J. T. Boe betrug 18,5 Sekunden. Strelows Stärken liegen am Schießstand, im läuferischen Bereich konnte er sich trotz aller Anstrengung dem Angriff des Norwegers nicht mehr erwehren. „Ich war immer mit einem von den schnellen Leuten unterwegs, wo ich dran bleiben musste und wollte. Die Schlussrunde war hart, aber ich bin froh, dass ich die Medaille sichern konnte.“ Franziska Preuß war glücklich mit der Bronzemedaille. „Ich glaube wir können sehr zufrieden sein mit dem Rennen heute. Ich bin richtig froh gewesen, dass ich keine Schlussrunde laufen musste.“ Niklas Hartweg hat auf seiner Schlussrunde mit der zweiten Laufzeit, nur 5 Sekunden hinter dem Rekord-Weltmeister J. T. Boe alles gegeben. Am Ende kam die Ziellinie zu früh und er brachte die schweizerische Single Mixed Staffel auf dem vierten Rang ins Ziel.  

Ergebnis

Medaillenspiegel

Der weitere Wettkampfplan

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