Biathlon WM Oberhof: Single Mixed Staffel aus Österreich holt Silber hinter Norwegen - xc-ski.de Langlauf

Biathlon WM Oberhof: Single Mixed Staffel aus Österreich holt Silber hinter Norwegen

David Komatz (AUT), Lisa Theresa Hauser (AUT), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Marte Olsbu Roeiseland und Johannes Thingnes Boe gewinnen die Goldmedaille mit der Single Mixed Staffel bei der Biathlon Weltmeisterschaft 2023 in Oberhof. Mit Silber sichern Lisa Theresa Hauser und David Komatz die erste Medaille für Österreich. Lisa Vittozzi und Tommaso Giacomel erreichen Bronze für Italien und das DSV-Team mit Sophia Schneider und Philipp Nawrath wird Sechster.   

Norwegen ist Weltmeister mit der Single Mixed Staffel

Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Johannes Thingnes Boe (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

27 Single Mixed Staffeln traten im Kampf um den Titel bei der Biathlon Weltmeisterschaft 2023 in Oberhof an, letztlich kamen 21 in die Wertung und der Sieger heißt am Ende Norwegen. Ob im Einzelbewerb oder im Team, wenn Johannes Thingnes Boe für Norwegen an den Start geht, dann holt er sich Gold. Obwohl er in der Single Mixed Staffel zusammen mit Marte Olsbu Roeiseland, insbesondere im liegenden Anschlag nicht so treffsicher wie gewohnt agierte, nutzten seine direkten Verfolger aus Italien und Österreich die gebotene Chance nicht. Im alles entscheidenden Anschlag brachte J. T. Boe die Null und holte sich so nach einer Strafrunde aus dem liegenden Anschlag die Spitzenposition zurück. David Komatz benötigte einen Nachlader und der Italiener Giacomel zeigte Nerven und vergab seine Goldchancen mit zwei Extrarunden. In der Spur zeigte sich Johannes Thingnes Boe gewohnt stark und brachte den Sieg nach insgesamt einer Strafrunde und sechs Nachladern sicher ins Ziel. Die Überraschung des Tages waren Lisa Theresa Hauser und David Komatz. Nach zusammen nur sechs Nachladern kam Komatz 13,8 Sek. hinter Norwegen auf dem Silberrang ins Ziel. Der Rückstand auf Norwegen betrug bei Schießstandausgang zwar nur 9,8 Sek., aber gegen die läuferische Stärke von J. T. Boe war nicht anzukommen. Lisa Vittozzi und Tommaso Giacomel erreichten nach zwei Strafrunden und neun Nachladern die Bronzemedaille. Sie freuten sich im Ziel, dass es nach den abschließenden zwei Extrarunden doch noch mit einer Podestplatzierung klappte. Der Schwede Sebastian Samuelsson war im letzten Anschlag dicht an Giacomel dran, riskierte viel und wurde nicht belohnt. Auch er musste in die Strafrunde und kam schließlich als Vierter ins Ziel, gefolgt von Frankreich und Deutschland. 

Deutschland bis zur Hälfte des Rennens vorne dabei

Sophia Schneider (GER), Philipp Nawrath (GER), (l-r) © Reichert/NordicFocus

In einem spannenden Wettkampf reichte es für das deutsche Team mit Sophia Schneider und Philipp Nawrath nicht zu einer Podestplatzierung. Schon nach dem ersten Schießen setzte sich Lisa Vittozzi an die Spitze, hielt sich auch nach ihrem Stehendanschlag vorne und übergab als Führende auf ihren Partner, dicht gefolgt von Österreich und Schweden. Sophia Schneider übergab als Fünfte mit 21,6 Sek. Rückstand, nachdem sie liegend schadlos blieb, aber stehend alle drei Nachlader benötigte. Erwartungsgemäß lief Johannes Thingnes Boe an die führende Dreiergruppe heran. An der Spitze behauptete sich allerdings nach dem liegenden Anschlag weiterhin Italien vor Österreich, Schweden fiel hinter Norwegen und Deutschland zurück. David Komatz traf stehend die fünf Scheiben sicher und Lisa Hauser übernahm nur 2,2 Sek. vor Marte Olsbu Roeiseland und weitere 2,6 dahinter wechselte Giacomel auf Lisa Vittozzi. Philipp Nawrath konnte mit drei Nachladern die Strafrunde vermeiden, aber der Abstand an der vierten Position ist auf 35,8 Sek. angewachsen und Sophia Schneider hatte nun die Schwedin Hanna Oeberg an den Skienden. 

… und fällt nach einer Strafrunde zurück

Sophia Schneider (GER), Philipp Nawrath (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Während die Damen aus Norwegen, Österreich und Italien an der Spitze mit guten Vorsprung von ca. 30 Sek. zum Liegendanschlag kamen und die Scheiben zielsicher abräumten, verfehlte Sophia Schneider drei Scheiben und kassierte in der Folge eine Strafrunde, fiel mit über einer Minute Rückstand auf Position neun zurück. Hanna Oeberg versuchte an das Führungstrio heranzulaufen, verringerte ihren Abstand auch, verlor am Schießstand den Anschluss allerdings wieder, da sie nicht ohne Nachlader auskam. Stehend brachte Sophia Schneider zum Abschluss die Null. Aus dem Führungstrio kam nur Marte Olsbu Roeiseland unbeschadet davon und Johannes Thingnes Boe konnte das Rennen in der gewohnten Position an der Spitze des Feldes wieder übernehmen. Seinen Vorsprung zu Italien und Österreich konnte er in der Runde zu seinem letzten Liegendanschlag nicht entscheidend ausbauen und auch seine Scheiben fielen nicht. Während er in die auf 75 Meter verkürzte Strafrunde einbog, übernahmen David Komatz und Tommaso Giacomel wieder die Führung und 11 Sek. später kam J. T. Boe aus der Strafrunde zurück. Bei Philipp Nawrath verfehlte der letzte Schuss das Ziel und erst mit dem zweiten Nachlader wurde die Scheibe weiß. Auf der Runde zum finalen Schießen hatte J. T. Boe bereits wieder zur Spitze aufgeschlossen und im Dreierpack kam er mit Österreich und Italien zum alles entscheidenden Schießen. Mit einer tadellosen Fünferserie setzte sich der Norweger an die Spitze, David Komatz kam nach einem Nachlader an zweiter Position und beim Italiener blieben nachdem er drei Mal nachgeladen hatte zwei Scheiben stehen. Hier bot sich die Chance für Schweden, aber auch Sebastian Samuelsson hielt dem Druck nicht stand und kassierte eine Strafrunde. Giacomel kam als Dritter zurück auf die Schlussrunde, gefolgt von Schweden und Frankreich, die wie Deutschland auf der sechsten Position mit jeweils einer Strafrunde und zwölf Nachladern belastet waren. In dieser Saison hatten die deutschen gemischten Staffeln noch kein Glück. Wie schon auf der Pokljuka, wo bisher die einzigen Mixed- und Single-Mixed-Bewerbe ausgetragen wurden, klappte es auch bei der WM in Oberhof nicht mit einer Podestplatzierung.   

Erste Medaille für Österreich

David Komatz (AUT), Lisa Theresa Hauser (AUT), (l-r) © Reichert/NordicFocus

In der Single-Mixed-Staffel sind für Österreich meist Simon Eder und Lisa Theresa Hauser im Team angetreten. Bei der WM in Oberhof hat David Komatz den österreichischen Routinier ersetzt und sich extrem stark gezeigt. David Komatz war in der Spur hervorragend unterwegs und hat im entscheidenden Anschlag Nervenstärke bewiesen. „Die Vorfreude auf das Rennen war heute richtig groß. Ich wusste, dass ich auf diesen kurzen Runden relativ wenig Zeit auf die Besten verliere und dass ich bei diesen schwierigen Bedingungen eine saubere Schießleistung abrufen muss. Das ist mir sehr gut geglückt und es freut mich einfach riesig, dass ich heute mit Lisa den zweiten Platz erreichen konnte. Das letzte Schießen auf dem ersten Stand war für mich eine neue Situation und ich wusste, dass Italien und Norwegen ganz nah dran sind. Das ist mir dann mit nur einem Fehler gut geglückt und ich glaube, dass wir vor allem mit unserer Schießleistung heute sehr zufrieden sein können,“ so David Komatz und Lisa Hauser sagt: „Ich habe zweimal gemerkt, dass ich genau hinter Lisa Vittozzi vom Schießstand wegkomme und habe immer versucht, jede Sekunde gutzumachen, damit David wieder mit dem Italiener mitlaufen kann. Ich habe mich heute läuferisch wieder sehr gut gefühlt. Beim Schießen war der Wind wieder sehr tückisch, aber wir haben das beide sehr gut gemeistert. Diese Silbermedaille ist für uns natürlich unglaublich. Vor allem für mich war die letzte Woche einfach sehr schwierig und ich war einfach ein bisschen unzufrieden. Ich habe schon ein paar Rennen absolviert und fast kein Wettkampf hat richtig gut funktioniert. Jetzt stehen wir mit einer Medaille da und das macht das alles natürlich umso schöner.“ (Quelle: PM ÖSV

Die Single Mixed Staffel der Schweiz konnte nicht an ihren Erfolg anknüpfen. Niklas Hartweg war zuletzt in dieser noch neuen Wettkampfform im Team mit Amy Baserga erfolgreich. In Oberhof kämpfte er zusammen mit Lena Häcki-Groß. Beide benötigten zu viele Nachlader und am Ende platzierten sie sich nach zwei Strafrunden und 21 Reservepatronen auf Rang zwölf.           

Ergebnis Single Mixed Staffel

Medaillenspiegel

Das weitere WM-Programm

Bildergalerie

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