Hier findet ihr die kompletten Statements des DSV-Teams nach dem Rennen-Einzels inklusive Analyse von Teamchef Peter Schlickenrieder. Außerdem machte Friedrich Moch eine Kampfansage für Freitag…
Simen Hegstad Krüger (NOR)
Es ist unglaublich. Ich musste hart kämpfen. Ich bin früh gestartet und wusste, es kommen einige starke Jungs hinter mir. Ich wollte ein hohes Tempo anschlagen, um schwer zu schlagen zu sein. Ich habe in der Mitte zu hart gepusht, darum ging mir am Ende die Kraft aus. Es ist toll wieder gewonnen zu haben und Weltmeister zu sein. Wir werden das Podium nachher ein bisschen feiern, wir mögen diese Distanz einfach.(Quelle: Eurosport)
Harald Østberg Amundsen (NOR)
Es war ein sehr hartes Rennen. Ich wollte nicht zu schnell angehen und das richtige Tempo wählen. Dann war ich zwölf Sekunden hinten und da war der Weg weit nach vorne. Im Ziel waren es ja nur fünf, da war ich echt überrascht. Es hat mich überrascht, dass Simen so stark gestartet ist. Ich habe alles gegeben bis zum Ende, aber konnte die Sekunden nicht mehr aufholen. Aber es ist eine große Erleichterung, dass ich eine Medaille gewonnen habe. Ich bin seit zehn Tagen hier und denke nur an dieses Rennen und versuche mich nicht zu sehr zu stressen. Ich war sehr nervös, hatte gute Ski und gute Form und nun habe ich eine Medaille.(Quelle: Eurosport)
Hans Christer Holund (NOR)
Es ist eine schöne Strecke. Sehr hart, aber eine faire Strecke. Ich bin seit zehn Tagen hier und habe die Strecke kennengelernt. Ich bin langsam angegangen, hatte einen Plan, aber am Ende bin ich froh, dass ich eine Medaille gewonnen habe, nachdem ich bei den Olympischen Spielen zweimal Vierter war. Krüger hat gezeigt, dass er in guter Form ist, er ist im Moment der Beste und es ist mehr als verdient, dass er hier Weltmeister wird.(Quelle: Eurosport)
Friedrich Moch (GER)
Ich bin voll zufrieden. Es war ein ganz schön hartes Rennen, das man sich gut einteilen musste. In der letzten Runde ist mir etwas die Kraft ausgegangen. Aber ich bin trotzdem sehr zufrieden mit Platz acht. Vom tiefsten zum höchsten Punkt ist ein ganz schön langes Stück, wo man 1:1 drücken muss. Ich war jetzt Siebter und Achter, es läuft bisher wunderbar und kann nicht besser laufen.(Quelle: ARD)
Jonas Dobler (GER)
Das sind so schleimige Berge, nicht so richtig steil. Aber es war gerade so an der Grenze vom 1:1 zum Bergschritt. Im Idealfall schafft man es noch locker flockig im 1:1 durchzulaufen, das ist das schnellste, aber das ist natürlich auch anstrengend. Ich bin zufrieden. Ich habe mir vorgenommen, in den Top15 zu landen, am liebsten so nah wie möglich an den Top10. Da bin jetzt auch so grob rausgekommen, deswegen bin ich zufrieden.(Quelle: ARD)
Lucas Bögl (GER)
Es ist eine wahnsinnig harte Strecke. Die Bedingungen sind hart, es schneit so ein bisschen dahin. Das macht es stumpf. Das flachste Stück ist der Stadiondurchlauf, es ist sehr hart. Man steht nur am Berg, nicht die steilsten Berge, eher langgezogen, aber 500 Meter lang und das macht es dann zäh und auch ein flacher Berg wird ganz schön steil. Ich bin zufrieden. Nach dem 30er hatte ich schwere Beine, war die letzten Tage nicht zufrieden mit mir und dachte schon, ich kann nicht mehr richtig langlaufen. Ich hatte heute einen guten Plan, habe mich technisch fokussiert, dass die Beine einigermaßen locker geblieben sind, weil man auch ganz gerne mal mit zwei Betonstummeln rumläuft.
Wenn es keinen Spaß machen würde, würden wir nicht Langläufer sein. Wir haben anscheinend alle den Hang zum Masochismus. Es ist toll hier an der Strecke, es ist eine WM, es sind ein paar mehr Zuschauer da. Das macht eine gute Stimmung und dann macht das komischerweise irgendwie Spaß.(Quelle: ARD)
Janosch Brugger (GER)
Ich hatte extremen Respekt heute vor der Strecke, weil Skating bekanntermaßen meine schwächere Technik ist. Von demher bin ich das Rennen viel zu defensiv gelaufen, aber ich hatte wirklich so Schiss, dass ich im Aufstieg vom tiefsten zum höchsten Punkt am Ende komplett stehe. Im Nachhinein war es wohl so der cleverere Weg. Lieber so, wie wenn ich auf der Strecke gefühlt liege.(Quelle: ARD)
Peter Schlickenrieder (GER)
Friedrich Moch ist ein bisschen dosierter angegangen. Dann hat er den richtigen Speed gefunden. War wieder eine top Leistung wie bisher die ganze WM. Da kann man nur den Hut ziehen. Er hat es sich gut eingeteilt, gutes Pacing, hintenraus ein bisschen eingegangen, aber das ist normal, wenn man unter den top Leuten dabei sein will. Der dritte Top8 Platz ist mehr als verdient, gute Geschichte.
Auch Jonas Dobler hat wacker gekämpft und sich gut präsentiert. Da können wir zufrieden sein mit seinem 18. Platz und Lucas Bögl mit dem 25. Platz ist auch wieder ein bisschen beruhigter, nachdem es beim Skiathlon gar nicht so gelaufen ist und er sehr verunsichert war. Darum bin ich mit den drei Jungs absolut zufrieden und Janosch Brugger mit seinem 31. … Das wird nicht sein Traumresultat gewesen sein, aber man muss beachten, Skating ist nicht seine Lieblingstechnik und ich glaube, er ist fit und gut vorbereitet für die Staffel und das ist, worum es geht: um die Teamwettbewerbe.
Wir haben ein schlankes Herren-Team hier bei der Weltmeisterschaft, da haben wir noch einiges zu tun, dass die Jungen nachkommen und die Lücke dann füllen können. Aber hier sind wir gut aufgestellt und können mitkämpfen um eine gute Platzierung in der Staffel.
Was uns die Norweger da aufzeigen, ist eine Lehrstunde. Von der ganzen Einteilung der Strecke, wie sie mit Geschwindigkeit spielen können bis dahin, wie sie technisch laufen. Das ist geprägt von einer Kraft-Technik-Dynamik, die seinesgleichen sucht. Das ist die Messlatte, an der wir uns messen lassen müssen. Daran gilt es in den nächsten Jahren zu feilen an dem Thema Kraft-Technik, womit wir vor vier Jahren begonnen haben, aber auch in den Schnee umsetzen können müssen und da haben wir schon ein bisschen was vor uns. Das Ziel ist, dass wir die Norweger irgendwann schnupfen und schlagen und darum müssen wir uns daran ein Beispiel nehmen, dass wir vorwärts kommen. (Quelle: DSV)
Janosch Brugger (GER)
Es war genauso wie erwartet. Ich bin richtig defensiv angegangen beziehungsweise bis zum Ende durchgelaufen, weil ich richtig Respekt hatte, dass ich da vom tiefsten zum höchsten Punkt richtig ans Limit komme. Jetzt im Nachhinein lieber ein bisschen zu defensiv wie zu offensiv, bevor man dann am Ende richtig steht, darum hat es im Großen und Ganzen gepasst. Material waren wir wieder Weltklasse aufgestellt und die Strecke war auch top präpariert, es war schön zum Laufen. Der Jones [Dobler] ist eine Minute hinter mir gestartet, aber ich habe mir gedacht, lieber kommt der mir ein bisschen näher, als dass ich dann komplett stehe. Ich war heute ein bisschen ängstlich, aber ich glaube im Nachhinein lieber so. (Quelle: DSV)
Lucas Bögl (GER)
Mir ist es gut gegangen. Ich habe den Plan gehabt im Kopf, mich technisch zu konzentrieren. Ich hatte keine leichten Tage nach dem 30er, hatte schwere Haxen und dachte schon, ich kann das Langlaufen nicht mehr. Darum bin ich ganz froh, dass ich das heute einigermaßen gut durchgestanden habe. Ich habe gekämpft bis zum Schluss. Das ist eine harte Strecke, es sind wahnsinnige Zeitabstände. Dann sieht man, ‚o Gott, wie weit ist man hinten?‘ Aber dann sieht man, dass andere auch so viel kassieren. Von Krüger war es ein Wahnsinnsrennen. (Quelle: DSV)
Jonas Dobler (GER)
Ich habe mich gut gefühlt. Ich bin sehr zufrieden, mal schauen, was es jetzt wird. Es ist schwer zu sagen, wie viele noch kommen, aber ich denke, es war schweres Rennen. Es hat Spaß gemacht. Super Bedingungen, ich habe es mir gut eingeteilt und konnte es auch ein bisschen genießen. Heute war sehr viel los, war gut Stimmung, rundum gelungen. Es sind 15 Kilometer, die haben richtig weh getan, aber man muss sich gut einteilen und es ist an der Grenze vom 1:1 zum Bergschritt, und ich konnte viel im 1:1 durchlaufen. Man meint am Anfang, es ist noch sehr locker, aber auf den letzten Kilometern ist es trotzdem sehr hart.
Ich denke, ich kann mit meiner Form zufrieden. sein. Jetzt werden wir uns wie immer zuasammenhocken und die besten Vier und die beste Reihenfolge für die Staffel bestimmen.(Quelle: DSV)
Friedrich Moch (GER)
Ich wollte langsam starten, aber auf der letzten Runde ist mir dann doch die Kraft ausgegangen. Aber ich bin trotzdem sehr zufrieden mit Platz acht. Ich hatte schon ein paar Top10 Ergebnisse dieses Jahr, aber dass ich jedes Rennen in die Top8 laufen kann, hätte ich nicht gedacht. Mein Hauptrennen war heute und der Skiathlon und da habe ich ganz gut performt. Was jetzt noch kommt, ist Zugabe.
Die Stimmung im Team ist richtig gut, wir haben einen guten Teamflow. Es ist schön zu hören, was der Teamchef über mich denkt [zukünftiger Weltmeister und Olympiasieger, Zitat vom Sonntag]. Auf jeden Fall werde ich dran arbeiten, dass die Träume in Erfüllung gehen können.
In der Staffel haben wir vier konstante Leute. Ziel wäre auf jeden Fall, aufs Podest zu laufen, aber dafür muss alles passen. Es sind viele Nationen hier, die vier gute Männer haben und deswegen müssen wir mal schauen, aber wir werden auf jeden Fall unser Bestes geben.
Heute habe ich versucht, konservativ loszugehen und Kraft zu sparen für die letzte Runde, aber es ist einfacher gesagt als getan. Ich bin zwar langsamer los, aber am Ende hat doch die Kraft gefehlt und es ist sehr hart geworden. Ich hatte bisher eine richtig gute Saison, fast kein schlechtes Rennen und ich versuche jedes Mal, mein Bestes zu geben. Ich bin immer sehr aufgeregt, auch heute wieder, aber ich versuche, ruhig zu bleiben.(Quelle: DSV)