Erneut haben die deutschen Langläuferinnen es geschafft, bei einem Großereignis eine Medaille zu gewinnen. Nach Silber mit der Staffel war das Team in Jubel- und Feierstimmung…
Katharina Hennig (GER)
Ich persönlich war heute relativ ruhig. Ich glaube, ich hatte ein gutes Vertrauen in unser Können, gerade auch mit Pias Lauf beim Freistil Einzel war es sehr wertvoll, eine zweite richtig starke Freistilläuferin zu haben. Deswegen bin ich persönlich heute sehr ruhig in den ganzen Tag reingestartet. Mit Sicherheit ging es Laura und Pia ein bisschen anders, aber wir haben alle super Arbeit geleistet und die Nervosität in Zaum gehalten.
Natürlich wird jetzt nicht völlig übertrieben gefeiert, die WM ist ja noch nicht vorbei, aber ich glaube, es wird auf jeden Fall mal angestoßen, mal die Liebsten umarmt und im Team angestoßen. (Quelle: DSV)
Laura Gimmler (GER)
Ich habe das Gefühl, ich kann noch nicht so viel Vernünftiges von mir geben. Einfach nur krass, ich konnte es auch zuerst nicht glauben. Erst zum Schluss, als Vici wirklich im Ziel war. Ich war hin und hergerissen: Guck ich hin, guck ich weg? Ich war extrem nervös die letzte Stunde und werde wahrscheinlich noch eine Weile brauchen, um mich wieder entspannen zu können. Aber ich bin unglaublich glücklich.
Es war ganz unterschiedlich. In manchen Momenten dachte ich ‚Ach ja, geht ja noch recht gut‘, im nächsten Moment dachte ich mir ‚Oje oje‘. Ich habe gekämpft bis zum Schluss, habe den Kontakt halten können und konnte meine Stärken ausspielen. Wir haben auch viel im Doppelstock gearbeitet und ich bin sehr zufrieden mit mir, aber vor allem mit den anderen Dreien. (Quelle: DSV)
Pia Fink (GER)
Ich kann es immer noch nicht so ganz glauben. Es war ein richtig guter Wettkampf von uns allen Vier. Ich bin sehr sehr glücklich, dass es heute so für uns aufgegangen ist. Mein Ziel war es eigentlich, hinter den beiden zu bleiben und an einer guten Position zu übergeben. Ich habe schon gemerkt, dass meine Ski sehr gut sind und dann habe ich zum Schluss gedacht, jetzt müsste ich nochmal alles riskieren, aber dass da so eine Lücke aufgeht, hätte ich nicht erwartet.
Mit Pizza und Wein wird jetzt auf jeden Fall gefeiert. (Quelle: DSV)
Victoria Carl (GER)
Das fühlt sich großartig an. ich kann jetzt nachvollziehen, wie sich die Sofie [Krehl; Schlussläuferin in Peking] gefühlt hat und für mich war einfach klar, nicht zu schnell zu starten, auf die Technik zu achten und dann die anderen Mädels im Ziel stehen zu sehen, das hat mich überwältigt. Ich habe mir vor dem Start nur das gesagt, was mir die Katha noch mitgegeben hat, dass es hier ganz doll wichtig ist, nicht zu schnell zu starten. Das haben sie auch gefühlt in uns reingeprügelt die Tage, dass es ja doch ein langer Anstieg ist mit gut fünf Minuten und da einfach locker zu bleiben, daran habe ich eigentlich nur noch gedacht vor dem Start. Ich bin sehr gut mit den Bedingungen zurecht gekommen. Am Berg war es ein bisschen stumpfer, aber das war jetzt nicht so schlimm. Wichtig ist es, in der Abfahrt die Beine zusammen zu halten und dann gut rumzutreten. Die Erleichterung ist riesig, wir sind alle alle super glücklich. Katha meinte, sie kann jetzt in den 30er ohne Rucksack starten und ich fiebere da mit. (Quelle: DSV)
Peter Schlickenrieder (GER)
Katha hat richtig gute Ski, Laura auch schon. Das zeigt die Klasse der Techniker. Beide Damen haben ein tolles Rennen gemacht. Gleich kommt noch ein kleiner gemeiner Schlussanstieg, wo sie sich nicht abhängen lassen darf. Slind und Niskanen haben Probleme, das ist ein gutes Zeichen.
Es ist spannend, wichtig ist, dass Vici ruhig bleibt. Sie darf nicht auf Biegen und Brechen die Lücke schließen, sie muss ihr eigenes Rennen machen und ruhig bleiben.
Ich freu mich riesig, man merkt, dass das Team immer mehr zusammenwächst und im Endeffekt so einen Erfolg vom letzten Jahr zu wiederholen, das ist einfach großartig. Das freut mich für das gesamte Team.
Das ist eine große Leistung, klar nimmt der mediale Druck zu, die Erwartungshaltung nimmt zu und dann sind wir natürlich auch noch mit Skispringerinnen und Skispringern im Quartier, wo jeden Tag zig Medaillen gewonnen werden, da möchte man auch irgendwann mal was dazu beitragen, dass wir als die Wintersportnation gelten und drum machen sich die Athleten wahrscheinlich mehr Druck als jeder andere und das muss man dann erstmal verkraften. Noch dazu ist ja die Staffelbesetzung deutlich anders wie bei Olympia und das freut mich, dass wir mittlerweile so aufgestellt sind, dass wir nicht bl0ß ein paar wenige Leistungsträger haben, sondern dass es immer mehr werden. Das ist das Ziel, dass man optimalerweise acht Läuferinnen und Läufer für eine top Staffel zur Verfügung haben.
Wir reißen heute natürlich wieder die Bude nieder, aber dosiert, weil morgen die Herren dran sind und ich denke auch hier sind wir gut aufgestellt und wollen das Beste geben, darum sage ich dosierter Einsatz, Freitag nach der Siegerehrung können wir es ein bisschen mehr krachen lassen, weil so eine lange Strecke mit 30 und 50 steckt man dann schon weg. Verschieben wir es also auf morgen, denn die Herren brauchen unsere volle Aufmerksamkeit und kraft von den Wachslern und dem gesamten Team, also richtig krachen lassen morgen. (Quelle: ARD)
Laura Gimmler (GER)
Es war eine Runde, vor der ich viel Respekt hatte. Ich habe mich so lange es geht versteckt und geschont. Meine Aufgabe war, Kontakt zur Spitze zu halten. Bei den Bedingungen ist Wachsen schwierig. No Wax verhindert, dass Neuschnee anklebt und man stehenbleibt.
Das ist schwer zu glauben, das muss ich nun erstmal sacken lassen. Das letzte Mal, als ich auf dem Podium stand, hat es nicht gezahlt. Mir wurde versichert, heute zählt es. Sobald ich die Medaille habe, glaube ich es dann auch wirklich. (Quelle: ARD)
Katharina Hennig (GER)
Ich habe die Renneinteilung gut getroffen. Der Fünfer ist immer mit Vorsicht zu genießen. Es ist eine knallharte Strecke. Ich hatte mir vorgenommen, an dem Schnapper, wo alle aus der Spur rausmüssen, zu attackieren. Wir haben super Ski und auch Laura hat ein super Rennen gemacht.
Das ist der schwerere Part, so eine Leistung zu bestätigen. Das war jetzt die viel größere Aufgabe für uns. Es wurde jetzt ein bisschen mehr erwartet und ich glaube aber, dass wir an Selbstbewusstsein einfach dazu gewonnen haben im letzten Jahr und mit viel Spaß heute in das Rennen gegangen sind. Ich hatte das Gefühl, wir waren alle relativ locker für die Aufgabe, die wir heute hatten und ich bin sehr sehr stolz auf unsere Mannschaft, alle die auch drumrum dranhängen, die Ersatzläuferinnen, das Team, die Techniker haben alle super Arbeit geleistet und sind jetzt sehr sehr glücklich.
Natürlich wird gebührend gefeiert. Es haben so viele mitgefiebert. Ich habe auch so viele Nachrichten bekommen, vor dem Start und überhaupt und da oben stehen auch schon welche und ich glaube, es sind alle übelst dabei gewesen und haben mitgefiebert und waren mindestens genauso nervös wie wir und deswegen ist die Freude bei allen sehr sehr groß.(Quelle: ARD)
Pia Fink (GER)
Das hätte ich nie geglaubt. Ich war voll drauf eingestellt, dass Karlsson richtig Druck machen wird und mein Plan war dranzubleiben. Das es so ausgeht, hätte ich nie gedacht. Ich habe gemerkt, dass ich richtig gute Ski habe und das wollte ich dann in der Abfahrt ausnutzen. Wir wussten, dass das hier unsere Chance ist und nun hoffen wir, dass was rauskommt. Mein Puls ist heute deutlich höher, auch schon als Laura und Katha gelaufen sind.
Eher weniger Lockerheit und mehr Anspannung. Als Katha mir dann auch noch als Erste übergeben hat, da dachte ich erstmal, ich weiß nicht, ob ich damit klar komme. Aber ich habe mich dann ganz schnell ins Rennen reingefunden, was ich zu machen habe und dann bin ich froh, dass es am Ende so gut aufging. (Quelle: ARD)
Victoria Carl (GER)
Ich habe mich vor allem darauf konzentriert, nicht so schnell anzugehen. Ich glaube, das war hier auch genau das Richtige. Mich hat das sehr motiviert, dass wir so gute Ski haben, dass die anderen Mädels zu stark gelaufen sind und dass die Pia im richtigen Moment nochmal angezogen hat, um mir dann nur ganz knapp hinter Norwegen zu übergeben, war richtig gut. Ich glaube, bei mit war es die Lockerheit, dass ich mich darauf konzentriert habe, nicht zu schnell anzugehen und technisch sauber zu laufen. Ich habe mir die ganze Zeit gesagt: Ruhig bleiben, locker bleiben, nicht die Lücke zulaufen. Nicht auf Zwang zulaufen. Ich glaube, durch das letzte Jahr habe ich extrem an Selbstsicherheit gewonnen und dadurch auch taktisch einen Schritt nach vorne gemacht. (Quelle: ARD)