Nordische Kombination: Silber für Julian Schmid

Die Sieger: Julian Schmid (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), Franz-Josef Rehrl (AUT), (l-r)
Die Sieger: Julian Schmid (GER), Jarl Magnus Riiber (NOR), Franz-Josef Rehrl (AUT), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Julian Schmid aus Oberstdorf gewinnt bei der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Planica (Slovenien) die zweite Silbermedaille für das deutsche Team der Nordischen Kombinierer. Beim Sieg des Norwegers Jarl Magnus Riiber holt Franz-Josef Rehrl (Österreich) Bronze.

Riiber nach Springen vorn

Jarl Magnus Riiber (NOR) zittert um seine Führung, als Julian Schmid (GER) springt.
Jarl Magnus Riiber (NOR) zittert um seine Führung, als Julian Schmid (GER) springt. © Sandra Volk

Auf der Schanze meldete sich Riiber zurück. Nachdem der Norweger die letzten Weltcup-wochenenden nach längerer Krankheit ausgelassen hatte, sprang er sich im Wettkampf von der Normalschanze an die Spitzenposition. 103,5 Meter bedeuteten dieselbe Weite, die bereits Ryota Yamamoto (JPN) erzielt hatte. Ein Zehntelpunkt trennte die beiden; für den Start in den 10-Kilometer-Lauf bedeutete dies dennoch dieselbe Startzeit. Riiber musste um seine Führung allerdings zittern, als Schmid sogar noch einen halben Meter drauflegte. Schmid bekam zwar bessere Haltungsnoten als Riiber, der der fehlenden Telemarklandung nachtrauerte. Allerdings hatte Schmid auch mit die besten Aufwindbedingungen und bekam dementsprechend Abzug, so dass er 25 Sekunden Rückstand mit in die Loipe nahm. Auch die beiden Österreicher Franz-Josef Rehrl und Martin Fritz knackten die 100-Meter-Marke und sprangen auf die Plätze vier und fünf. Manuel Faißt als zweitbester DSV-Athlet hatte auf Rang zehn bereits 1:10 Minuten Rückstand. Eric Frenzel und Vinzenz Geiger landeten auf den Rängen 14 und 15 und damit noch vor Weltcupspitzenreiter Johannes Lamparter (AUT). Auch Stefan Rettenegger (AUT) kam nur auf den 19. Zwischenrang, eine Enttäuschung für den starken Springer.

Riiber mit Start-Ziel-Sieg

Jarl Magnus Riiber (NOR) gewinnt Gold und gedenkt seiner kürzlich verstorbenen Großeltern.
Jarl Magnus Riiber (NOR) gewinnt Gold und gedenkt seiner kürzlich verstorbenen Großeltern. © Thibaut/NordicFocus

Ryota Yamamoto konnte nur eine knappe Runde lang mit Riiber mithalten. Danach wurde es eine klare Angelegenheit für den Norweger, der sich nach Seefeld 2019 und Oberstdorf 2021 zum dritten Mal in Folge zum Weltmeister von der Normalschanze kürte. „Es war ein spannender Wettkampf. Beim Springen war es ziemlich windig, daher bestand die Gefahr, dass ich mein Potential nicht ausschöpfen kann. Ich bin froh, dass ich die 25 Sekunden Vorsprung auf Julian hatte, denn er ist ein starker Läufer. Im Rennen habe ich die ersten fünf Kilometer Vollgas gegeben, danach war es nur noch cruisen. Ich bin endlich zurück und gesund. Dass ich hier zeigen konnte, dass ich wieder Rennen gewinnen kann, ist ein sehr gutes Gefühl, das bedeutet mir viel“, so der glückliche Sieger.

Rehrl und Schmid gemeinsam unterwegs

Länderübergreifendes Teamwork zwischen Franz-Josef Rehrl (AUT) und Julian Schmid (GER), (l-r)
Länderübergreifendes Teamwork zwischen Franz-Josef Rehrl (AUT) und Julian Schmid (GER), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Der angesprochene Schmid hatte sich von Beginn an zu einer gemeinsamen Laufgruppe mit Rehrl zusammengeschlossen. In der zweiten Runde ließen sie den Japaner hinter sich, doch Riiber gelang es weiterhin, sich abzusetzen. Sein Vorsprung auf die Verfolger war nach drei Runden auf 40 Sekunden angewachsen. Erst gegen Rennenende kamen Schmid und Rehrl wieder etwas näher heran, konnten Riiber jedoch nicht gefährden. Ins Stadion liefen beide gemeinsam ein. Am Ende hatte Schmid das stärkere Finish. Der Oberstdorfer gewann damit seine erste WM-Medaille. Für Rehrl war es bereits die vierte Bronzemedaille, nachdem er bereits in Seefeld dreimal auf dem dritten Platz gelandet war: „Ich bin glücklich mit der Medaille. Die Farbe ist mir egal. Für Gold braucht man auch viel Glück, es muss an dem Tag alles passen. Mit einem besseren Sprung wäre heute mehr möglich gewesen. In den ersten beiden Runden hätte ich nicht gedacht, dass es reicht, weil die Gruppe hinter uns mit den starken Läufern Oftebro und Geiger schnell näher kam.“

Geiger und Faißt laufen nach vorne

Die Spitze der Verfolgergruppe: Vinzenz Geiger (GER), Manuel Faisst (GER), Ryota Yamamoto (JPN), Kristjan Ilves (EST), Martin Fritz (AUT), (l-r)
Die Spitze der Verfolgergruppe: Vinzenz Geiger (GER), Manuel Faisst (GER), Ryota Yamamoto (JPN), Kristjan Ilves (EST), Martin Fritz (AUT), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Dass diese Gruppe zwar näher, aber nicht mehr herankam, war der guten Zusammenarbeit zwischen Rehrl und Schmid geschuldet. „“Es war ein hartes Rennen. Ich habe versucht, mit FJ zusammenzuarbeiten, das hat auch gut funktioniert. So konnten wir zur Gruppe hinter uns eine große Lücke aufmachen. Ich weiß, dass ich ein starker Sprinter bin, deshalb habe ich am letzten Anstieg alles gegeben. Ich bin sehr glücklich über Silber bei meinem ersten WM-Start“, so der Oberstdorfer. Der zweite Oberstdorfer im Rennen, Vinzenz Geiger, führte gemeinsam mit Manuel Faißt eine zwölfköpfige Verfolgergruppe an, in der unter anderem auch Eric Frenzel und Johannes Lamparter zu finden waren. Hier setzte sich Geiger am Ende gegen Faißt und Kristjan Ilves (EST) durch. Rettenegger wurde Siebter, Frenzel Zehnter. Lamparter kam als 11. ins Ziel, Martin Fritz 14. Jens Oftebro beendete das Rennen drei Sekunden nach der Gruppe auf Rang 16.

Zwischenstand Springen
Endergebnis
Medaillenspiegel Nordische Kombination

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