Gyda Westvold Hansen (NOR) verteidigt ihren WM-Titel aus Planica, Ida Marie Hagen (NOR) gewinnt Silber, Lisa Hirner (AUT) Bronze: Die Norwegerinnen haben sich ihren Medaillentraum bei der Heim-WM in der Nordischen Kombination erfüllt. Jenny Nowak belegte als beste Deutsche einen starken fünften Platz.
Laate gewinnt Springen
Die Norwegerin Ingrid Laate ist die Frau der Stunde auf der Schanze. Bei den Junioren-Weltmeister-schaften in Lake Placid (USA) im Februar gewann sie nicht nur Gold im Gundersen der Kombiniererinnen. Sie holte auch die Silbermedaille auf der Normalschanze bei den Spezialspringerinnen. Im Gundersen der „großen“ WM setzte sie sich zumindest auf der Schanze erneut durch und belegte nach dem Springen den ersten Platz. 97 Meter mit dem kürzesten Anlauf des Feldes brachten ihr satte 50 Sekunden Vorsprung vor der ersten Verfolgerin, Lisa Hirner aus Österreich. Hirner erzielte mit 98 Metern den weitesten Sprung des Tages und verwies Ida Marie Hagen auf den dritten Rang. Die Norwegerin, die zuletzt etwas verunsichert schien, jubelte über ihre 94,5 Meter, wohl wissend, dass ihre 1:05 Minuten Rückstand an einem guten Tag kein Hindernis auf dem Weg zu Gold sein mussten. Vierte wurde Teja Pavec (SLO) vor Gyda Westvold Hansen (NOR), die wie Hirner starke 98 Meter sprang, aufgrund schlechter Haltungsnoten jedoch Punkte einbüßte und daher 1:12 Minuten Rückstand auf Laate mit in die Loipe nahm.
Armbruster enttäuscht, Nowak stark
Sechste nach dem Springen wurde Jenny Nowak dank ihrer 96 Meter (+1:13min). Sie ließ Haruka Kasai (JPN) hinter sich. Maria Gerboth, die im Weltcup das blaue Trikot der besten Springerin trägt, landete bereits bei 93,5 Metern und wirkte auf Zwischenrang acht (+1:27min) etwas unzufrieden. Massenstart-Weltmeisterin Yuna Kasai (JPN) wurde zwischenzeitliche Neunte vor Annalena Slamik (AUT). Ronja Loh (GER) lag bei ihrem WM-Debüt auf Rang 12. Weit abgeschlagen auf Rang 20 landete dagegen eine enttäuschte Nathalie Armbruster. 2:18 Minuten Rückstand bedeuteten früh das Aus für eine Hoffnung auf eine vordere Platzierung. „Ich mag diese Schanze nicht besonders. Wenn ich mir die Videos anschaue, sind meine Sprünge eigentlich nicht so schlecht, aber hier funktionieren sie einfach nicht,“ sagte eine enttäuschte Armbruster. Die beiden Österreicherinnen Claudia Purker (17.) und Katharina Gruber (28.) sprangen ins Mittelfeld.
Trio im Kampf um die Medaillen
Im fünf Kilometer langen Rennen zeichnete sich schnell ab, dass die Medaillen zwischen Hagen, Westvold Hansen und Hirner verteilt würden. Die drei waren bereits in der ersten Runde an Laate vorbeigegangen. Im Schlussanstieg von Runde zwei attackierte Westvold Hansen und schaffte es, eine kleine Lücke aufzureißen, während die anderen beiden die Tempoverschärfung nicht mitgehen konnten. Westvold Hansen setzte sich ab und lief ihrem insgesamt dritten Einzel-WM-Titel nach Oberstdorf 2021 und Planica 2023 entgegen. Für die 22-Jährige, die keine einfache Saison hinter sich hat und seit einem Jahr keinen Weltcup gewinnen konnte, ein großartiger Erfolg. „Es fühlt sich einfach unglaublich an. Ich habe mich so viele Jahre auf diesen Tag gefreut. Es lastete so viel Druck von mir selbst auf meinen Schultern, und es fühlte sich so gut an, dies endlich im heimischen Schnee zu erreichen. Es war ein perfekter Tag. Ich habe mich auf der Strecke mit all den Leuten hier so gut gefühlt.“ „Ich wusste nicht, dass ich eine Lücke zu den anderen hatte. Erst als in die Zielkurve gelaufen bin, habe ich bemerkt, dass ich einige Meter Vorsprung hatte,“ berichtete Westvold Hansen, die ihren Sieg daraufhin voll auskosten konnte.
Erste Einzelmedaillen für Hagen und Hirner
6,6 Sekunden hinter Westvold Hansen komplettierte Ida Marie Hagen den norwegischen Doppelsieg. Auch für sie eine schöne Rehabilitation nach ihrem zehnten Platz im Massenstart. „Es war ein toller Kampf mit Lisa. Ehrlichgesagt wusste ich nicht genau, wo sie war, deshalb habe ich versucht, auf den Bildschirm zu schauen, und habe dort gesehen, dass sie direkt hinter mir ist,“ berichtete Hagen. Dritte, weniger als eine Sekunde hinter ihr, freute sich Lisa Hirner über Bronze. „Ich wollte nicht zu schnell angehen, weil ich wusste, dass die Norwegerinnen sowieso auf mich auflaufen werden. Sie kamen schneller als ich gehofft hatte. Ich wusste, wenn ich eine Chance auf eine Medaille haben will, muss ich mit den beiden mitlaufen. Das ist mir gelungen,“ sagte eine glückliche Hirner. Die Österreicherin hatte ebenfalls die gesamte Saison über mit Problemen gesundheitlicher Art zu kämpfen gehabt, über ihren Start war überhaupt erst kurzfristig entschieden worden.
Starke Aufholjagd von Armbruster
Ingrid Laate bewies mit Rang vier, dass sie auch in der Loipe große Fortschritte gemacht hat. Hinter ihr wiederholte Jenny Nowak ihren fünften Platz aus dem Massenstart. Die japanischen Zwillinge Yuna und Haruka Kasai belegten die Ränge sechs und sieben. Nathalie Armbruster stürmte mit der schnellsten Laufzeit (12:27,5 min) noch bis auf Platz acht nach vorne. Marte Leinan Lund (NOR) und Ema Volavsek (SLO) komplettierten die Top Ten. Maria Gerboth fiel auf Rang 13 zurück, und auch Ronja Loh musste einige Läuferinnen passieren lassen. Sie wurde bei ihrem ersten WM-Einsatz 20. Claudia Purker wurde 15, Annalena Slamik 18., Katharina Gruber 27.
Stimmen zum Wettkampf
Gyda Westvold Hansen (NOR) 
Ida Marie Hagen (NOR) 
Lisa Hirner (AUT) 
Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis DamenMedaillenspiegel
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