Nachdem das IOC die ausführliche Urteilsbegründung im Fall von Alexander Legkov veröffentlicht hat, sprach die FIS erneut eine vorläufige Sperre gegen die sechs russischen Langläufer Maxim Vylegzhanin, Julia Ivanova, Alexey Petukhov, Evgenia Shapovalova, Alexander Legkov und Evgeniy Belov aus.
Startverbot bei allen FIS-Rennen inklusive Weltcup
Nach der lebenslangen Sperre für Olympische Spiele durch das IOC hat die FIS nun nachgezogen und erneut eine vorläufige Sperre gegen die bereits in der vergangenen Saison gesperrten russischen Skilangläufer verhängt. Legkov und Co. ist damit wiederum ein Start bei allen FIS-Rennen untersagt, unter anderem auch im Weltcup. Beim Saisonstart am vergangenen Wochenende in Ruka waren Belov, Vylegzhanin und Shapovalova noch an den Start gegangen, nachdem die erste vorläufige Sperre nach einem Urteil des internationalen Sportgerichtshofs (CAS) am 31. Oktober ausgelaufen war. Eine neuerliche vorläufige Sperre war laut CAS nur durch das Aufdecken neuer Beweise möglich, was nach Ansicht der FIS nun anscheinend der Fall zu sein scheint.
„Überzeugende Beweise in der IOC-Entscheidung“
Seitens der FIS heißt es zur Begründung der Sperre: „Der internationale Skiverband (FIS) hat die begründete Entscheidung der IOC-Disziplinarkommission für den russischen Langlaufsportler Alexander Legkov zur Kenntnis genommen, in der die Beweismittel im Einzelnen aufgeführt sind. Die FIS ist bestürzt über die Größenordnung der systematischen Verschwörung mit dem Ziel zu verhindern, dass russische Athleten bei den Olympischen Spielen in Sochi positiv getestet werden, detailliert beschrieben und basierend auf überzeugenden Beweisen in der IOC-Entscheidung. Das FIS-Doping Panel hält es daher für sehr wahrscheinlich, dass alle Athleten, die in der so genannten Duchess-List aufgeführt sind, von der systematischen Verschwörung profitiert haben. Darüber hinaus wird die Datenbank des Labor-Informations-Management-Systems (LIMS) des Moskauer Labors, die Details zu den Prüfprotokollen enthält, jetzt von einem Team von WADA-Untersuchungs- und Ermittlungsspezialisten überprüft. Die Zuständigkeit des IOC beschränkt sich auf die Olympischen Spiele. In ihrer Entscheidung hat die IOC Disziplinarkommission (IOC DC) die FIS beauftragt, „die Ergebnisse der oben genannten Ereignisse entsprechend zu modifizieren und weitere Maßnahmen im Rahmen ihrer eigenen Zuständigkeit zu prüfen“, weshalb es Aufgabe der FIS ist, auch die Konsequenzen der Entscheidung der IOC DC für die Zeit außerhalb der Spiele einschließlich der FIS-Weltmeisterschaft und anderer FIS-Wettbewerbe zu bestimmen. Zwar gibt es einzelne individuelle Elemente, die sich auf die Beweise für den Verstoß gegen die Anti-Doping-Regeln beziehen, die von jedem der sechs Athleten begangen wurden, doch stellte das FIS-Doping Panel fest, dass sie alle in ähnlicher Weise an der systematischen Verschwörung beteiligt waren und von den verbotenen Manipulationen profitierten. Das FIS-Doping Panel kam daher zu dem Schluss, dass eine Gleichbehandlung der sechs in der Duchess List aufgeführten Langläufer Pflicht ist. Im Interesse fairer Wettkämpfe im FIS-Langlauf-Weltcup und der Qualifikation für die bevorstehenden Olympischen Winterspiele werden die sechs oben genannten Athleten damit gemäß den FIS-Anti-Doping-Regeln, Artikel 7.9.2, mit sofortiger Wirkung zum 30. November 2017 vorläufig suspendiert.“
Quelle: www.fis-ski.com