Deutsche Wintersportler wurden für ihre Erfolge im letzten Winter mit dem Goldenen Ski ausgezeichnet. Außerdem wurde Langlauf Teamchef Peter Schlickenrieder mit dem Bayerischen Sportpreis geehrt, Katharina Hennig wurde zur Skisportlerin des Jahres gewählt und Lisa Spark zur Juniorsportlerin des Jahres.
Schlickenrieder schreibt „Bayerische Sportgeschichte“
Seit 2002 zeichnet der Bayerische Ministerpräsident alljährlich bedeutende bayerische Sportlerinnen und Sportler mit dem Bayerischen Sportpreis für herausragende Verdienste und beispielhafte Initiativen im Bereich des Sports in verschiedenen Kategorien aus. In diesem Jahr wurde der Preis in sieben verschiedenen Kategorien zuzüglich des Persönlichen Preises des Bayerischen Ministerpräsidenten vergeben. Neben vielen anderen Sommer- und Wintersportlern erhielt auch Langlauf Teamchef Peter Schlickenrieder den Bayerischen Sportpreis. Er erhielt den Preis, weil er exakt 20 Jahre vor dem sensationellen Erfolg seiner Schützlinge Katharina Hennig und Victoria Carl im Teamsprint selbst olympisches Silber gewann. Bei der Ehrung sorgte das Einspielen des emotionalen Live-Kommentars von Jens-Jörg Rieck mit seinem inzwischen legendären Ausruf „Ja, hast denn du die Pfanne heiß?“ für Lacher. „Ich hab Tränen in den Augen gehabt“, sagte Schlickenrieder über den Moment, als er den Kommentar zum ersten Mal hörte. Sein Ziel ist jedoch in erster Linie, „junge Menschen zu aktivieren, motivieren, es selbst auszuprobieren“ – noch wichtiger als der schlichte Kampf um Medaillen und sportliche Erfolge, schreibt der Bayerische Rundfunk. Mit Gold und Silber hätte nun Schluss sein können nach Peking, aber aber seine Athletinnen und Athleten baten ihn, noch weiter im Amt des Teamchefs zu bleiben. Ein weiterer Grund für das Weitermachen sind allerdings auch die ungewöhnlichen Olympischen Spiele in Peking. „Die Hoffnung war da, dass man über solche Olympischen Spiele auch in den Austausch kommt.“ Durch die Corona-Lage waren die Spiele dann aber doch stark abgeschirmt. Die Konzentration auf die Wettbewerbe fiel seiner Mannschaft so vielleicht leichter, aber das Olympia-Gefühl wurde ihr ein wenig verwehrt, heißt es beim BR.
Hennig Skisportlerin des Jahres und Goldener Ski
Mit dem Goldenen Ski zeichnet der Deutsche Skiverband alljährlich die Athletinnen aus, die in ihrer Sportart am erfolgreichsten waren – normalerweise eine Athletin und ein Athlet. Diesmal erhielten jedoch gleich zwei Langläuferinnen den Goldenen Ski: Damit wurden Katharina Hennig und Victoria Carl für ihr Sensations-Gold in Peking belohnt, wo sie auch Silber mit der Staffel gewannen. Zudem wurde Hennig zu Deutschlands Skisportlerin des Jahres gewählt. Stimmberechtigt waren bei dem Online-Voting die DSV-Sportlerinnen und DSV-Sportler aller Disziplinen, Kader und Lehrgangsgruppen. Von der Wahl zeigte sich Hennig völlig überrascht: „Ich hätte tatsächlich nicht erwartet, dass ich da das Rennen mache. Das freut mich sehr, dass mich anscheinend so viele gewählt haben. Das ist auch eine Anerkennung für die Vici und die anderen Mädels, denn wir haben das ja zusammen geschafft. Es ist schön, dass das auch in anderen Sportarten anerkannt und gesehen wird und da bin ich sehr dankbar für und wir werden es als Motivation mitnehmen“, sagte die 26-Jährige in einem vom MDR veröffentlichten Video. Lachend verrät sie: „Ich hatte Denise gewählt.“ Für sich selbst musste sie ihre Erwartungen für den Winter vorerst zurückschrauben: „Jetzt heißt es für mich erstmal, zurück zur Form zu kommen. Ich war ja coronakrank. Ich hatte Trainingsausfall und konnte nichts Intensives trainieren. Deswegen musste ich nochmal neu aufbauen und musste meine Erwartungen neu anpassen für die ersten Weltcups. Aber das Ziel ist es natürlich, bei der WM in Form zu sein. Da werden wir dann sehen, was dabei herauskommt.“
Weitere Gewinner des Goldenen Ski und Juniorsportlerin
Im Langlauf erhielt neben Katharina Hennig und Victoria Carl als männlicher Langläufer auch Friedrich Moch den Goldenen Ski, nachdem er als 21-Jähriger auf der Alpe Cermis erstmals auf das Weltcup-Podium gelaufen war. Als beste Biathleten wurden Denise Herrmann, jetzt Denise Herrmann-Wick, und Benedikt Doll ausgezeichnet. Biathletin Lisa Spark ist von der Deutschen Sporthilfe als „Juniorsportlerin des Jahres“ ausgezeichnet worden. In einem öffentlichen Online-Voting setzte sich die 22-jährige Juniorenweltmeisterin vom SC Traunstein unter fünf herausragenden Talenten durch und erhielt dafür in der Sportstadt Düsseldorf die wertvollste Auszeichnung im deutschen Nachwuchssport. „Den Preis zu gewinnen, ist eine riesige Ehre für mich“, wird Lisa Spark in einer Pressemeldung der Stiftung Deutsche Sporthilfe zitiert. „Ich hätte mich auch über einen fünften Platz gefreut, denn allein die Nominierung war schon eine riesige Ehre. Ich kann mich nur bei meiner Familie und meinen Freunden bedanken, denn jeder Sportler weiß, welch ein großes Team hinter so einem Erfolg steht.“ Als klar bester Deutscher in der Nordischen Kombination erhielt Vinzenz Geiger den Goldenen Ski für seine Leistungen im letzten Winter.