In unserer heutigen Kurznews berichten wir euch von Neuigkeiten aus dem Bereich Langlauf: Wie herausfordernd sind die olympischen Strecken in Peking? Außerdem gibt es ein weiteres Karriereende in Norwegen, gesundheitliche Sorgen sowie Gewichtsprobleme.
Ausblick auf die Olympia- und WM-Strecken
Während des Forum Nordicum vergangene Woche in Bodenmais gab es auch neue Informationen zu den Strecken der kommenden Großereignisse. Georg Zipfel, der als Skilanglauf-Entwicklungshelfer die vergangenen Monate in China verbrachte, schilderte per Video-Call seine Eindrücke der Olympiastrecken von Peking. Die Nordischen Sportarten werden demnach direkt nebeneinander ausgetragen. Die Entfernungen vom Langlaufstadion zu den beiden anderen Wettkampfstätten sind nicht groß. „Es wurde eine Brücke gebaut, da kann man zu Fuß gehen zum Skisprung und Biathlon ist grad mal um den Berg rum, ich würde sagen, es sind 600 Meter. Biathlon und Skisprung ist direkt nebeneinander, ein Steinwurf“, so Zipfel. Die Skilanglaufstrecken werden den Athleten einiges abverlangen. Auf die Frage, wie anspruchsvoll sie seien, antwortete der ehemalige Bundestrainer: „Extrem anspruchsvoll! Der 50er soll nach Homologierungsrichtlinien zwischen 1.400 und 2.100 Metern Gesamtsteigung liegen. Die Strecke hat eine Gesamtsteigung von 2.039 Meter, es sind also alle Strecken im oberen Bereich, sehr schwere und anspruchsvolle Strecken.“ Vor Zipfel hatten bereits die Verantwortlichen der Nordischen Ski-WM in Planica ihr Konzept vorgestellt. 2023 wird es demnach zu einer Premiere kommen. Der 30er der Damen und 50er der Herren wird im italienischen Tarvisio gestartet und die ersten 15 Kilometer über eine alte Bahntrasse ins WM- Stadion nach Slowenien führen. Dort werden dann die restlichen Kilometer absolviert.
Norwegen: Karriereende und gesundheitliche Sorgen
Nach Niklas Dyrhaug hat das norwegische Team einen weiteren Rücktritt zu verkraften. Diesmal ist es mit Marte Mæhlum Johansen ein aufstrebendes Talent, von dem nach insgesamt jeweils dreimal Gold und dreimal Silber bei U23- und Junioren-Weltmeisterschaften noch viel erwartet worden war. Die 24-Jährige hatte in den letzten Monaten große Motivationsprobleme und zog deswegen einen Schlussstrich. Auch bei Maiken Caspersen Falla läuft nicht alles nach Wunsch. Letzten Herbst und Winter klagte die 31-Jährige über hartnäckige Atemprobleme, möglicherweise ausgelöst durch eine nicht entdeckte Blockade eines Brustwirbels. Im Dezember schien die Ursache des Problems gelöst und nachdem sie sich in Form gebracht hatte, stieg sie schließlich doch noch in die Saison ein. „Das war eine schwere Zeit“, sagte sie zur VG. „Ich hatte keine Energie, vor allem für nichts anderes mehr neben dem Sport.“ Wie die Norwegerin jetzt bekannt gab, sind die Probleme aber immer noch nicht ganz gelöst. Dennoch gibt sie sich zuversichtlich: „Ich fühle mich besser als letztes Jahr zu dieser Zeit, aber ich hatte gehofft, dass es noch besser gehen würde. Ich merke, dass ich nicht ganz den Flow finde und die Probleme, die ich letztes Jahr hatte, sind auch noch nicht ganz weg. Aber ich glaube, dass es sich bessern wird“, so Falla im Höhentraining in Livigno. Ihr Trainer Ole Morten Iversen meinte: „Wir sind sehr unsicher, wie Maikens Form ist. Ihr Silber bei den letzten Weltmeisterschaften war ein kleines Wunder nach ihrer Vorgeschichte. Sie ist noch nicht auf dem Level, auf dem sie sein könnte und deswegen hat sie ein bisschen die Geduld verloren. Aber wenn sie gesund ist und schnell auf der Strecke, dann wird sie viele gute Rennen haben.“
Gewichtsdiskussionen in Russland und Schweden
Während Alexander Bolshunov nach seinen Zahn-OPs erst langsam ins Schneetraining in Muonio einsteigt und noch Trainingsrückstand hat, finden sich andere Sportler in Diskussionen um ihr Gewicht wieder. Dazu zählt auch Natalia Nepryaeva. Schon im letzten Winter hieß es mehrfach von Elena Välbe und Yuriy Borodavko, die 26-Jährige würde bei ihren 168 Zentimeter Körpergröße zu viel Gewicht auf die Waage bringen, um konkurrenzfähig zu sein. Auch jetzt meldete sich Borodavko wieder in einem MatchTV Interview zu Wort: „Als Trainer sage ich: Sie muss mehr zu einer Athletin werden. Sie muss um ihr Gewicht kämpfen. Um bei den Olympischen Spielen gut abzuschneiden, müsste sie 62-63 Kilogramm wiegen. Sie hat ja nicht zu viel Fett, aber sie hat zu viel Muskelmasse und es ist nicht leicht, die zu reduzieren“, meint er. Einen Weg, um vor den Olympischen Spielen Muskelmasse zu verlieren und dennoch die Form zu halten, hat Calle Halfvarsson nach der verkorksten letzten Saison eingeschlagen. „Ich musste etwas versuchen – ansonsten hätte ich auch aufhören können. So habe ich mich entschlossen, es auszuprobieren, dass ich weniger trainiere“, sagte der 32-Jährige zu SVT Sport. Schon vor einigen Wochen kündigte er an, dass die olympische Saison vermutlich seine letzte sein wird. Zwei Kilogramm hat er durch das verminderte Training schon abgenommen, zwei weitere sollen bis zu den Olympischen Spielen noch folgen. „Wie man weiß, sollte man eher etwas leichter sein als Distanzspezialist. Man sollte nicht zu muskulös sein. Ich versuche nun, etwas leichter zu werden und mehr wie ein Distanzläufer auszusehen.“ Ob diese Entscheidung seine Leistung verbessert, wird sich wohl erst in Peking zeigen.