Nach Sprinttrainer Arild Monsen, Heidi Weng und Anne Kjersti Kalvå wurde nun auch Simen Hegstad Krüger im Trainingslager auf der Seiser Alm mit dem Corona-Virus infiziert. Damit kann er seinen Titel im Skiathlon nicht verteidigen.
Fall Krüger schockt das norwegische Team
Nachdem am Mittwoch Heidi Weng und Anne Kjersti Kalvå positiv auf das Corona-Virus getestet wurden, wurden am Donnerstag erneut PCR-Tests bei allen Teammitgliedern genommen. Die Ergebnisse waren für den Freitag angekündigt, der norwegische Skiverband ging aber schon am Donnerstag um 18:45 Uhr mit einer dringend Pressekonferenz online: Simen Hegstad Krüger wurde ebenfalls positiv getestet. Ob bereits alle anderen PCR-Tests ausgewertet sind, ist nicht bekannt. Das Team hatte sich seit den ersten positiven Tests 22 Stunden am Tag in ihren Zimmern isoliert und nur zum Training das Haus verlassen. Die Nachricht von der Infektion schlug im Team in wie eine Bombe: „Es kommt nicht oft vor, dass man erwachsene Männer um jemand anderen weinen sieht“, meinte Trainer Eirik Myhr Nossum nach dem Gespräch mit dem Herren-Team über Krügers Infektion. Nossum ist der größte Unterstützer in Krügers sportlicher Laufbahn – die Titelverteidigung im Skiathlon über 30 Kilometer (Sonntag, 6. Februar) kann der 28-Jährige nun definitiv vergessen. „Die Mathematik sagt, dass Krüger wohl erst in 15 Tagen nach China reisen kann“, so Teammanager Espen Bjervig. Das würde bedeuten, dass Krüger nur noch für die Staffel und die 50 Kilometer in Frage komme würde, wenn er nach der Infektion und der langen Isolation dann noch in Form ist. Wie er weiter sagte, hat Krüger keinerlei Symptome. Gesprochen hat er selbst mit ihm noch nicht. Trainer Nossum erklärte weiter zur Stimmungslage im Team: „Für alle Menschen außerhalb des Sports mag das albern klingen, aber es ist einfach unglaublich traurig. Für uns, die diesen Sport leben, nimmt es uns alle Freude, wenn so etwas passiert. Das geht uns allen so“, sagte er dem NRK und atmete tief durch. Laut Nossum war Krüger in absoluter Topform: „Dann ist es noch viel schlimmer, so eine Nachricht zu bekommen.“
Holund: „Einfach schrecklich!“
Später am Abend äußerte sich Hans Christer Holund zum vorläufigen Olympia-Aus von Simen Hegstad Krüger: „Das ist unglaublich schade. Es steckt so viel harte Arbeit drin, um zu den Olympischen Spielen zu kommen. Nun ist alles für die Katz, das ist so schade für Simen“, sagte er zu NRK. Dennoch glaubt er, dass Krüger es noch zum 50 Kilometer-Massenstart am 19. Februar schaffen kann. „Es hängt alles davon ab, ob er krank wird. Mit nur wenig Virus im Körper wird man nicht so krank und dann könnte er es zum 50er schaffen“, so Holund. „Für unser Team ist es eine schreckliche Situation. Wir können nur hoffen, dass es nicht noch mehr positive Fälle in den nächsten Tagen gibt. Wir müssen abwarten, aber ich denke, niemand kann sich sicher fühlen.“