Tarjei Bø muss um seinen Start in der morgigen Mixed-Staffel bangen. Bei den Langläufern reisen Roman Furger und Alexander Terentev verspätet in Peking an und Sergey Ustiugov fällt für den Skiathlon aus.
Prellungen und zerstörte Waffe nach Sturz
Im letzten Biathlon-Training vor der morgigen Mixed-Staffel zog sich Tarjei Bø bei einem Zusammenstoß mit einer Italienerin leichte Verletzungen zu. Schlimmer sind allerdings die starken Beschädigungen an der Waffe, die hinter seinen Start in der Mixed-Staffel ein Fragezeichen setzen. Was war passiert? Der Norweger war in einer schnellen Abfahrt unterwegs, als plötzlich Samuela Comola die Strecke von der Teststrecke kommend kreuzte und der Zusammenstoß nicht mehr zu vermeiden war. „Ich hatte noch 100 Meter bis zum Schießen und war in der Abfahrt, der Stelle mit der höchsten Geschwindigkeit, und sah plötzlich einen blauen Schlumpf aus Italien vor mir. Ich war so schnell und bin voll in sie reingekracht“, sagte der Norweger dem NRK. „Es ging so schnell, dass ich keine Zeit zum Nachdenken hatte vor dem Zusammenstoß.“ Der Vorfall löste hektische Aktivität am Schießstand aus, als der 33-Jährige verletzt und unterkühlt ankam. „Es hätte schlimmer kommen können. Ich habe mir selbst nichts gebrochen oder so, aber habe die Stöcke und die Waffe gebrochen. Ich bin nur etwas verspannt im Nacken und im Rücken, aber wir haben gute Masseure und die werden das schon wieder hinbekommen.“ An der Waffe hat am meisten die Schneeklappe gelitten und der Dorn, der die Waffe an der Schulter hält. Das norwegische Team fordert nun, dass die Teststrecke geschlossen wird, damit es zu keinen weiteren gefährlichen Situationen kommt. Zu Samuela Comolas Gesundheitszustand ist in den italienischen Medien noch nichts zu finden, auch Tarjei Bø ist ahnungslos: „Ich bin nicht der Größte, aber da stand diese kleine Italienerin stocksteif vor mir und ich kam mit hoher Geschwindigkeit. Ich hoffe, es geht ihr gut, auch wenn es ihr Fehler war.“
Furger reist erst Montag ab
Der Schweizer Langläufer Roman Furger wurde in der Vorbereitung für die Olympischen Winterspiele in Peking positiv auf das Corona-Virus getestet. Darum war eine planmäßige Anreise mit dem Team nicht möglich. Mittlerweile ist der 31-Jährige mehrfach negativ getestet worden. Roman Furger wird am Montag nach Peking reisen. Natürlich besteht wie bei anderen frisch Genesenen das Risiko, dass er am Pekinger Flughafen erneut positiv auffällt und dort in die Quarantäne muss. Eine Teilnahme am Sprintwettkampf am Dienstag kommt aufgrund der späten Anreise zu früh. Der Schweizer ist fix für den 50 Kilometer Wettkampf eingeplant. Die Besetzung der Männer-Staffel wird nach dem 15 Kilometer Einzelstart bekanntgegeben.
Terentev leicht verletzt, Ustiugov hat Rücken
Erst heute steigt Klassiksprint-Spezialist Alexander Terentev in Mailand zusammen mit Trainer Yuriy Borodavko in den Flieger nach Peking. Der 22-Jährige hatte sich im Training in Toblach leicht verletzt (Mikrotrauma) und konnte deswegen noch nicht zusammen mit dem Team anreisen. Mikrotraumata sind minimale Verletzungen, die bei intensiven Belastungen im beanspruchten Gewebe entstehen. Diese Mikroverletzungen bleiben normalerweise unbemerkt und heilen gut von alleine, sofern der Körper ausreichend Möglichkeit zur Regeneration erhält. Terentevs Start ist für den Sprint am Dienstag geplant. Sergey Ustiugov wird zumindest im Skiathlon fehlen, wo er durch Artem Maltsev ersetzt wird, der damit mit Alexander Bolshunov, Alexey Chervotkin und Denis Spitsov das erste Rennen der Herren bestreiten wird. Wie Markus Cramer bekannt gab, leidet Ustiugov an Rückenschmerzen. „Sergeys Hauptziel bei diesen Spielen ist der Sprint. Aber wir brauchen ihn auch noch in Bestform für die Staffel und die anderen Rennen in Peking. Wir haben gestern nach dem Intervalltraining gemeinsam entschieden, den Skiathlon auszulassen, weil er leichte Probleme mit dem Rücken hat und es nur einen Ruhetag zwischen Skiathlon und Sprint gibt“, sagte Cramer bei MatchTV. Ebenfalls noch nicht anreisen kann Verbandschefin Elena Välbe, deren Ärzte ihr wegen eines viel zu hohen Blutdrucks den Flug verboten haben. Ob eine Omikron-Infektion hinter dem hohen Blutdruck steckt, ist noch nicht bekannt.