Die Neuigkeiten aus Norwegen nehmen dieser Tage kein Ende: Nun wurde Anne Kjersti Kalvå im Olympia-Aufgebot gegen Ersatzfrau Ragnhild Haga ersetzt. Und auch Schweden hat nun einen positiven Fall im Team…
Johansson erneut positiv
Schon vor etwa zwei Wochen infizierte sich das junge Talent Leo Johansson, der zu Beginn der Saison mit seinen Leistungen für Aufsehen sorgte, mit Covid19. Natürlich war die Sorge groß, dass er es nicht mehr zu den Olympischen Spielen schaffen würde. Nach inzwischen sechs negativen PCR-Tests konnte er am Donnerstag Abend in Oslo den Charterflug zusammen mit Norwegern und Dänen besteigen. Bei Ankunft in Peking am Freitag folgte dann das böse Erwachen: Der 22-Jährige wurde erneut positiv getestet – wie schon einige andere Anreisende in den letzten Tagen, die meist auch erst kürzlich genesen waren. Ein zweiter PCR Test fiel inzwischen auch positiv aus. National Team Manager Anders Byström sagte dem Sportbladet: „Leo ist sehr traurig. Sowohl überrascht, aber auch geschockt, dass er nun erneut positiv getestet wurde wie schon vor zwei Wochen. Gestern Abend war er sehr deprimiert und hat geflucht, was ich verstehen kann. Wir haben mit ihm gesprochen und ihm gesagt, dass die Olympischen Spiele noch nicht verloren sind.“ Den Regeln entsprechend sitzt Johansson vorerst in Quarantäne, aus der er entlassen werden kann, wenn er mit 24 Stunden Abstand zwei negative PCR Tests abliefert. Als Kontaktpersonen wurden Calle Halfvarsson und Marcus Grate definiert, die nun auch engmaschiger getestet werden. „Sie können aber trainieren und Wettkämpfe bestreiten das ist das Wichtigste für uns. Aber wir müssen ihnen das Essen aufs Zimmer liefern und sie müssen getrennte Fahrzeuge benutzen. Sie bleiben in ihrem Einzelzimmer, aber es gibt keinerlei Anzeichen für eine Krankheit“, so Byström. Wie stark die Viruslast bei Leo Johansson ist, ist nicht bekannt. Die schwedischen Mediziner gehen aber davon aus, dass der positive Test die vorherige Infektion als Ursache hat und er aktuell nicht ansteckend ist.
Haga ersetzt positive Kalvå
Inzwischen steht fest, dass zumindest Anne Kjersti Kalvå nicht zu den Olympischen Spielen reisen wird. Das gab der norwegische Skiverband am Samstag Morgen bekannt: „Im Hinblick auf die Infektionslage im Team müssen wir sicherstellen, dass es genug einsatzfähige Athletinnen für die Rennen vor Ort gibt.“ Darum übernimmt nun Ersatzfrau Ragnhild Haga den Platz im Team, die sich nicht mit dem Olympiateam auf der Seiser Alm befand. Über die China-Reise von Heidi Weng soll bald entschieden werden. Das Damen-Team plant die Abreise nach Peking direkt von Italien am 1. Februar und wir von der Seiser Alm zum Flughafen Zürich fahren – ohne Zwischenstopp in der Heimat. Die Herren sind bereits heute am frühen Morgen nach Norwegen abgereist, Johannes Høsflot Klæbo sogar schon direkt nach Ablauf der fünftägigen Quarantäne nach der Monsen-Infektion am gestrigen Abend mit einem Privatflieger, der von einem Sponsor organisiert worden war. Somit befinden sich neben den Damen nur noch der infizierte Simen Hegstad Krüger, über dessen Teilnahme am olympischen 50er spätestens Mitte der Woche entschieden wird, und dessen Kontaktperson Harald Østberg Amundsen auf der Seiser Alm, bei dem bisher alle Tests negativ verliefen. Bedenkt man aber die Positivtests in Peking von Leo Johansson und anderen, die schon länger als die Norweger genesen sind, scheint es eher unwahrscheinlich, dass die China-Reise für beide noch stattfindet beziehungsweise dann nicht am Flughafen Peking endet. Darum haben Didrik Tønseth und Martin Løwstrøm Nyenget ihre Teilnahme am morgigen Marcialonga abgesagt aus Angst vor einer Corona-Infektion. Beide rechnen damit, in den Olympia-Kader nachzurücken.