Reaktionen zum Rennen: „Da gehen dir so viele Gedanken und Emotionen durch den Kopf…“

Simen Hegstad Krueger (NOR), Dario Cologna (SUI), Denis Spitsov (RUS), (l-r) © Modica/NordicFocus

Dario Cologna hat es geschafft und wurde von seinen Emotionen völlig überwältigt. Lest hier, was die Medaillengewinner und das deutsche Team nach dem Rennen sagten…

Dario COLOGNA (SUI) – Gold

… über seine Leistung:
Das war nicht so schlecht – es war einfach großartig! Es war sehr harte Arbeit und ich wollte unbedingt gewinnen wie in Vancouver und Sochi. Ich kann es noch nicht glauben, dass ich der Gewinner der Goldmedaille bin.

… darüber, dass er nun bei drei Olympischen Spielen in Folge die 15 Kilometer gewonnen hat:
Dreimal in diesem Wettkampf und viermal Gold insgesamt. Nun bin ich zusammen mit Simon Ammann (Skispringen) der einzige Schweizer, der viermal bei den Olympischen Spielen gewonnen hat. Ein kleines bisschen Geschichte zu schreiben, ist nicht so schlecht. Dreimal nacheinander Gold zu holen bedeutet sehr harte Arbeit über viele Jahre. Ich hatte zwei nicht so leichte Jahre – die letzten beiden -, wollte aber unbedingt zurückkommen. Es fühlt sich toll an, wieder an der Spitze angekommen zu sein. Da gehen dir so viele Gedanken durch den Kopf… Sehr viele Emotionen und Menschen, das ganze Team hat mir viel geholfen, meine Familie, die hier dabei ist, meine Freundin – da steht immer ein großes Team hinter mir, sie alle haben tolle Arbeit gemacht.

Simen Hegstad KRUEGER (NOR) – Silber

… über den Gewinn seiner zweiten Medaille bei den Olympischen Spielen in PyeongChang nach dem Gewinn von Gold im Skiathlon:
Ich bin sehr zufrieden mit dem Rennen und es ist ein tolles Gefühl, wieder auf dem Podium zu stehen. Vor den Olympischen Spielen dachte ich, dass dies meine Chance auf eine Einzelmedaille wäre. Dario war heute in einer anderen Liga. Er war unglaublich stark. Silber ist ein Sieg für mich.

…. über seine Renntaktik:
Ich habe versucht, ein konstantes Tempo zu laufen. es ist eine harte Strecke, auch wenn die Anstiege nicht besonders steil sind, dennoch gibt es wenig Erholung bis ins Ziel. Ich habe versucht, eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu finden und habe mich zu Beginn nicht so gut gefühlt, aber das wurde im Laufe des Rennens besser. Ich habe es geschafft, eine passable zweite Rennhälfte zu laufen und das hat mir den zweiten Platz eingebracht.

… darüber, Familie und Freunde auf der Tribüne zu haben:
Meine Familie und meine Freundin und einige Freunde sind hier im Stadion zum Zuschauen. Das macht es noch besser, dass sie hier sind und mich anfeuern. Alles ein bisschen unwirklich. Die ganzen Olympischen Siele waren bisher wie ein Traum. Ich hatte eine kleine Hoffnung, vielleicht eine Medaille zu holen und nun stehe ich hier mit einmal Gold und einmal Silber nach zwei Wettkämpfen. Was soll ich sagen? Das ist unbeschreiblich!

Denis SPITSOV (OAR) – Bronze

… darüber, die Bronzemedaille zu gewinnen:
Nach meinem vierten Platz im Skiathlon wollte ich unbedingt eine Medaille gewinnen – nicht nur für mich, sondern für das ganze Team, in dem viele Sportler fehlen, die sehr vermisst werden. Es ist toll, eine Medaille zu gewinnen.

… über seine Gedanken beim Überqueren der Ziellinie:
Als ich (mit Nummer 48) ins Ziel kam, fragte ich als Erstes meine Teamkollegen nach der Ergebnisliste und sah, dass ich nach zehn Kilometern nur Achter war. Da war ich sicher, dass das keine Medaille mehr werden würde. Das ist eine große Überraschung.

Sebastian Eisenlauer (GER)

… über sein Rennen und seine Form:
Vom Gefühl her hätte ich mir ein bisschen mehr erhofft, die Spritzigkeit hat gefehlt und die Tempovariabilität. Es war so ein Brei irgendwie. Ich dachte, dass es spritziger und dynamischer geht, aber es ist auch nicht jeder Tag gut, gell? Ich habe eigentlich gedacht, dass der Sommer vom Training her sehr, sehr gut lief und bin mit ziemlich großen Erwartungen in die Saison gestartet. Aber da ist es zu Saisonbeginn gar nicht gelaufen. Aber eine Tendenz war schon nach oben erkennbar. Heute stellt mich das auch nicht zufrieden, aber an einem Rennen kann man das nicht festmachen. Ich denke, es fehlt so ein Selbstläufer, wenn ein Ergebnis im Team oder mehrere kommen, an dem man sich gegenseitig hochziehen kann wie in einer Spirale. Das fehlt so ein bisschen.

Lucas Bögl (GER)

… über seinen Rennverlauf:
Ich habe den Einstieg ganz gut erwischt, war zur Hälfte richtig gut dabei und habe dann leider für zwei Kilometer ein Tief gehabt und die letzten Kilometer habe ich auch nicht mehr so gut aufholen können. Am Ende habe ich auf den aktuell Führenden noch acht Sekunden verloren. Es war schon eine passable Leistung.

… über die Staffelaufstellung:
Ich denke, wir haben fünf starke Leute hier, auch wenn die anderen Ergebnisse jetzt vielleicht für sich nicht so zufriedenstellend waren. Thomas hat gute Ergebnisse gebracht, ich hab gute Ergebnisse gebracht, die anderen drei auch im Vorfeld. Wir sind alle stark für die Staffel und da sind wir für was zu haben. Es gibt keine Nation außer vielleicht die Norweger, die wirklich total überzeugt haben, alle anderen haben auch ein, zwei gute und dann… Wir haben echt eine gute Konstanz, von demher ist es defintiv ein Fingerzeig.

Andreas Katz (GER)

… über seinen zweiten Wettkampf bei seinen ersten Olympischen Spielen:
Ich habe mich viel besser gefühlt als im Skiathlon. das war heute deutlich wärmer von den Bedingungen und das letzte Mal ist mir extrem kalt gewesen. Ich habe extrem gefroren gehabt, heute habe ich mich deutlich wohler gefühlt. Ich bin mit meinem Rennen ganz zufrieden. Olympia ist einfach ein Kindheitstraum, es ist genial, wenn man dort dabei ist. Da hat man schon als Kind funkelnde Augen gehabt und wenn man jetzt dabei ist, ist es ein Traum.

… über die Voraussetzungen, ein gutes Team zu sein:
Ich denke, dass wir gerade im Team stark sind. Wir geben uns untereinander immer gut Tipps und helfen uns weiter. Deswegen ist mit Sicherheit auch der Teamwettbewerb unsere stärkste Diszilplin. Im Gegensatz zu den Norwegern ist es natürlich so, dass wir deutlich weniger auf Schnee sind. Wenn man überlegt, wie die Norweger fast im Mai, Juni oben noch Schnee haben, da haben die natürlich ganz andere Voraussetzungen und eine ganz andere Vielzahl von Athleten, die den Sport überhaupt betreiben und da ist klar, dass da das eine oder andere Talent mehr dabei ist als vielleicht bei uns.

Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter DSV (GER)

… über Dario Cologna:
Er war sehr unzufrieden mit dem Skiathlon und hat nun wohl die Wut rausgelassen. Erstklassiges Ergebnis, ähnlich wie Kalla, bei drei Olympischen Spielen nacheinander eine Medaille zu holen – in seinem Fall die Goldmedaille, sensationell! Es war heute früh sehr kalt mit -9 Grad und wurde dann wärmer. Sehr gute Bedingungen für alle. Ich durfte in der Coachingzone neben Ivan Hudac stehen, dem Trainer von Cologna. Dario hat wie Lucas Bögl das Rennen sehr engagiert und offensiv begonnen und hat verdient gewonnen, auch wenn er am Ende noch etwas verloren hat gegen Manificat zum Beispiel oder auch Krüger. Neben dem Damenrennen gestern heute wieder ein sehr spannendes 15km Rennen.
Dario ist ein unglaublich sympatischer Typ, ein Volksheld in der Schweiz. Aber auch ein Vorbild für die komplette Langlaufmannschaft dort und er zieht unheimlich viele Nachwuchsathleten auch an und die orientieren sich an so einem Athleten. Ein ganz klares Vorbild nicht nur für die Schweizer, eigentlich für viele andere Athleten auch.

… über Lucas Bögl:
Wir sind zufrieden, Top15 war die Marschroute, die wir ausgegeben haben. Der Luggi lag bei Kilometer 9,8 noch in den Top10, hat dann leider etwas Federn lassen müssen. In so einem Einzelrennen ist es wichtig, dass man jemanden hat, mit dem man zusammenlaufen kann. Das Glück hatte er leider nicht. Er musste die ganze Geschichte alleine gestalten. Aber letztendlich mit Platz 15 belohnt und das geht in Ordnung.

… über die mögliche Staffelaufstellung:
Die fünf Athleten, die wir hier haben, sind ziemlich gleich, da kann man eigentlich nur den Thomas Bing und Lucas Bögl ein bisschen rausziehen, die jetzt hier auch ihre beste Leistung abrufen. Aber an sich ist es eine sehr ausgeglichene Staffel von diesen fünf Leuten her gesehen und das ist das, was unsere Chance ist, dass wir auf jede Position das so bestzen können und die Chance definitiv da ist. Wir haben es gesehen letztes Jahr bei der WM in Lahti, wo wir wirklich bis 2km vor dem Ende um die Medaillen gekämpft haben. Das ist auch jetzt das Ziel und so gehen wir auch das Ganze an.

… über Sebastian Eisenlauer:
Sebastian ist ein sehr sprintorientierter Athlet. Er ist hier angereist, um seine beste Leistung im Sprint abzurufen. Das hat er auch geschafft. Heute im Distanzrennen mit Platz 32 ist er nicht zufrieden, wir kennen ihn, er ist ein sehr motivierter und engagierter Athlet. Aber er hat ein Distanzrennen gemacht, das ich wichtig im Hinblick auf ein eventuelles Staffelrennen.

… über Andreas Katz:
Andreas hat sich sein Rennen gut eingeteilt und ist mit Platz 25 ein solides Rennen gelaufen. Letztendlich hat er sich wohl etwas mehr erhofft, aber in der Summe geht das schon in Ordnung.

…über die deutsche Damen-Staffel:
Wir haben hier fünf Damen gehabt. Leider ist Nicole Fessel noch nicht in der Verfassung, dass wir sagen, wir riskieren das jetzt schon mit der großen Staffel. Deswegen müssen wir auf sie leider verzichten. Es ist ein Problem mit den Stimmbändern und Kehlkopf. Deswegen haben wir da aus ärztlicher Sicht die Notbremse ziehen müssen.
Die Staffel ist so aufgestellt, dass wir dann natürlich mit den vier anderen Mädels laufen: Auf Position 1 mit der Steffi Böhler, weil sie die Erfahrendste ist. Auf Position 2 dann mit unserer jungen Katharina Hennig, für die es ja die ersten Spiele sind. Auf Position 3 dann ebenfalls mit der jungen Victoria Carl. Die Sandra Ringwald als unsere Sprintstärkste wird auf der Schlussetappe sein und dann hoffen wir, dass es gut ausgeht. Wir haben uns einiges vorgenommen und dann schauen wir morgen, ob alles passt. Alles was in den Top6 ist, ist ein sehr gutes Resultat. Natürlich träumt auch jeder davon, mit einer Medaille nach Hause zu fahren. Die Träume und Ziele sind auch wichtig, aber ich sage: Alles in den Top 6 geht in Ordnung.

 

Dominik Baldauf (AUT)

Mein heutiges Rennen war weder Fisch noch Fleisch. Meine Form ist nicht mehr 100%ig vorhanden, dennoch werde ich am Sonntag als Startläufer bei der Staffel wieder alles geben. 

 

Max Hauke (AUT)

Ziel erreicht – Mission accomplished mit Platz 29. Mit dem Wissen, dass meine Beine nur funktionierten, aber nicht wirbelten, bin ich im Großen und Ganzen mit dem Ergebnis zufrieden. Leider war es heute nicht einer „DER TAGE“, in 8 Jahren gibt’s aber wieder „DIESEN EINEN TAG“ und damit die nächste Chance.