Teresa Stadlober kann einem Leid tun. Mit ihrem Fauxpas verlor sie eine fast sichere Medaille. Lest hier, was sie sazu sagte, sowie die Aussagen der besten Langläuferin aller Zeiten, Marit Bjoergen, das deutsche Olympia-Fazit ….
Marit BJOERGEN (NOR)
… über den Gewinn ihrer 15. olympischen Medaille:
Wenn ich nun zurückschaue und sehe, was ich erreicht habe, ist das unglaublich. Es war eine tolle Karriere für mich, das sind meine letzten Olympischen Spiele und so aufzuhören, ist einfach unglaublich. Es war ein toller Tag für mich, meine Ski waren sehr gut und es war etwas ganz Besonderes auf den letzten 100 Metern mit mir allein zu sein, als mir klar wurde, dass ich Gold gewonnen habe. Natürlich bin ich sehr stolz auf mich, was ich erreicht habe. Ich hatte eine unglaublich tolle Karriere und nachdem ich nun Mutter bin, fällt es sehr schwer, so viel zu reisen und auch in diesen drei Wochen ohne meinen Sohn war es sehr schwer, so dass ein solcher Abschluss noch großartiger ist.
… über ihre Zukunft:
Wir werden sehen, wie es nach dieser Saison weitergeht, was ich dann mache, ob ich noch eine Saison dranhänge – das ist jetzt schwer zu sagen. Ich habe mich nur auf dieses Jahr konzentriert. Aber natürlich ist es großartig für mich, auf fünf Olympische Spiele zurückzublicken und 15 Medaillen. Das ist immer noch schwer zu verstehen, ich denke, ich brauche einige Zeit für mich, um zurückzublicken auf alles, was gewesen ist.
… über ihr Vermächtnis:
Die Zukunft Norwegens sieht rosig aus. Es gibt immer junge Athleten, die es nach oben schaffen und ich glaube, das ist der Grund, warum wir immer so gut sind, dass immer junge Talente nachkommen und dann Idole haben, zu denen sie aufblicken können. Nach diesen Olympischen Spielen schaffen vielleicht noch mehr Juniorinnen und Junioren den Sprung nach vorn. Wenn sie sich für Skilanglauf oder etwas anderes wie Alpin-Ski oder Eisschnellauf entscheiden, sieht es gut aus für ihre Zukunft.
… was dieser Sieg bedeutet:
Ich kam zu diesen Olympischen Spielen, um eine Goldmedaille zu holen und über 30 Kilometer klassisch habe ich noch nie eine geholt und ich wusste, dass das meine Distanz ist und ich mag diese Bedingungen. Ich wusste, dass ich bei diesen Bedingungen gute Ski habe, dass alles für mich spricht und der Körper mitspielt.
Krista PARMAKOSKI (FIN)
… darüber Silber zu gewinnen:
Heute war ein sehr harter Tag… ein langer Weg, aber ich bin glücklich, dass ich ene Medaille gewonnen habe. Marit war heute unglaublich stark, aber Silber ist auch sehr gut für mich.
… was Silber für Finnland bedeutet:
Ich denke, mein Land ist sehr glücklich und vor allem gestern, als Iivo Niskanen die 50 Kilometer gewann, war ein guter Tag für uns. Es ist wichtig für unseren Sport, dass wir den jungen Mädchen und Jungen zeigen können, dass auch sie olympisches Gold ginnen können. Das ist sehr wichtig für uns.
Stina NILSSON (SWE)
… darüber, dass sie erst spät ihren Medaillengewinn registriert hat, weil Teresa Stadlober falsch abgebogen ist:
Ich war absolut sicher, dass ich um den vierten Platz gekämpft habe und nicht um Bronze und dann zu realisieren, dass ich doch Bronze gewonnen habe, kam für mich völlig unerwartet. Es ist ein großer Unterschied zwischen Bronze bei den Olympischen Spielen und einem vierten Platz, also bedeutet das mir eine Menge.
… über ihre Vorbereitung für diese Olympischen Spiele:
Es liegt unglaublich viel Arbeit hinter uns und kam in der Form meines Lebens zu diesen Spielen. Dass ich diese Form auch hier noch halten konnte, ist etwas, von dem ich nur träumen konnte, als ich hierher kam.
Andreas Schlütter, Sportlicher Leiter (GER):
Steffi hatte etwas Sorgen hier bei diesen Olympischen Spielen, aber hat heute richtig gekämpft. Sie hat ein engagiertes Rennen gezeigt und am Ende mit Platz 16 – ich denke, sie ist zufrieden damit. Katharina hatte ein kleines Missgeschick zu Anfang. Sie hat einen Stock verloren und es hat lange gedauert bis sie einen neuen bekommen hat. Damit hat sie eine Lücke bekommen zu der Spitzengruppe, ist zurückgefallen, hat sich dann aber gut zurückgekämpft. Am Ende ist ihr ein bisschen die Kraft ausgegangen. Sie hat wie Victoria Carl ihren ersten olympischen 30er gelaufen und die beiden jungen Mädels haben eine gute Arbeit hier gemacht. Das zeigt, das es ein guter Weg ist in Richtung Zukunft.
Generell müssen wir sagen, dass der Ausfall von Nicole bei diesen Spielen das Team sehr geschwächt hat. Sie war unsere beste Läuferin im Weltcup bisher. Sie fehlt dadurch dem Team. Es ist schade, aber wir können es nicht ändern. Gesundheitliche Probleme sind da gewesen und die können wir auch nicht wegreden.
Wir haben natürlich den Fokus auf die Teamwettbewerbe gelegt und damit können wir nicht zufrieden sein, das müssen wir ganz klar sagen. Aber wir haben Einzelresultate gesehen, vor allem von den jüngeren Athleten, die schon in die Richtung zeigen, wo wir hinwollen. Auch bei den Männern mit Bing und Bögl können wir optmistisch in Richtung Zukunft schauen, aber wir müssen arbeiten und das in Ruhe analysieren, was hier passiert ist und die richtige Schlussfolgerung ziehen und konsequent weiterarbeiten.
Steffi Böhler (GER)
Ich bin zufrieden, es war irgendwie auch ein schönes Rennen heute. Mit der Katha zusammen haben wir uns gegenseitig lange zusammen pushen können, weil das ist echt wichtig auf der Runde. Am Schluss habe ich mich mit der Amerikanerin, der Sadie, noch duelliert und das waren viele Rennen in einem Rennen, aber grundsätzlich war es ein versöhnlicher Abschluss.
Nach 30 Kilometern läuft das Hirn gerade nicht mehr auf Hochtouren, um da eine Bilanz zu ziehen, aber ich sag mal, wir hatten viele Erlebnisse, nicht unbedingt positive Erlebnisse, erfahren und haben viel gelernt – auch als Mensch, glaube ich.
Teresa Stadlober (AUT)
Ich bin leider auf die falsche Runde gelaufen. Ich kann es mir auch nicht erklären. Jetzt bin ich schon drei Wochen da, wenn ich da die richtige Runde nicht kenne, weiß ich auch nicht. Ich hab‘ mich so gut gefühlt. Ich war körperlich super drauf – kann mir den Fehler nicht erklären. Keine Ahnung! Eine Medaille wäre sicher drinnen gewesen. Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Es ist bitter, dass das an so einem Tag passiert, wo eigentlich alles zusammengepasst hätte. Man kann es leider nicht ändern. Danach bin ich irgendwie in einem Tunnel gelaufen, das hat mich rausgebracht – und dann nochmal ein Blackout am Schluss.
Markus Gandler, Langlauf- und Biathlon-Direktor (AUT)
Teresa war für mich klar auf Silberkurs. Ein Schweizer Betreuer hat mir erzählt, dass sie kurz ins Stolpern kam, deshalb nicht bemerkte, dass sie die falsche Abzweigung nimmt. Es ist eigentlich unglaublich, wirklich schade! Ich stand ein paar Hundert Meter weg, aber sie hat mich nicht schreien gehört…