Mit einer erstklassigen Leistung im Teamsprint beim Langlauf-Weltcup in Asiago hat Denise Herrmann sich und Katrin Zeller einen Podiumsplatz hinter Finnland und Norwegen beschert.
Finnland auf und davon
Die Schneebedingungen in Asiago waren auf Grund der äußeren Bedingungen nicht besser als am Tag zuvor: Zwar war über Nacht mit viel Salz gearbeitet worden, dennoch war der Schnee sehr sulzig und weich. Wie Anfang des Jahres in Nove Mesto konnte sich das finnische Teamsprint-Duo, diesmal in der Besetzung Aino Kaisa Saarinen und Anne Kyllönen, den Sieg im Teamsprint in der klassischen Technik holen. Saarinen hatte zunächst eine frühe Attacke von Ingvild Flugstad Østberg verschlafen, doch bis zum zweiten Wechsel lief das Feld wieder zusammen. Auf der dritten Runde attackierten Saarinen und Østberg erneut, was das Feld endgültig auseinanderriss. Zwischenzeitlich konnte Denise Herrmann wieder heranlaufen, doch auf der fünften Runde konnte sich Saarinen auch von Østberg absetzen, so dass Anne Kyllönen einem ungefährdeten Sieg endgegenlaufen konnte. „Ich war sehr müde, aber das war ein richtig gutes Rennen“, meinte Anne Kyllönen und ihre Landsfrau stimmte ihr zu: „Es ist schön, wieder auf dem Podium zu stehen. Das war das schönste Weihnachtsgeschenk, das ich mir selbst gemacht habe.“ Um die weiteren Podestplätze wurde es noch einmal eng: Schließlich konnte sich Norwegen mit Ingvild Flugstad Østberg und Maiken Caspersen Falla den zweiten Platz knapp vor Deutschland mit Katrin Zeller und Denise Herrmann sowie Norwegen II in der Besetzung Kari Vikhagen Gjeitnes/Celine Brun-Lie sichern. Die Amerikanerinnen Sadie Bjornsen und Kikkan Randall konnten wie im Einzelsprint nicht ihre gewohnten Leistungen abrufen und wurden nur Fünfte vor Russland II mit Julia Ivanova und Anastasia Dotsenko. Bettina Gruber und Laurien van der Graaff konnten sich über den siebten Platz freuen, nachdem sie nach dem ersten Wechsel auf Rang drei gelegen hatten.
Fotofinish zwischen Norwegen und Kasachstan
Im Teamsprint der Herren ging es erwartungsgemäß sehr viel enger zu als bei den Damen. Auf den ersten Runden wurde viel taktiert, zahlreiche Athleten traten zunächst kräftesparend mit Klassikski an, bevor sie fast ausschließlich auf ihrer letzten Runde auf Skatingski wechselten und alles im Doppelstockschub absolvierten. Das erste Mal hektisch wurde es jedoch in der dritten Runde, wo Øystein Pettersen(NOR II) und Dmitry Japarov (RUS II) stürzten und ein Loch hinter den ersten drei Mannschaften riss: Pettersen regte sich im Ziel gehörig auf, Japarov trug von dem Sturz eine Wunde an der Nase davon. Da noch ein volles Tempo gelaufen wurde, lief das Feld auf der vierten Runde aber wieder fast vollständig zusammen, bis der Kasache Nikolay Chebotko auf der fünften Runde stürzte und er ebenso wie Maxim Vylegzhanin (RUS II) erneut einige Sekunden einbüßte. Mit einer Glanzleistung konnte Alexey Poltoranin die Lücke auf der Schlussrunde wieder schließen und es wurde sehr eng unter den ersten Sechs. Nikita Kriukov musste einen Stockbruch hinnehmen, verlor zwar nicht viel, aber konnte in die Sprint um die Podestplätze nicht mehr eingreifen. Im Zielsprint setzte sich Ola Vigen Hattestad für Norwegen I trotz eines Wacklers wenige Schritte vor dem Ziel knapp gegen den heranstürmenden Alexey Poltoranin durch – Hattestad streckte das Bein weit aus und überquerte die Linie hauchdünn vor dem Kasachen. Der dritte Platz ging an Norwegen II mit Øystein Pettersen und Eirik Brandsdal vor Russland I (Panzhinskiy/Kriukov) und Russland II (Japarov/Vylegzhanin). Letztere wurden aber später wegen Skatingschritten disqualifiziert. Die Schweden (Peterson/Persson), die kurzfristig Emil Jönsson durch Simon Persson ersetzen mussten, konnten auf der Schlussrunde nicht mehr mithalten.
Denise Herrmann rettet den Podestplatz
Dank einer erstklassigen Leistung von Denise Herrmann konnte das deutsche Team sich erneut über einen Podestplatz freuen. Katrin Zeller konnte weder im Vorlauf noch im Finale mit der Konkurrenz mithalten und verlor jeweils deutlich an Boden, den Denise Herrmann auf jeder Runde kraftraubend wieder zulief. Dennoch hatte die Oberwiesenthalerin, die sich gestern vor dem Einzelsprint gar nicht so gut gefühlt hatte, noch genügend Kräfte für die Schlussrunde, um dort erneut das Loch zuzulaufen und im Zielsprint zumindest Celine Brun-Lie hinter sich zu lassen. in so einem Lauf ist immer alles möglich und wir haben gehofft, dass wir auch ein bisschen über die Kondition kommen können, wenn ein paar blau gehen und so ist es auch ein bisschen gekommen“, meinte Denise und Katrin fügte hinzu: „Ich war schon ein bisschen überfordert, muss ich sagen. Ich habe heute zu kämpfen gehabt, aber Denise hat einen super Job gemacht. Wir sind überglücklich, dass es noch mit dem Podium geklappt hat.“ Das erste deutsche Herren-Team mit Axel Teichmann und Tim Tscharnke kam nach einem guten Rennen im Vorlauf als Vierte ins Ziel. Leider war der Lauf etwas zu langsam, so dass sie dennoch nicht ins Finale aufrücken konnten. Deutschland II mit Hanna Kolb und Sandra Ringwald beziehungsweise Tobias Angerer und Alexander Wolz waren jeweils chancenlos im Vorlauf. Wolz hatte erst kurzfristig den leicht erkälteten Sebastian Eisenlauer ersetzt.