Denise Herrmann und Josef Wenzl mussten sich beim Weltcup-Sprint in Szklarska Poręba in einem actionreichen Wettkampf mit vielen Stürzen knapp geschlagen geben. Sie belegten hinter Kikkan Randall und Alex Harvey den zweiten Platz. Die Streckenbedingungen sind trotz des Schneemangels und sechs Grad über Null recht gut, allerdings finden sich viele Steine auf der Strecke, so dass manche Sportler wie Josef Wenzl sich ihren besten Ski für Sochi aufsparten.
Same procedure as every sprint
Denise Herrmann muss weiter auf ihren ersten Weltcupsieg warten. Die Führende im Sprintweltcup (nun noch 25 Punkte vor Randall) musste sich im Finale nach einer starken Leistung Kikkan Randall geschlagen geben. Die Oberwiesenthalerin hatte zunächst im Prolog und im Viertelfinale überzeugt, hielt sich im Halbfinale aber eher zurück. Erneut kam sie über die Zeit als Lucky Loser ins Finale, wo sie wieder alles von vorn lief. Erst im Stadion sprintete Kikkan Randall an ihr vorbei zu ihrem zweiten Weltcupsieg innerhalb einer Woche. „Ich habe im Zielsprint alles gegeben. Die Zuschauer waren so laut, dass ich den Sturz hinter mir gar nicht mitbekommen habe“, meinte die Amerikanerin und Denise fügte hinzu: „Ich wollte im Finale offensiv laufen und bin fast die ganze Zeit von vorn gelaufen. In der Abfahrt hat Kikkan mich dann überholt. Sie war zu stark für mich im Zielsprint“. Hinter Randall und Herrmann war Laurien van der Graaff an dritter Stelle liegend zu Fall gekommen und hatte Jessie Diggins dabei mitgerissen. So ging der dritte Podestplatz an Vesna Fabjan vor Sylwia Jaskowiec, die vor heimischem Publikum für die im Viertelfinale ausgeschiedene Justyna Kowalczyk in die Bresche sprang und ihr zweites Weltcuppodium nur hauchdünn verpasste. Diggins kam als Fünfte ins Ziel vor der Schweizerin. Die übrigen Deutschen waren im Viertelfinale ausgeschieden.
Wenzl ärgert sich über zweiten Platz
Im Finale der Herren konnte Alex Harvey den ersten Weltcupsieg seiner Karriere im Freistilsprint feiern. Zuvor hatte er nur zwei Siege in Prolog-Etappen auf seinem Konto gehabt. „Es ist unglaublich. Das ist mein erster regulärer Weltcupsieg nach zwei Etappensiegen. Ich wusste, ich bin der einzige Distanzläufer im Finale und wollte mich aus allem raushalten, nachdem es in meinem Halbfinale einige Stürze gegeben hatte“, erklärte der Kanadier. Zuvor hatten im Finale die überraschend starken Franzosen das Tempo bestimmt, bis Josef Wenzl in der vorletzten Kurve an Baptiste Gros vorbeizog. Doch auch Harvey hatte an dieser Stelle zum Überholen angesetzt und der Deutsche zog auf der Zielgeraden den Kürzeren gegen den Kanadier, nachdem Wenzl in der letzten Kurve weit hinausgetragen wurde. Wenzls Ärger über den verpassten zweiten Weltcuperfolg nach Düsseldorf 2007 war deutlich sicht- und hörbar. „Es ist toll, wieder auf dem Podium zu stehen. Ich freue mich über den zweiten Platz, aber natürlich wollte ich gewinnen. Ich habe mich schon im Viertelfinale sehr gut gefühlt und sagte zu mir selbst, dass das vielleicht ein guter Tag werden könnte“, meinte Wenzl. Immerhin schob er sich im Sprintweltcup auf den dritten Rang vor. Gros geriet in der zweitletzten Kurve mit Newell aneinander, strauchelte, blieb aber auf den Beinen und auf Kurs Podium. Er sicherte sich seinen ersten Podestplatz im Weltcup vor seinem Landsmann Cyril Gaillard, den er im Zielsprint knapp hinter sich ließ. Der Schweizer Martin Jäger wurde toller Fünfter vor dem gestürzten Andy Newell. Tim Tscharnke, der als Lucky Loser ins Halbfinale kam, musste dort die Segel streichen und wurde Achter. Sebastian Eisenlauer scheiterte im Viertelfinale und kassierte zudem eine Verwarnung wegen Behinderung eines Konkurrenten.