Dort Langlaufen, wo andere Alpin-Skifahren: Unterwegs in der Region Pitztal

Unterwegs im Pitztal © Felgenhauer/xc-ski.de

Mühelos gleite ich auf der Talloipe entlang der Pitze, dem namensgebenden Bach, der das Pitztal durchfließt, von Mandarfen hinunter nach Weißwald. Immer wieder streift mein Blick die steilen Bergflanken an der Seite des Tals hinauf. Jetzt aber schnell, damit ich den Windschatten meines Begleiters Othmar nicht verliere.

Unterwegs im Pitztal © Felgenhauer/xc-ski.de

Das Pitztal ist insbesondere Alpin-Skifahrern ein Begriff. Das hat unter anderem mit dem Pitztaler Gletscher zu tun, der schon früh in der Saison sehr gute Bedingungen für Abfahrer bietet. In den letzten Jahren hat man sich aber auch als Langlauf-Destination gemausert, zwei Höhenloipen angelegt und die Talloipen miteinander verbunden. So ist ein interessantes Nordic-Gebiet entstanden, das ich mir unbedingt einmal ansehen wollte. Dazu habe ich mich mit Othmar Walser verabredet. Der Hotelchef des Vier Jahreszeiten in Mandarfen. Er ist auch mit 65 Jahren noch passionierter Outdoor-Sportler, hat das Trailrunning Event Pitz Alpine Glacier Trail mitaufgebaut und war Ideengeber für das Pitz Nordics, das neue Saisonfinale für Skilangläufer im Pitztal.

Mit Othmar will ich den oberen Teil der Talloipe erkunden, der zudem einen Großteil der Rennstrecke des Pitz Nordics darstellt. Direkt hinter dem Hotel steigen wir in die Loipe ein und sausen in rasanter Geschwindigkeit in Richtung Plangeross. Hier kommen uns zwei junge Mädels in schnellem Schritt entgegen, die mir schon zuvor juchzend und scherzend in der Abfahrt aufgefallen waren. Jetzt erst identifiziere ich sie als die beiden Trailrunning-Schwestern Sanna und Lina El Kott Helander aus Schweden. Wie mir Othmar erzählt, sind sie gerade bei ihm zu Gast und auch immer mal wieder auf Langlaufski unterwegs.

Unterwegs im Pitztal © Felgenhauer/xc-ski.de

Wenig später überqueren wir die Pitze und es geht auf der anderen Seite weiter bis zum Wendepunkt. Jetzt beginnt der herausfordernde Rückweg, für den wir zwar gerne auf den Bus verzichten, der entlang der gesamten Talloipe mindestens im Stundenrhythmus verkehrt, den man aber als Einsteiger oder Hobbyläufer natürlich jederzeit als Rücktransportmittel nutzen kann. Über zwei Geländestufen erarbeiten wir uns die Belohnung, die in Form einer leckeren Pizza in der Siglu Bar auf uns wartet. Hier verabschiedet Othmar sich von mir, jedoch mit der Einladung, dass ich im März zum Pitz Nordics unbedingt zurückkehren muss. Dann geht es wieder beim Nightrace in Stillebach sowie Klassik- und Skatingrennen in Mandarfen zur Sache. Da ist für jeden ein passender Wettbewerb dabei.

Stillebach ist dann auch meine nächste Station. Pünktlich um 17 Uhr wird dort vor dem gleichnamigen Hotel die stimmungsvolle Beleuchtung der Nachtloipe eingeschaltet. Knapp einen Kilometer ist die fast komplett flache Runde lang und somit für alle Leistungsstufen geeignet. Ich drehe ein paar Runden und stelle mir vor, wie hier wohl beim Nightrace gefightet wird. Heute lasse ich es aber deutlich ruhiger angehen und bin schließlich pünktlich zum Abendessen zurück in meinem Hotel.

Unterwegs im Pitztal © Marco Felgenhauer / woidlife photography

Am nächsten Morgen heißt es zwar schon wieder packen, aber auf dem Heimweg will ich unbedingt noch am Naturparkhaus an der Pillerhöhe vorbeischauen. Was ich bereits als Bergwertung der Tour of the Alps aus dem Radsport kenne, soll auch ein kleiner Geheimtipp für Skilangläufer sein. Direkt vom eigens angelegten Parkplatz geht es für mich dann auf die Bärenbadloipe. Diese führt über knapp sieben Kilometer mit meist moderaten Steigungen und Abfahrten durch den Naturpark Kaunergrat. Lediglich ein, zwei Stellen sind etwas herausfordernder, die mit etwas Vorsicht aber gut zu meistern sind. Dafür wird man mit kurzen verschlungenen Abstechern durch kurze Waldstücke sowie den Ausblick über die Pillerhöhe entschädigt. Wieder zurück am Parkplatz habe ich noch etwas Zeit und starte auf die Hubertusloipe. Nach etwas mehr als einem Kilometer gelange ich zu einer Lichtung, wo sich mir ein großartiger Blick ins Oberinntal bietet. Damit will ich es dann auch bewenden lassen und mache mich mit vielen wunderbaren Eindrücken auf den Heimweg.

Eines ist aber sicher: Das wird nicht mein letzter Besuch im Pitztal ohne Alpinski im Gepäck gewesen sein!

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