Kein Gipfel zu weit, kein Anstieg zu steil: Höhenmetersammeln in der Region Seefeld

Sommertraining in Seefeld © xc-ski.de

Was gibt es Schöneres, als die Vorbereitung auf die Skilanglauf-Saison mit einem entspannten Urlaub zu verbinden? Wir waren für euch zu einem Kurztrip in der Region Seefeld und dort abwechslungsreich unterwegs.

Es ist schon purer Luxus, wenn ein Hotel wie das Krumers Alpin in Seefeld direkt am Fuß eines 1.000 Höhenmeter Anstiegs liegt. Und so hält es mich bei meinem aktuellen Besuch in der Region nicht lange in meinem Zimmer. Los geht’s mit Trinkrucksack und Stöcken ausgerüstet die wenigen Meter hin zur Talstation der Rosshütte Bergbahn. Mein Ziel? Die Seefelder Spitze! Direkt neben der Bahnanlage startet der Wanderweg in gleichmäßiger Steigung in Richtung Bergstation. Im Skigang lege ich die ersten Kilometer zurück, auf denen ich immer wieder die Gleise der Standseilbahn unterquere. Es geht vorbei am Kaltwassersee und schließlich erreiche ich mein erstes Zwischenziel.

Sommertraining in Seefeld: Unterwegs zur Seefelder Spitze © Marco Felgenhauer/Woidlife Photography

Ab hier steigt die Strecke deutlich steiler an und führt über die Jochabfahrt hinauf zur Bergstation der Jochbahn. Über 800 Höhenmeter hat man an dieser Stelle schon bezwungen und könnte ab hier mit der Gondel zurück ins Tal fahren. Auf mich wartet nun jedoch noch der letzte Kilometer in teils steilem, teils flachem Gelände bis hinauf zur Seefelder Spitze. Das Panorama dort oben ist atemberaubend und ich verweile ein paar Minuten am Endpunkt des Klettersteigs, ehe ich mich auf den Rückweg mache. Zurück in meiner Unterkunft genieße ich die Vorzüge eines Wellness-Hotels und schaue noch im bestens ausgestatteten Fitnessraum vorbei. Wer diesen Luxus in seinem Quartier nicht vorfindet, kann ein Tagesticket im Fitnessstudio Seefeld buchen, das sich unweit des WM-Stadions befindet.

Für Tag zwei sattle ich zunächst mein Mountainbike. Mit etwas mehr Zeit wäre ich wohl erneut vom Hotel aufgebrochen. Da ich heute aber zwei Aktivitäten geplant habe, shuttle ich zunächst mit dem Auto bis zum Wanderparkplatz im Gaistal oberhalb von Leutasch. Hier startet die Tour zur Rotmoosalm, die bei strahlend blauem Himmel ein echtes Highlight zu werden verspricht. Die ersten Höhenmeter oberhalb der Leutascher Ache nehme ich schwungvoll in Angriff und bereits nach zwei Kilometern folgt eine kurze Abfahrt. Nur wenige Meter getrennt vom wilden Wasser geht es bis Kilometer vier relativ flach auf breiter Schotterstraße weiter. Dann zweige ich rechts ab und verlasse die Verbindungsstrecke hinüber nach Ehrwald in Richtung Gaistalalm.

Sommertraining in Seefeld: Die letzten Meter © Marco Felgenhauer/Woidlife Photography

Vorbei an einer großen Kuhherde wird es ab der Alm dann so richtig steil. Im Schnitt über zehn Prozent geht es bergan und nach der ersten Serpentine in weitem Bogen um den Predigtstein. 3,5 Kilometer vor dem Ziel folgen weitere Serpentinen und die Oberschenkel beginnen langsam zu glühen. Immer wieder wandert mein Blick nun hinüber, wo auf einem Felsvorsprung des Schönbergs die Rotmoosalm thront. Auf den letzten 1,5 Kilometern wird es zunächst etwas flacher, ehe knapp unterhalb der Alm die ultimative Kraftprobe wartet. Mit stampfenden Tritten bezwinge ich die letzten Meter, die teilweise 15 Prozent und mehr Steigung zu bieten haben. Unweit des Gipfelkreuzes lasse ich mich auf eine Bank nieder und genieße Strudel und Spezi. Viel Zeit zum Rasten bleibt nicht, ehe ich wieder im Sattel sitze und mein Bike bergab kontrolliert laufen lasse. Bereits wenige Minuten später ist der Ausgangspunkt in Sicht. Am Ende stehen 800 Höhenmeter und 21 Kilometer auf meinem Radcomputer.

Sommertraining in Seefeld: Auf der Skiroller-Strecke © Marco Felgenhauer/Woidlife Photography

Nach dieser ersten Konditionseinheit mache ich nur kurz Pause, bevor ich fast schon traditionell ins WM-Stadion aufbreche. Dort geht es auf Skiroller und ich nutze die komplette 3,6 Kilometer lange Runde der Seefeld Sports Arena für ein Intervalltraining. Die Strecke hat alles zu bieten, was man sich als Skilangläufer wünscht. So kann man eine eher flache Runde am Talboden mit den teils steilen Rampen unterhalb des Brunschkopfs kombinieren. Skiroller-Einsteiger finden im Stadionbereich genug Platz, um die ersten Schritte auf vier Rollen zu absolvieren. Ich versuche derweil, das Tempo auch an den Anstiegen hochzuhalten. Neben mir sind noch andere Hobbysportler unterwegs und auch der Nachwuchs dreht seine Runden. Schließlich machen sich die Aktivitäten der letzten Tage in meiner Muskulatur bemerkbar und ich beende das Training mit einem letzten Sprint hinauf in den Stadionbereich.

Dann heißt es schon wieder Abschied nehmen, aber spätestens im Herbst werde ich zurückkehren und auf der Snowfarming-Loipe in Leutasch meine ersten Schneekilometer sammeln. Die nötige Grundlage dafür habe ich schon mal deutlich aufgebessert!

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