Road to 2026: Olympische Spiele im Val di Fiemme

Olympische Ringe im Val di Fiemme © Visit Fiemme

Alles begann mit der legendären Goldmedaille, die Franco Nones (aus Castello di Fiemme) 1968 bei den Olympischen Winterspielen in Grenoble im 30-km-Langlauf gewann: ein beeindruckendes Ergebnis, das einen Wendepunkt im Skilanglauf darstellte, einer Disziplin, die bisher fest in der Hand schwedischer, norwegischer, finnischer und russischer Athleten war.

Vom Marcialonga zur WM

Dank dieser außergewöhnlichen Leistung und seiner visionären Pionierarbeit im Tourismusbereich, schloss sich Nones mit weiteren zukunftsorientierten Unternehmern und Sportlern zusammen und 1971 wurde die Marcialonga di Fiemme e Fassa ins Leben gerufen. Dieses Rennen ist heute der bedeutendste Langlaufwettbewerb Italiens und weltweit die zweitwichtigste Veranstaltung dieser Art, gleich nach dem Vasaloppet. Ende der 1980er Jahre reifte im Val di Fiemme (Fleimstal), aufgrund des großen Interesses am Langlauf, der Entschluss, sich um die Ausrichtung der FIS Nordischen Skiweltmeisterschaften zu bewerben. Die Weltmeisterschaft 1991 wurde dem Fleimstal zugesprochen, und zum ersten Mal fand die Veranstaltung südlich der Alpen, im Trentino, statt – im mediterranen Teil Europas, „wo im Sommer Zitronen blühen, und Olivenbäume gedeihen“ (Giorgio Tononi, Präsident des Organisationskomitees Fiemme 1991).

In einer Reihe mit Oslo und Sapporo

Seitdem hat dieses Tal im Trentino nie aufgehört, eine führende Rolle im nordischen Skisport zu spielen. Die erste FIS-Weltcupveranstaltung fand 1990 statt, und bis heute hat die Zahl der in der Fleimstal organisierten internationalen Wettkämpfe die Marke von 400 überschritten. Das Fleimstal war Austragungsort dreier FIS Nordischer Skiweltmeisterschaften (1991, 2003, 2013), der Junioren- und U23-Weltmeisterschaften 2014 sowie der Rollerski-Weltmeisterschaften 2015 und 2021. Mit der Vergabe der Olympischen Winterspiele 2026 an Mailand-Cortina wird das Fleimstal erneut im Zentrum des internationalen nordischen Skisports stehen. Die Weltcupstadien in Lago di Tesero und Predazzo werden Austragungsorte für Langlauf, Nordische Kombination und Skispringen sowie für die paralympischen Disziplinen im Langlauf und Biathlon sein. Mit der Austragung der Olympischen Spiele tritt das Fleimstal in den exklusiven Kreis der nordischen Skizentren ein, die alle wichtigen internationalen Veranstaltungen – Olympische Spiele, Weltmeisterschaften und Weltcup – ausgerichtet haben, zusammen mit Oslo und Sapporo.

Zahlreiche Medaillenentscheidungen

Zwischen dem Skisprungstadion in Predazzo und dem Langlaufstadion in Lago di Tesero werden 21 olympische und 39 paralympische Wettkämpfe ausgetragen: 32 Prozent der Gesamtmedaillen der Olympischen Winterspiele Mailand Cortina 2026 werden in diesem herrlichen Tal des Trentino vergeben. Das CO Nordic Ski Val di Fiemme hat in Absprache mit der Stiftung MiCo2026 bereits die Sportmanager-Rollen zugewiesen: Enzo Macor, langjähriger Wettkampfleiter der Tour de Ski in Fleimstal und technischer FIS-Delegierter für den Skilanglauf; Luca Gianmoena, ehemaliger Athlet der Nationalmannschaft in der Nordischen Kombination und technischer FIS-Delegierter für Skispringen und Nordische Kombination. „Meine Erwartungen für die Olympischen Spiele 2026 sind, dass wir das absolute organisatorische Niveau beibehalten, das das Fleimstal in all den Jahren bewiesen hat: Drei Weltmeisterschaften und über 400 internationale Wettkämpfe sind ein Beispiel für die Leidenschaft, Professionalität und Kompetenz, die die Skisportwelt in Fleimstal erlebt hat“, sagt Macor.

Modernisierung mit Weitblick

Bauarbeiten im Langlaufstadion Lago di Tesero © Visit Fiemme

Die Vorbereitungen für dieses wichtige Ereignis sind in beiden Stadien bereits sichtbar: Der Abriss der Schanzen im Skisprungstadion ist abgeschlossen, und die Arbeiten am neuen Schneesystem und den Fundamenten der neuen Strukturen haben begonnen. Beeindruckend ist der Aushub im Langlaufstadion, der Platz für die neue unterirdische Teamzone schaffen wird – ein wichtiger Eingriff, der bereits im Hinblick auf die Zeit nach den Olympischen Spielen 2026 geplant wurde.

Zu den wichtigsten Renovierungsarbeiten im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2026 gehören:

  • Unterirdischer Bereich: 20 Wachskabinen und 20 Umkleideräume werden in einem neuen unterirdischen Bereich nahe dem Start-/Zielbereich errichtet. Es handelt sich um ein grundlegendes Bauwerk, das im Zentrum gefehlt hat und es endlich ermöglichen wird, den Wachsbereich in der Nähe des Startbereichs anzusiedeln.
  • Erweiterung und Renovierung des FISI-Labors: Zwei weitere Stockwerke werden errichtet, um Platz für Funktionstests und einen Fitnessraum zu schaffen. Die Schaffung dieser Struktur würde das Zentrum auf nationaler Ebene einzigartig machen und es dem FISI ermöglichen, das Hauptzentrum des Verbandes für Langlauf, Kombination und Biathlon zu werden.
  • Ein Digitalisierungsprojekt, das in Zusammenarbeit mit der Universität Trient und dem CeRiSM von Rovereto (Zentrum für Sport-, Berg- und Gesundheitsforschung) entwickelt wurde, um das Stadion zu digitalisieren. Seit 2021 besteht eine interessante Zusammenarbeit zwischen der Universität Trient, dem Fleimstal und dem Fassatal, in deren Rahmen verschiedene Projekte ins Leben gerufen wurden, darunter auch die Digitalisierung der Sportstadien.
  • Gästehaus: Das Kommentatorenhaus, das während der Weltmeisterschaften 2013 errichtet wurde, wird in ein Hostel umgewandelt, das Platz für mehr als 40 Personen bietet. Es ist mit Duschen, Toiletten, einer Küche und einem Mehrzweckraum ausgestattet, der als Kantine oder Tagungsraum genutzt werden kann.
  • Rollerskibahn: Zur Sommersaison (Mai bis Oktober) wird bis 2025 eine 2,5 km lange Rollerskipiste errichtet, um das Zentrum ganzjährig nutzbar zu machen.