Von Januar 2004 bis zu seiner Verhaftung im April 2009 organisierte der österreichische Sportmanager Stefan Matschiner für rund 50 internationale Athleten Dopingmittel zur Leistungssteigerung. Sein „Repertoire“ umfasste Testosteron, Designer-Steroide, Wachstumshormon, Insulin, Adrenalin, EPO-Produkte jedweder Art und alle Formen des Blutdopings. Letzteres beherrschte er durch die Anschaffung und Nutzung hochkomplexer Blutzentrifugen bis zur Perfektion. Die „Spinne im Netz“, wie Matschiner von deutschen Medien gerne bezeichnet wird, zählte damit zu den bedeutendsten Hintermännern der Dopingszene im Leistungssport.
Schonungsloses Bild der Dopingszene
Offen und ehrlich beschreibt Matschiner in seiner Autobiografie, wie er nach und nach in die Dopingkriminalität hineingeriet, und zeichnet ein schonungsloses Bild der Parallelgesellschaft Leistungssport, in welcher der Betrug am anderen und der Selbstbetrug die Regel und in der die Lüge ständiger Begleiter ist. Nie zuvor hat ein Buch derart tiefe Einblicke in die erschütternde Realität des Dopingmissbrauchs im Spitzensport gewährt.
Über den Autor
Der frühere Mittelstreckenläufer und Sportmanager Stefan Matschiner, 34, gestand 2009, zahlreiche Sportler, darunter den österreichischen Radprofi Bernhard Kohl sowie die Triathletin Lisa Hütthaler, mit verbotenen Substanzen wie EPO und Wachstumshormonen versorgt zu haben. Er gilt als Schlüsselfigur im österreichischen Dopingskandal und saß mehrere Monate in Untersuchungshaft. Der Prozess gegen ihn fand im Herbst 2010 in Wien statt. Matschiner wurde schuldig gesprochen.
Manfred Behr ist Sportjournalist und seit 2006 als Chefredakteur der österreichischen Sport Woche tätig. Seit 1998 schreibt er über Doping, etwa über die Prozesse gegen Protagonisten des DDR-Staatssports.
Gebundene Ausgabe: 248 Seiten
Verlag: Riva (20. Januar 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3868831320
ISBN-13: 978-3868831320
Größe: 22,2 x 14 x 2,4 cm