Wer hat’s erfunden? Na klar, Rottefella! Vor zehn Jahren ging die erste verschiebbare Bindung in Serie. Nun haben die Norweger nachgelegt und den Mechanismus mit dem Move Switch System vereinfacht. Wir haben es schon mal getestet, bevor es in dieser Saison auf den Markt kommt.
Das sagt der Hersteller
Das Verschieben der Bindung auf dem Ski ist eine effektive und einfache Möglichkeit, den Grip und das Gleiten zu justieren – nicht nur auf No-Wax Ski, die eine permanente Wachszone haben, sondern auch auf Skiern, die gewachst werden müssen. Mit dem MOVE Switch können Sie die Bindung verschieben, ohne den Schuh von der Bindung zu entfernen, was einen guten Grip auf den Anstiegen und ein gutes Gleiten beim Bergabfahren gewährleistet.
Das sagt die xc-ski.de Redaktion
Out of the box
Das Move Switch System ist mit allen NIS-Bindungen aus der Vergangenheit kompatibel, passt aber nur auf die neue NIS 2.0 Platte, die für diese Saison von Madshus und Peltonen auf deren Skiern verbaut wird. Für alle anderen Systeme gibt es Adapterplatten. Das System besteht aus einem Insert, das in die neue Version der NIS-Platte gelegt wird. Am vorderen Ende wird der Drehhebel aufgesteckt und mit einem Splint gesichert. Dann kann jede im Handel erhältliche „Move-kompatible“ NIS-Bindung wie gewohnt auf die Platte geschoben werden.
Im Praxiseinsatz
Die Montage ist schnell erledigt und funktioniert problemlos ohne größeren Kraftaufwand. Zu Beginn sollten sowohl die Bindung als auch das Move System in Nullstellung montiert werden. Wer dann grundsätzlich eher mit mehr Stieg oder mehr Fahrt laufen will, kann die Bindung wie gewohnt nach vorne oder hinten schieben. Mit dem Drehhebel hat man darüber hinaus eine weitere Verstellmöglichkeit, die noch dazu sehr schnell ohne das Aussteigen aus der Bindung funktioniert. Dazu wird der Move-Hebel einfach nach rechts beziehungsweise links gedreht und das Insert verschiebt sich mit der Bindung in die entsprechende Richtung nach vorn oder hinten. Der Hebel lässt sich kinderleicht bedienen und funktioniert tadellos. Geübte Nutzer können ihn laut Hersteller sogar während der Fahrt drehen, was wir jedoch aus Sicherheitsgründen nicht empfehlen. Die drei Stufen, die man mit dem Hebel erreichen kann, lassen eine maximale Verschiebung der Bindung um circa drei Zentimeter zu. Das mag sich nicht sonderlich viel anhören, aber der Effekt ist deutlich spürbar. So hat der Fellski in vorderster Position deutlich mehr Grip, in der hintersten deutlich mehr Fahrt. Ein weiterer Vorteil des neuen Systems: Es kann ganz einfach ausgetauscht beziehungsweise upgegraded werden. Die NIS 2.0 Platte ist mit unterschiedlichen Inserts kompatibel zur manuell verstellbaren NIS-Bindung (ohne Move-System) und zur Move-Electric, mit der ab dieser Saison eine automatische Verschiebung während der Fahrt möglich ist.
Fazit
Das Move-Switch System von Rottefella ist eine gelungene Weiterentwicklung der Verschiebbarkeit der Bindung. Mit ihm ist eine Verstellung der Bindungsposition noch schneller möglich. Zudem ist es laut Hersteller zukunftssicher und update-fähig. Allerdings verbauen nur zwei Skihersteller (Madshus und Peltonen) die benötigte Bindungsplatte werksseitig. Für alle anderen Systeme gibt es aber inzwischen Adapterplatten.
Fakten
Gewicht: 40 Gramm pro Ski
Empf. VK-Preis: 69,95 Euro (ohne Bindung)
Weitere Infos: www.rottefella.com
Mußte mir den Text dreimal durchlesen um zu checken, zu welcher NIS-Platte die Bindung kompatibel ist (also ohne Adapter). Die Wichtigkeit von verstellbaren Bindungen auf Fellski hat mir ein Norweger schon im Cavalese erläutert. Er fuhr Salomon Race Skin mit Rottefellabindung. Das ist wohl die Zukunft. Bei Sportalbert.de kostet der Artikel allerdings 69,95€ und ist bis zu 48mm verstellbar.