Bremsen auf Skirollern ist ein oft diskutiertes Thema. Es gibt verschiedene Ansätze und Systeme. Wir haben die Fischer Rollerski Brake für euch getestet, die direkt am Schuh montiert wird.
Das sagt der Hersteller
Die neue Fischer Rollerski Brake ist eine universelle Bremse, die direkt am Schuh befestigt wird. Durch sehr geringes Gewicht ist die Bremse während des Laufens kaum spürbar und beeinflusst die Laufperformance nicht. Sie sorgt für erhöhte Sicherheit und ideale Kontrolle beim Rollern.
Das sagt die xc-ski.de Redaktion
Out of the box
Nimmt man die Fischer Rollerski Brake zum ersten Mal in die Hand, fällt sofort das niedrige Gewicht auf. Hier wurden fast alle Möglichkeiten ausgereizt, mehr ginge nur noch mit Carbon-Teilen. Die Bremse kommt zwar im vormontierten Zustand, man sollte sich aber dennoch etwas mehr Zeit zur exakten Einstellung und zur Anbringung am Schuh nehmen. Denn nur dann kann sie ihre Bremswirkung richtig entfalten.
Im Praxiseinsatz
Bis sich die Bremsplatte (es befinden sich zwei unterschiedlich große Bremsplatten im Lieferumfang für schmale Skating- und breite Klassik-Rollen) an der passenden Position befindet, dauert es ein paar Minuten. Befestigt wird die Bremse schließlich mithilfe zweier Spitzschrauben, die von beiden Seiten in das Profil der Sohle gedrückt werden. Hier sollte man unbedingt darauf achten, dass man die Spitzschrauben weit genug in das Schuhmaterial presst. Kontermuttern verhindern ein ungewolltest Lösen und damit Verlieren der Bremse. Per Schnellspanner lässt sich dann noch der Abstand zwischen Bremse und Wade so einstellen, dass bei normaler Bewegung kein unbeabsichtigtes Bremsen erfolgt, man sich aber zum Bremsen auch nicht zu weit zurücklehnen muss. Eine Schnalle mit flexiblem Band, das über den Rist führt, hält die Bremse in Position. Gebremst wird schließlich in leichter Schrittposition, in der der Fuß mit der Bremse leicht nach vorne geschoben wird. Dadurch drückt die Wade auf den „Bremshebel“ und die Bremsplatte berührt die Oberseite der hinteren Rolle am Skiroller. Je weiter man den Fuß nach vorne schiebt und/oder man sich zurücklehnt, desto mehr Bremswirkung entfaltet sich. Den ersten Bremsversuch unternehme ich in fast flachem Gelände. Tadellos stoppe ich meine Fahrt von zehn km/h auf null. Die Bremse spricht sehr gut und gleichmäßig an. Man hat also nicht das Gefühl, dass man abrupt gestoppt wird. Nach und nach werden die Abfahrten steiler, das Ergebnis bleibt dasselbe. Selbst längere fallende Abschnitte von 500 Metern und mehr sind kein Problem. Allerdings heizt sich die Bremsplatte mit der Zeit auf, weshalb wir auf einen noch längeren Test verzichten. An den Rädern ist minimaler Abrieb an den Stellen zu erkennen, an denen die Bremsplatte sie beim Bremsen berührt. Hier wird es also auf Dauer zu einem etwas schnelleren Verschleiß der Räder kommen. Aus unserer Sicht ist das allerdings zugunsten der erhöhten Sicherheit und den Vorteilen der Bremse vertretbar. Bezüglich des Laufgefühls bleibt festzuhalten: Es ist in der Tat so, dass das geringe Gewicht einen schnell vergessen lässt, dass man die Bremse montiert hat. Sie behindert den Bewegungsablauf so gut wie gar nicht! Zudem bleibt der Schwerpunkt des Skirollers von der Bremse unbeeinflusst, er hängt also hinten nicht nach unten, wie bei Bremsen, die am Skiroller montiert werden.
Fazit
Die Fischer Rollerski Brake hat uns überrascht. Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Bremsmodellen gingen wir mit geringen Erwartungen in den Test. Die Bremse konnte uns aber innerhalb weniger Testkilometer überzeugen. Durch die Montage am Schuh übt sie keinen negativen Einfluss auf den Bewegungsablauf aus. Dazu ermöglicht sie eine lineare Bremswirkung bei niedrigen und mittleren Geschwindigkeiten und eine Verwendung auf fast allen Skiroller-Modellen. Dafür gibt es von uns eine uneingeschränkte Kaufempfehlung.
Fakten
Gewicht: ca. 295 Gramm
Empf. VK-Preis: 119,95 Euro
Weitere Infos: www.fischersports.com
Hier kaufen: www.ski-willy.com