Aufgrund der Tatsache, dass Skilangläufer ihre Sportart bei Kälte ausüben und der „Open Window Effekt“ nach dem Training Infekte begünstigt, sind sie besonders anfällig gegenüber dieser Art von Erkrankung. Im Folgenden sollen Infekte beschrieben und konkrete Interventionsmöglichkeiten aufgezeigt werden.
Infekte
Ursache: Die Entstehung von Infekten im Winter wird hauptsächlich durch eine Infektion mit Viren begünstigt. Zudem kommt es beim Skilanglaufen – einer Wintersportart – zu einer ausgeprägten Exposition mit kalter Luft. Bei der gleichzeitig belastungsbedingt erhöhten Atemrate besteht ein großes Risiko der Reizung der Schleimhäute der oberen Atemwege. Dies kann zu entzündlichen Veränderungen der Schleimhaut im Bereich des Nasen-Rachen-Raums, des Kehlkopfs sowie der oberen Luftwege führen.
Symptome: Klinische Symptome von Erkältungskrankheiten wie Husten, Halsschmerzen, Schnupfen und Nasennebenhöhlenbeschwerden stellen die häufigste Ursache der ärztlichen Konsultation im Skilanglauf dar. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen vereinzelten lokalen Beschwerden (Halskratzen, Schnupfen, Heiserkeit, u. a.) und Allgemeinsymptomen (Fieber, Atemnot, Muskel- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit). Bei Allgemeinsymptomen und Beschwerden, die über 7 Tage andauern, ist eine Vorstellung beim Arzt empfehlenswert – bei Kindern, im Alter oder beim Vorhandensein von Vorerkrankungen bzw. Risikofaktoren dringend erforderlich.
Therapie: Die Therapie der in der Regel viral bedingten Erkrankungen ist im Wesentlichen symptomatisch orientiert. Hier empfiehlt sich eine konsequente „Schleimhautpflege“: die Zufuhr einer großzügigen Trinkmenge (Tees, Wasser), der Einsatz von Nasenspülungen und Inhalationen und die Einnahme von Vitamin C und Zink. Zudem sollte auf eine dem Kalorienverbrauch angepasste Ernährung und auf ausreichend Schlaf geachtet werden. Antivirale Präparate sind dabei meistens nicht sinnvoll. Ebenso ist der Einsatz von Antibiotika aufgrund der in der Regel zugrunde liegenden viralen Infektion eine eher seltene Behandlungsoption und bleibt normalerweise der Therapie einer bakteriellen Superinfektion vorbehalten. Bei Infekten mit Fieber ist immer eine Sportpause einzuhalten, um nicht den ohnehin schon geschwächten Körper weiter zu schädigen. Folge einer trotzdem fortführenden Belastung kann eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) sein, die lebensgefährlich ausgehen kann. Nach einem fiebrigen Infekt sollte mindestens eine Woche kein Sport betrieben werden. Bevor die Belastung erneut aufgenommen wird, empfiehlt sich hier eine erneute ärztliche Vorstellung. Zudem sollte der Wiedereinstieg moderat beginnen und somit die Trainingsintensität niedrig gehalten werden.