Systematische Trainingssteuerung - xc-ski.de Langlauf

Systematische Trainingssteuerung

Trainingsplanung © Marco Felgenhauer

Systematische Trainingssteuerung dient nicht alleine der exakten Vorbereitung auf den Leistungshöhepunkt, sondern hilft Überlastungen und negative, gesundheitliche Folgen zu vermeiden. Sich und seinen Körper sinnvoll zu belasten ist sowohl für den Hobbysportler wie den Profi von großer Wichtigkeit, will man in den Genuss der positiven Wirkung des Sports auf den Menschen kommen.

Training wirkt auf das Immunsystem

Wer hat den Satz noch nicht gehört: „Sport ist gut für das Immunsystem!“ Doch dieser Satz kann schnell an Gültigkeit verlieren, hält man sich nicht an gewisse Signale des Körpers. Trainiert man regelmäßig in einem moderaten Belastungsbereich kann man kaum Fehler machen und fördert seine Gesundheit, stärkt das Immunsystem. Zum einen sorgt man für eine bessere Durchblutung der Schleimhäute, welche den ersten Angriffsort von Krankheitserregern darstellen. Auf diese Weise unterstützt man die Arbeit des lokalen Immunsystems. Zum anderen wird das zelluläre Immunsystem durch den Aufbau von Abwehrzellen gestärkt. Für Sportler mit hohem bis sehr hohem Trainingsumfang gilt es die Belastung sehr genau zu steuern, um das Immunsystem nicht durch zu intensives und/oder umfangreiches Training zu schwächen und anfällig zu machen. Besondere Beachtung sollte der Open Window Effekt von Sportlern erhalten. Dieser beschreibt ein zeitliches Fenster nach der Trainingsbelastung in der das Immunsystem „abgelenkt“ ist. Insbesondere nach langen, intensive Trainingseinheiten ruft die Muskulatur, provoziert durch sogenannte Mikroverletzungen, Immunreaktionen hervor. Während dieser Zeit haben die Krankheitserreger „freie Fahrt“. Die Länge des Open Window Effektes kann von zwei bis 72 Stunden variieren. Eine sinnvolle Nachbereitung des Trainings, sich schnell trockene Kleidung anziehen und entleerte Muskelspeicher durch kohlenhydratreiche Nahrung wieder aufzufüllen, vermindert die Infektgefahr. Bei Infekten sollte kein Training erfolgen. Eine ausgewogene, gesunde Ernährung, ausreichendes Trinken, insbesondere bei langen Belastungen und hohen Außentemperaturen sowie ausreichender Schlaf sind Grundvoraussetzungen zur Gesunderhaltung.

Training kann vor Verletzungen schützen

Nicht nur die körpereigene Immunabwehr, auch der Bewegungsapparat wird durch eine passende Trainingsgestaltung gefördert. Grundsätzlich passt sich der Körper der Trainingsbelastung an, Muskeln, Gelenke, Sehnen und Bänder werden trainiert und somit gestärkt. Doch steigt der Trainingsumfang über ein gewisses Maß hinaus, besteht die Herausforderung der Trainingssteuerung in der Abwechslung verschiedener Trainingsmittel und Trainingsinhalte wie dem gezielten Stärken von „Schwachstellen“. An dieser Stelle kommt der „Geheimtipp“, der keiner mehr sein sollte, zum Tragen. Antagonisten- bzw. Gegenspielertraining, sowie ein effektives Rumpftraining (Core Stability) bringt nicht nur mehr Leistung sondern schützt vor Verletzungen und Überlastungen. Häufig entstehen Verletzungen, weil Muskelgruppen mit Stabilisationsfunktionen zu schwach ausgeprägt sind und benachbarte Muskelgruppen überlastet werden. In erster Linie handelt es sich hierbei um die Stabilisatoren von Hüfte, Wirbelsäule und Schultergürtel.
Meist sind „Wehwechen“ im Rücken, Knie- und Schultergelenk in einer untrainierten Bauchmuskulatur, vernachlässigten Hüftstabilisatoren und einer schwachen Rotatoren-Manschette begründet. Ignoriert man diese Zeichen des Körpers, riskiert man negative gesundheitliche Folgen. Die Anfälligkeit für Verletzungen kann zudem durch ein allgemeines athletisches Training, ein Flexibilitätstraining und durch den angesprochenen Ausgleich von muskulären Dysbalancen herabgesetzt werden.
Sinnvolle Trainingssteuerung gibt diesen Trainingsformen, die nicht unmittelbar zur Leistungssteigerung führen, genügend Raum. Zudem sollte die Trainingsplanung den notwendigen Wechsel von Be- und Entlastung berücksichtigen, genügend Zeit zur Regeneration geben und ein abwechslungsreiches Training ermöglichen. Aktive Regeneration in Form von lockerem Auslaufen ist allen anderen regenerativen Maßnahmen vorzuziehen.

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