Der Wind bläst über die kalte Landschaft, feine Schneekristalle fliegen durch die Luft und schmelzen auf der noch warmen Haut. Es ist traumhaft schön aber auch richtig kalt. Genau das richtige Wetter für eine kleine Langlauftour durch den Winterwunderwald, am besten natürlich mit dem langlaufbegeisterten Nachwuchs! Und gerade weil Kinder schneller und auch mehr frieren als wir Erwachsenen dürfen wir uns die Frage nach der richtigen Bekleidung für sie stellen. Soll es ein richtiger Langlaufanzug sein, so wie wir ihn beim Training tragen? Überhose, Rollkragenpulli, Buff, Mütze, Fäustlinge oder Langlaufhandschuhe – die Möglichkeiten scheinen unbegrenzt. Wir wollen nicht nur von unserer eigenen Erfahrung berichten sondern haben auch einen Spezialisten vom Bekleidungshersteller Löffler zur richtigen Kleiderwahl für den Nachwuchs befragt.
Eins ist klar, je weniger sich die Kinder bewegen um so wärmer sollten sie angezogen werden. Außerdem ist das Zwiebelprinzip immer noch eine perfekte Möglichkeit auf Wetterumschwünge oder die Laufgeschwindigkeit der Kleinen zu reagieren. Unsere Langlaufkinder standen bei ihren ersten zaghaften Schritten noch mit Schneeanzug auf den Brettern. Eine Schneehose und -jacke ist nicht nur für fast 2-jährige Minilangläufer eine Option sondern auch für ältere Anfänger. Schließlich halten die Hosen lange dicht und warm und außerdem hat fast jedes Kind eine zuhause. So fällt bei den ersten Schritten wenigstens diese Investition weg. Die Bekleidung darunter sollte angenehm zu tragen sein und nicht einengen. Lieber eine Jacke mehr anziehen oder mitnehmen als nach ein paar Minuten das frierende Kind wieder ins Auto packen müssen! Bei den Kleinsten sind vor allem Handschuhe ein heikles Thema. Stoffhandschuhe saugen sich bei Stürzen schnell voll aber dafür lassen sich die Stöcke leichter greifen. Fäustlinge und schwere Skihandschuhe sind oft zu globig, um die Griffe länger halten zu können. Hier empfiehlt es sich, richtige Langlaufhandschuhe für Kinder anzuschaffen, die dünner aber trotzdem wasserabweisend oder -dicht sind. Bei den Schuhen gilt auch, lieber zu groß als zu klein. Ein dickeres oder zweites paar Socken hält die kleinen Füße länger warm und trocken.
Wenn die Kinder dann schon länger auf den Langlaufski stehen wollen, macht spezielle Langlaufbekleidung Sinn. Die Schneesachen werden langsam zu warm und wer schwitzt der friert auch schnell. Hier kommt dann auch die Frage auf: Wie viel soll man investieren? Soll es wirklich etwas vom Markenhersteller sein? Dominique Roshardt, Produktmanager der Firma Löffler aus Ried im Innkreis rät ganz klar zu nachhaltig produzierter und hochwertiger Bekleidung, auch für die jungen Langläufer. „Nicht nur die ökologische und soziale Verantwortung sollte für verantwortungsvoll produzierte Bekleidung sprechen. Auch das Know How der Firma in Bezug auf Langlaufbekleidung sollte ein Grund sein! Wir zum Beispiel legen bei Langlaufbekleidung, egal für welches Alter, Wert auf die richtige Passform sowie hochwertige und langlebige Materialien. Schon allein der Fakt, dass Spitzensportler des DSV und ÖSV seit mehr als 40 Jahren unsere Produkte tragen spricht für unsere Qualität! Diese sollte auch den jüngsten Skisportlern zu teil werden, denn nichts lässt einen schneller aufgeben, als schlechtes Material, egal ob an den Füßen oder am Körper!“ Skiunterwäsche und eine funktionelle Überhose sorgen für warme Füße. Eine fürs Langlaufen passend geschnittene Softshelljacke sorgt für genug Bewegungsfreiheit. Sollten die Kinder dann schon ins Wettkampfgeschehen eingreifen wollen, lohnt es sich auch einen Langlaufanzug anzuschaffen. Meist wird der vom jeweiligen Langlaufverein organisiert. Hier kann man sich dann bereits gut an sich selbst orientieren und individuelle Vorlieben berücksichtigen: Was würde man selber tragen, schwitzt das Kind schnell, mag es beim Sport lieber weniger tragen usw… Und lieber noch ein Kleidungsstück mehr einpacken oder so anziehen, dass etwas abgelegt werden kann.
Apropos an sich selber orientieren – wie unterscheidet sich eigentlich Kinderbekleidung von Erwachsenenbekleidung? Dominique Roshardt erklärt uns: „Wir bei Löffler verzichten aufgrund der Proportionen der Kinder auf eine Geschlechtertrennung. Dies ist jedoch bei den großen Kindergrößen nicht mehr optimal (ab 164). Unsere Empfehlung ist daher, ab einer entsprechenden körperlichen Veränderung in Richtung Erwachsenenstatur auf eine kleine Erwachsenengröße zu wechseln. Unterschiede von Mädchen und Jungen gibt es in Design und Farbe. Ein weiterer, wesentlicher Unterschied zwischen Kinder- und Erwachsenenbekleidung liegt in der Preispolitik. Obwohl der Materialbedarf bei großen Kindergrößen nicht geringer ist als bei kleinen Erwachsenengrößen, darf der Preis in der Regel nicht dem der Erwachsenen gleich gestellt werden.“
Bei den jungen Langläufern wird mit der richtigen Bekleidung der Grundstein gelegt für Spaß im Schnee und auf den schmalen Brettern. Außerdem lässt es sich richtig angezogen, egal bei welchem Wetter, besser gesund durch die kühle Jahreszeit kommen.