Von Jonathan Göppert
Mit reichlich Prominenz aus der Skimarathon-Szene über die langen Distanzen konnte der König Ludwig Lauf als deutscher Vertreter in der Wordloppet-Serie nach zwei Jahren Zwangspause wieder stattfinden. Da ich in den letzten Wochen etwas Probleme mit einer Muskelverletzung im Trizeps hatte, entschied ich mich dafür, bei meiner König Ludwig Lauf Premiere nur die 21km in der Freien Technik zu laufen. Die letzten Trainings vor meinem ersten Wettkampf in dieser Saison stimmten mich aber optimistisch und so fuhr ich hochmotiviert am Freitag in den Naturpark Ammergauer Alpen.
Um große Menschenansammlungen zu vermeiden, konnten die Startnummern bereits am Freitag abgeholt werden. Hier gab es auch für alle Läuferinnen und Läufer ein Armband, was den Zutritt zum Start- und Zielgelände berechtigte. Anschließend machte ich mich auf meinen Ski zu einer Streckenbesichtigung, um mich auf den Wettkampf am nächsten Tag vorzubereiten. Dabei sah ich die zahlreichen Helferinnen und Helfer, welche den ganzen Nachmittag und wahrscheinlich noch bis spät in die Nacht die Strecke herrichteten. Ihre mühsame Arbeit zahlte sich mit einer sehr gut präparierten Loipe am Samstag Morgen aus. Auch die knapp drei Zentimeter Neuschnee aus der Nacht und blauer Himmel sorgten für beste Wettkampfbedingungen bei den Skating Wettbewerben. Pünktlich zum Start kam auch die Sonne hinter den umliegenden Bergen hervor.
Nicht wirklich gut war allerdings mein Start in das Rennen! Bereits nach wenigen Metern bekam ich den Stock eines anderen Läufers zwischen die Ski und kam dadurch zu Fall. Auf den ersten Kilometern mit welligem Terrain entlang des Klosters Ettal und der dazugehörigen Ortschaft konnte ich aber auf der dort sehr breiten Loipe wieder einige Plätze gut machen. Beim längsten und steilsten Anstieg nach etwa 3,5km konnte ich auf die dort noch recht große Spitzengruppe aufschließen. Im anschließenden wunderschönen und abwechslungsreichen Waldstück, welches zunächst viel bergab verlief, schaffte ich es immer wieder im Windschatten anderer Läufer etwas Energie zu sparen. Dadurch konnte ich kurz vor der ersten Verpflegungsstation sogar bis auf Platz 5 vorlaufen. Einer der vier Läufer der Spitzengruppe fiel aus dieser heraus und ich überholte ihn kurz nach dem Wendepunkt der Strecke. Der zweite Teil der Strecke verlief dann hauptsächlich flach und in der Sonne, was für alle Genussläufer ideale Bedingungen waren, um sich am Panorama zu erfreuen (Ich habe das dann beim Auslaufen nach dem Rennen nachgeholt?). Mein Ziel war es aber, den Abstand zum Spitzentrio zu verringern. Leider hatte bereits die erste Rennhälfte zu viel Energie gekostet, sodass ich am zweiten Verpflegungspunkt wieder überholt wurde. Die Verpflegung kam gerade zum rechten Zeitpunkt, sodass ich bis zum Ende des Rennens immerhin an fünfter Position bleiben konnte. Auf den letzten Kilometern fehlte mir dann die Power, um den direkt vor mir laufenden Läufer noch einmal zu überholen, nichtsdestotrotz bin ich mit meiner ersten Teilnahme beim König Ludwig Lauf zufrieden und freue mich jetzt schon auf das nächste Jahr. Dort will ich auch den Lauf in der klassischen Technik laufen und hoffe dafür auf genauso super Bedingungen, wie in diesem Jahr!
Neben der Finisher-Medaille im Ziel, gibt es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der Website unter der Kategorie „Dein KLL“ ein persönliches Video mit Impressionen des Wettkampfes. Eine sehr coole Idee, um sich immer wieder an den Wettkampf erinnern zu können und natürlich die Vorfreude auf den kommenden König Ludwig Lauf aufleben zu lassen!