Nachdem die Strecke des Kaiser Maximilian Laufs im letzten Jahr fast im Neuschnee versank, musste ich zweimal überlegen ob ich in diesem Jahr wieder an den Start gehen sollte. Rückblickend habe ich von dem harten Neuschneerennen für die nachfolgenden Rennen profitiert und so entschied ich mich auch dieses Jahr für den Start des 60-Kilometer-Rennens. Letztendlich wurde ich für die Entscheidung mit super Loipenverhältnissen und traumhaftem Wetter belohnt. Der leichte Neuschnee die Tage vorher sorgte wieder für befahrbare Abfahrten. Die Schnelligkeit in der Spur litt erfreulicherweise nicht darunter, die Siegzeit von 2:27 h wurde vom Norweger Tord Asle Gjerdalen aufgestellt.
Der Streckenverlauf hat sich zum letzten Jahr nicht mehr groß geändert, Start und Ziel war diesmal am WM-Stadion. Man spürte schon den Spirit der im nächsten Jahr anstehenden nordischen Ski-WM. Die ersten und die letzten Kilometer führten bereits über diese Strecken. Nach dem Startschuss gab es nicht viel Zeit ins Rennen zu finden, man fand sich gleich in den ersten Rampen hinauf nach Wildmoos wieder. Nach etwa der Hälfte des Anstiegs lief ich immer wieder ein paar Meter mit Teamkollege Michael, der mir versicherte, dass es noch ein Stück dauert bis die Wildmoosalm erreicht ist. Er behielt Recht, allerdings wurden die Anstiege schon etwas angenehmer. In den Abfahrten runter in die Leutasch waren dann alpine Fähigkeiten erforderlich. Aufgrund der griffigen Verhältnisse waren diese aber gut fahrbar.
Unten angekommen war die Devise, einmal Leutasch runter und wieder hoch. Die Passage kam mir entgegen, hier konnte ich einige Läufer einholen. Vorbei am Start- und Zielbereich des Ganghoferlaufs ging es bis zur Wende nach Unterleutasch. Leicht ansteigend und zudem noch mit Gegenwind war der Rückweg unangenehm. Erschwerend kam hinzu, dass ich durch meine Aufholjagd meist alleine unterwegs war. Bei der Zwischenzeit in Leutasch konnte ich auf Teamkollege Sascha auflaufen. Er hatte allerdings Probleme mit seiner Stockschlaufe und so suchte ich schnell die Flucht nach vorne.
Zur Verpflegungsstelle hin in Obern drosselte ich das Tempo etwas und verpflegte mich nochmal ausgiebig. Im letzten Jahr ging ich im Schlussanstieg hoch zur Wildmoos schwer in den roten Bereich und lies einiges an Zeit liegen. In diesem Jahr wollte ich die Kräfte nochmals bündeln und die Passage anständig meistern. Das gelang mir gut und ich fand einen schönen Rhythmus die Berge hoch. Ich rechnete eigentlich mit jedem Meter damit, dass ich von Sascha wieder eingeholt werde. Das geschah dann auch beim zweiten längeren Anstieg. Mit Erreichen der Wildmoosalm nahmen auch jetzt wieder die Anstiege ab und es bahnte sich die rasante Abfahrt nach Seefeld an. Motiviert vom nahen Ende mobilisierte ich nochmal die letzten Kräfte für den anstehenden Schlussanstieg vor der Zielabfahrt. Hier konnte ich wiederum an Sascha vorbei ziehen und auch Michael schob wenige Augenblicke hinter uns über die Ziellinie. Dort wurden wir schon von Florian, Christoph und Sigrun erwartet.
Alles in Allem bin ich mit meinem Saisoneinstand zufrieden. Es war mir wichtig die Anstiege gut zu meistern, hatte ich doch den Trainingsschwerpunkt im Sommer auf den Doppelstock am Berg gelegt. Zudem wollte ich mich in der ansteigenden Schlusspassage noch gut ausbelasten können. Die erbrachte Leistung stimmt mich positiv für die kommenden Aufgaben.